Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 - 291
Märchenerzähler
im Olymp
Laodokos, der Sohn des Antenor
(Ilias 4/87; Sohn des Antenor)
Las aus dem Moment heraus, ad hoc
Ein Froschmärchen aus Pommern vor
Von `ner Königin und einer Pogg.
De Koenigin un de Pogg'.
Dår was
eis e Koenich un e Koenigin, de hadden sik seer leif, un dår müst de Koenich in
de Krijch, un de Koenigin bleef ganz allein uppem Sloss mit eere Maachd, de was
eer truu. Al Daach schteech de Koenigin up de Torm un keek, of eer Mann nich
boold truech kaim, åwer dår was nix t'sein. Denn grijnt sei ümmer, un eer
Maachd troest eer denn.
Weckmåls ging s' ok in de Gåre un ging sitte unner 'm Plummeboom, de
schtunn annem Fleit. Un as de Plumme rijp weere, schüdt sei sik weck vam Boom un aat s'. Dårbij hät
se sik åwer eer Hännker schwart måkt un ging nam Fleit un wull se sik wasche.
Doon füll eer de Ring int Wåter. Dår verfeert sei sik hartlich un sett sik up
de Bänk un grijnt ümmer wech, denn sei bildt sik in, eer Mann weer nu dood.
Mit eis dår kaam een groot Pogg', dei keek eer an un saed: »Prinzessin
mijn, wat weinst du?« Åwer de Prinzessin huert dår går nich naa hen. – Doon
kroop hei eer up de Foot un saed noch eis: »Prinzessin mijn, wat weinst du?« –
Doon keek s' up un saed: »Du oll grijs Pogg', wat sall ik dij dat sägge, du
kaast mij doch nich helpe.« – »So, weetst dat so nip?« sächt de Pogg', »ik weit
man all, wat du weinst. Du häst jå dijne Ring verlåre!« Doon keek em de
Prinzessin so an un saed: »Ach, lieber Frosch, wenn du etwas davon weisst, hast
du ihn auch gewiss gefunden und kannst ihn mir wieder bringen.« – »Jå,« saed de
Pogg', »dat künn ik woll; åwer du mutst mij wat dårfåer verschpreeke.« – »Ja,
alles was du willst, gieb mir nur den Ring,« sächt de Koenigin. – »Wat du mij
åwer verschpreeke schast, dat is nich weenich: du sast mij too dijnem Mann
neeme.« Doon lacht de Koenigin un dacht: »De dumm Pogg', ik häd mij ook wat
anners wünscht,« un denn sächt s': »Ja, das will ich gern thun, aber gieb mir
auch den Ring!«
Doon maakt de Pogg' plantsch int Wåter, un wech was e. Dat duurt en
gaud Wijl, un de Prinzessin dacht all, de Pogg' hädd eer wat våerlåge; åwer dår
kaam s' ant'kruupent un hät richtich de Ring im Muul. – »Kinner Lued,« sächt de
Prinzessin, naam de Ring un leip fix int Sloss. De Pogg' reip åwer achter eer
heer, hei würr boold to eer kaame.
Naa een paar Daage satt de Prinzessin in eer Schtoow un neejt fåer eere
Mann en sijden Hemd. Doon kloppt dat lijs nedden an de Dåer, un een Schtimm
fängt an to singe:
»Maak mij up dijn Dåerke, Schoenste
Prinzessin!«
»Ach,«
sächt de Prinzessin, »Magd, komm geschwind her, da ist gewiss der Frosch, von
dem ich dir erzählt habe. Geh und mach ihm die Thüre auf.« Doon fängt dat åwer
wedder an t' singen våer de Dåer:
»Ach nich de Maachd, Schoenste
Prinzessin!
