Sonntag, 12. August 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 222
  Märchenerzähler im Olymp

Froschkönig
 Märchen-Erklärung
R.W. A.

"Was man zum Märchen wissen muss"
Sprach Aristomyomaximus
Die hübsche junge Muse,
"Hab ich in meinen Erdenjahren
Von einem alten Mann erfahren".
Sie blies ein Haar von ihrer Bluse
Und dann fuhr mit beherztem Wort
Sie mit ihrem Einwurf fort.

"Der brachte mir so mancherlei
Wie auch das Verstehen bei".
Und dann erklärte was und wie
Von jenem erfahren hatte sie.

"Ein Stück Wahrheit", so sagte der
"Steckt gut getarnt in jeder Mähr.
Manchmal, so machte er mir klar,
Werden Märchen sogar wahr.
Und dann hat er altbewährt
Als Mann die Sache mir erklärt".

"Der Frosch", sprach er im Ernst  zu mir
"Mein Mägdelein, das merke dir,
Steht im Märchen als Symbol
Für das Glück im Allgemeinen
Und speziell beim sich Vereinen.
Für den Phallus auch sehr wohl".

Ich war damals fürwahr schockiert
Und dacht bei mir: "Der alte Mann
Macht dich hier ganz ungeniert
Auf diese schnöde Weise an".

Er sprach ganz offen über Sex
 Und was das ist. Ich war perplex
Als ohne sich zu zieren er
Erzählte mir darüber mehr.

"Mit der goldenen Kugel, das wäre gewiss
Ist gemeint die Klitoris"
So fuhr er fort und ich verstand.
Der Alte wusste allerhand.
Dass der Teich die Vagina
Im Froschmärchen symbolisiert
Und wozu diese wäre da
Erklärte er mir kultiviert
Ohne aufdringlich zu sein;
Und dass der Frosch will dort hinein
Im Hochgefühl mit aller List
Auch wenn der Teich nicht seiner ist
Und gesichert eingeschmiegt
Hinter einem Tore liegt
Welches als privates Land
Ist seines Trachtens Gegenstand.


Er verriet mir einst was Liebe
Bedeutet und dass auch die Triebe,
Ich sollte mich daran nicht stören,
Zu dem was glücklich macht gehören.

"Ja, auch der Schmerz gehört dazu"
Hat mir der alte Mann gesagt
Als ich ihn danach hab gefragt.
Der alte Herr war ein Filou.

"Es sind nur ein paar Tropfen Blut"
So machte er mir damals Mut.
Und er lächelte dazu
"Das wirst überleben du"!

"Wenn Du, was er erbittet tust"
So sagte mir der alte Mann,
Mit einem Lächeln um die Gosch,
Denn er sprach von einem Frosch,
"Zu teilen mit ihm deine Lust,
So glaub es mir mein Kind, ja dann
Wirst du das wahre Glück erleben.
Wenn er in seiner Froschgestalt
Von dir gegen die Wand geknallt
Zappelnd zu deinen Füßen liegt,
Dann hast du das Tier in ihm besiegt.
Du wirst es sehn, nach Weh und Ach
Ist dankbar dir der Prinz danach
Dass du dich ihm hast hingegeben.
Er wird dich königlich belohnen
Indem wie es ihm vorbestimmt
Er dich zu seiner Gattin nimmt
Um dir dann täglich beizuwohnen".

Igitt, igitt hab ich gedacht
Und was er vorschlug nicht gemacht.
So wie Miss Di des Nachwuchs wegen
Mich mit `nem Frosch ins Bett zu legen
Nur damit die Dynastie
Gerettet werde irgendwie
Das fiel mir weiß Gott nicht ein
Da wollt ich lieber Single sein.

Da wollt ich lieber mit dem Alten
Mich über alles unterhalten
Was der mir beibrachte gezielt
Wenn ich mit ihm mich unterhielt.

Ich mochte diesen alten Mann.
Denn es war interessant mit ihm.
Ich erinner' gern mich dran.
Er hat mir viel gegeben.
Und lehrte mich zu leben.
Doch wurd ich nie mit ihm intim.

"Na jetzt schwindelst du uns an"
Scherzte Achilles laut und dann
Forderte von der Muse er:
"Erzähl doch weiter bitte sehr".
                                                                                                            

Aristomyomaximus
Sprach: "Ja ich mocht' den Alten gern.
Wir sind verbunden uns geblieben
Und haben lange uns geschrieben
Doch was du denkst, das lag uns fern".
Dann fuhr sie fort: "Nach einem Kuss
Den er auf die Stirn mir gab
Schenkte mir der alte Mann
Zum Abschied was bei mir hab".
Es ist ein Goldfrosch, dieser hier.
Den gab anstatt `nem Ring er mir.
Und auch das Buch hier für mein Leben
Hat er mir noch dazu gegeben.
Und dann las draus ganz spontan
Sie dem erlauchten Seelenkorps
Den Froschkönig noch einmal vor.

Dazu fügte sie Bilder an
Damit die Seelen das Geschehen
Nachvollziehen konnten und verstehen
Welch interessanter Hintersinn
Steckt im alten Märchen drin.











Das Märchen

Video zum Märchen

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.