Mittwoch, 22. August 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 265
  Märchenerzähler im Olymp

Kaineus, der König der Lapithen
(Ilias 1/264; 2/746; König der Lapithen, Vater des Koronos)
Der Vater des Koronos danach
Vom Pult aus zu den Seelen sprach:
"Ich les euch nun aus den Leviten
Aus gegebnen Anlass etwas vor".
Achilles, der großmäulige Thor
Schrie: "Was geht uns die Bibel an.
Wir sind, so steht es selbst im Duden,
Weder Christen hier noch Juden".
Der König trotz Einwand begann
Was bei Moses einst gewesen
Den Heroen vorzulesen.


Von reinen
und unreinen Tieren
R.W. A.

Es war einmal eine Zeit, da waren die Frösche so zahlreich, dass die Menschen aufgrund der ruhestörenden, allnächtlichen Froschkonzerte im Zweistrom- im Nilstromlande und auch am Jordan keine Ruhe mehr fanden und nicht mehr schlafen konnten.

Da machten sich die Herren der Schöpfung daran die lärmenden, nichtsnutzen Tiere zu dezimieren indem sie die Frösche totschlugen und sie zu verzehren begannen.

In den Apokryphen, das sind geheime Bücher, in denen über die Entstehung der Bibel berichtet wird, kann man noch heute die Rezepte nachlesen, die damals in den Küchen von Memphis bis hinauf nach Bagdad und Troja zur Anwendung kamen.

In allen Küchen zwischen Nilstrom und dem Euphrat in Babylonien wurden die Frösche damals als delikate Fleischgerichte zubereitet. Gekocht, gegrillt oder gebraten wurden sie zur Lieblingsspeise der Menschen, die auf keinem Tisch im Nahen Osten fehlen durfte.

Selbst die Kinder bekamen, wenn sie zur Schule gingen, Pausebrote mit, die mit leckeren Froschschenkeln oder mit gebackenen Nacktlurchhälften belegt waren. Alle Imbissbuden im Lande boten damals neben Pommes auch Delikatessen wie die knusperigen Frosch-Chips und gebackene Krötenstäbchen an.

Schon nach knapp einhundert Jahren waren die Frösche im ganzen großen Land so stark dezimiert, dass sich nachts kaum noch einer der grünen Säger zu quaken wagte, weil er sich der Gefahr ausgesetzt hätte, auch noch im Dunkel gejagt zu werden.

Da beschloss Moses ein neues Gesetz, welches noch heute für alle Menschen jüdischen Glaubens seine Gültigkeit hat.

Wer es nicht glaubt, der kann es selbst nachlesen. Es nennt sich Reinheitsgesetz und ist im Alten Testament unter Levitikus 11 abgedruckt.


"Doch weil wir keine Juden sind"
Fügte Kaineus an geschwind,
"Gilt das Gesetz für uns hier nicht.
Ich selbst bin zwar nicht drauf erpicht
Gebrat'ne Frösche zu verspeisen
Ich steh da mehr auf Hammelbraten
Mit Rotwein, wenn er gut geraten;
Da halt ich es mit Ganymed.
(Ganymedes, Ilias 5/266; 20/232; Sohn des Tros,
Mundschenk von Göttervater Zeus)
Doch zwei Gerichte anzupreisen,
Die man verkosten kann zum Met
Wie ihn Dionysos gern zecht
Kann unterlassen ich hier schlecht,
Denn da tät ich Aineias weh
Unserem königlichen Frosch-Gourmet.


Zubereitung Froschschenkel nach Aineias





wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.