Weetst du woll, as du saitest An dem
Fleite,
Då du dijne Ring verlåre, Då du mij tom
Mann erkåre,
Schoenste Prinzessin?«
Doon stunn
de Prinzessin up un maakt em de Dåer up. As hei nu rin quappt was, sung he
wedder loos;
»Sett mij ok up dijn Schtåelke, Schoenste
Prinzessin!«
»Magd,«
saed doon de Prinzessin, »höre, was der Frosch verlangt! Aber er hat mir den
Ring wiedergegeben, wir wollen ihm seinen Willen thun. Setze ihn auf den
Stuhl!« Doon sung de Pogg':
»Ach nich de Maachd, Schoenste
Prinzessin!
Weetst du woll, as du saitest An dem
Fleite,
Då du dijne Ring verlåre, Då du mij tom
Mann erkåre,
Schoenste Prinzessin?«
Doon
treckt de Prinzessin sijden Händschken an un båert em richtich up den Schtoel.
Åwer de Pogg', de sung allwedder loos:
»Gif mij ok wat to eeten, Schoenste
Prinzessin.«
»Magd, geh
hin und hol ihm Milch und Semmel,« sächt sei dår. Åwer de Pogg' singt:
»Ach nich de Maachd, Schoenste
Prinzessin!
Weetst du woll, as du saitest An dem
Fleite,
Då du dijne Ring verlåre, Då du mij tom
Mann erkåre,
Schoenste Prinzessin?«
Dår ging
de Prinzessin hen un hålt em soet Melk un Schtuuten. As hei sik nu so recht
dick freete hadd, sung e:
»Wisch mij ok mijn Muelke, Schoenste
Prinzessin!«
»Na,« saed
de Prinzessin, »dit passt mij ok all. Maachd nimm eis de Salwjett un wisch em
dat Muul.« Doon sung de Pogg' wedder:
»Ach nich de Maachd, Schoenste
Prinzessin!
Weetst du woll, as du saitest An dem
Fleite,
Då du dijne Ring verlåre, Då du mij tom
Mann erkåre,
Schoenste Prinzessin?«
Un
sei müst et wedder allein dooë. Nu fung de Pogg' åwer an to singe:
»Gif
mij ok e Pusske, Schoenste Prinzessin!«
Doon
beswijmt de Prinzessin bijnå un sächt: »Magd, das musst du thun, das kann ich
nicht!« Åwer de Pogg' keck eer so bedroeft an un hadd twei groot Traane in de
Ooge un sung ganz lijske:
»Ach nich de Maachd, Schoenste
Prinzessin!
Weetst du woll, as du saitest An dem
Fleite,
Då, du dijne Ring verlåre, Då du mij tom
Mann erkåre,
Schoenste Prinzessin?«
Doon dacht de Prinzessin an eer Verschpreeken un saed: »Dit hädd ik mij
åwer nich dacht. Maachd, denn gå hen un hål mij ne Dook un binn mij dat våer de
Oogen, denn tom wenichsten will ik em dårbij nich seie.« Dat deed de Maachd nu,
un de Prinzessin tappt mit beed Hänn na de Pogg', un 't was eer all so recht
glawrich in de Hänn, sei schpitzt all eer Muelke, doon gaf dat eine groote
Knall, de Prinzessin verfeert sik so, dat se sik de Binn afreet un våer eer
schtunn, sund un munter, eer leiw Mann.
Un dat was so kaame. As hei wijt wech in Krijch was, doon hädd em en
boes Hex in en Pogg' verhext un hädd dårbij sächt, hei schull so lang en Pogg'
blijwe, beet em en Prinzessin ne Puss geew. Doon was de arm Koenich seer
bedroeft un schwemmt dürch all dat Wåter, beet hei to sijne Fruu in sijn Fleit
kaame was. Denn dat hadd he sik glijk dacht, dat em nij ên Miësch as sijn eigen
Fruu ne Puss geewe würr.
Quelle:
Ulrich Jahn: Volksmärchen aus Pommern und Rügen l,
Norden/Leipzig 1891, S. 31-34.
wird fortgesetzt
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