Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 - 262
Märchenerzähler
im Olymp
Nach Ixion war Jalmenos
(Ilias 2/515; Sohn des Ares und der Astyoche,
Führer der Böoter aus Orchomenos)
Der Böoter aus Orchemenos
An der Reih' was vorzutragen.
Mit frischem und gar frohem Wagen
Las er dann im hohen Haus
Die Story vor von Frosch und Maus
So wie Janosch sie für seine Lieben
Die Kinder hatte aufgeschrieben.
Der Frosch und die Maus
Janosch
Ein Frosch und eine Maus liebten sich heiß und innig und wollten für
immer und ewig zusammenbleiben. Einmal sagte der Frosch: Wir könnten doch
unsere Pfoten zusammenbinden. Ich meine an deine und du deine an meine. Dann
könnten wir alles zusammen tun und sind für immer und ewig zusammen, Ich könnte
einen Seemannsknoten machen, der hält wie Eisen und auf Lebenszeit, dann kann
uns nichts, nichts mehr trennen. Wie findest du das? Wäre das toll?
Oh, ganz toll, rief die Maus, denn sie hatte heimlich gefürchtet, der Frosch
könnte ihr entspringen oder einmal aus dem Teich nicht zurückkommen, weil ihn
ein Storch gefressen hat oder so etwas. Da knotete der Frosch einen Seemannsknoten
dreifach und fest wie Eisen
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Ein Seemannsknoten fest wie Eisen
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Das Leben wurde etwas schwerer, denn der Frosch konnte jetzt nicht mehr in den
Teich und die Maus nicht mehr unter die Erde. Aber heiße Liebe lässt einen
alles ertragen, und so waren sie zusammen sehr glücklich. Für eine Weile. Denn
bald merkte die Maus, dass sie die andre Pfote des Frosches oft mit den Augen
nicht sehen konnte, und in der Liebe möchte man alles, alles wissen, was der andere
tut. Wir könnten doch, sagte die Maus, auch unsere anderen Pfoten
zusammenbinden. Denn wir lieben uns doch, oder? Dann könnten wir alles, alles
gemeinsam tun, das ist das größte Glück der Liebe. Empfinde ich ungefähr
genauso, sagte der Frosch, und sie knoteten ihre anderen Pfoten auch noch
zusammen. Genau so fest wie Eisen.
Aber jetzt konnten sie nicht mehr so gut laufen, verwechselten oft die
Schritte. Manchmal lief einer zu schnell und der andere zu langsam oder
umgekehrt. Wenn wir unsere Füße auch noch zusammenbinden, sagte die Maus,
könnten wir auch unten alles gemeinsam tun, find'ste nicht?
Vielleicht erst mal einen, sagte der Frosch, denn er war nicht mehr
sicher, ob sie das richtige taten. Er schwamm gern im Teich, sie aber buddelte
gern in der Erde. Er konnte das eine nicht mehr tun, und sie nicht das andere.
Eigentlich passten sie gar nicht zusammen. Nein, sagte die Maus, beide. Du
liebst mich doch, oder was? Ja, ja, natürlich, sagte der Frosch, und sie banden
ihre beiden Beine zusammen.
Aber das war nicht gut, denn der Frosch konnte jetzt nie mehr schwimmen und die
Maus nicht mehr unter der Erde herumgraben. Er konnte keine Fliegen mehr fangen
und sie keine Wurzeln mehr suchen. Und so führten sie ein armseliges Leben, bis
sie starben.
Und das war schon sehr bald
Ja, ja, sagte der große dicke Waldbär, ja, ja.
Und da hatte er verdammt recht.
Aus: Janosch, "Das Leben der Tiere"
wird fortgesetzt
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