Donnerstag, 9. August 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 217
  Märchenerzähler im Olymp


Was haben die Seelen da gelacht.
"Was du dir hast ausgedacht
Ist unser aller Beifall wert"
Sprach Aias lobend, würdevoll
Zum Pylier. "Das war wirklich toll.
Was uns die Geschichte lehrt:
Wünsch niemals eine Dummheit Dir
Sonst geht's dir wie den beiden hier"!
Nochmals klatschte das Publikum
Spontan Beifall im Elysium.
Der ließ erst nach als Halios
(Ilias 5/678; Lykier, von Odysseus getötet)
Am Rednerpulte burschikos
Begann ohn' lange sich zu zieren,
                                                  Ein Froschgedicht zu rezitieren.          


Der kluge Frosch
by Ilka-M


Kinderspiel bringt Fröhlichkeit,
Hoch fliegt die Kugel, doch zu weit:
Als ob ein Wassergeist sie riefe,
Versinkt sie in des Brunnens Tiefe.

„Mädel, warum weinst du so?
Soeben lachtest du noch froh.“
„Ach, Frosch, du wirst mir helfen müssen,
Hernach will ich dich dafür küssen.“

„Mädel, nein, ich bin nicht dumm,
Geschäfte macht man andersrum:
Erst gib den Kuss, dann werd' ich springen
Und dir dein Goldstück wieder bringen.“

Freie Wahl sieht anders aus:
Prinzesschen küsst den Frosch mit Graus,
Worauf sich dieser, fluchbehandelt,
Zu einem hübschen Prinzen wandelt.

Wieder lächelnd und kokett
Drängt sie den Liebsten: „Sei so nett!
Wirst du zum Grund des Brunnens dringen
Und mir mein Küglein wiederbringen?“

„Holde Maid, was denkst du dir?
Ich bin nicht mehr ein glitschig Tier,
Ich kann nicht mal den Rand erklimmen,
Viel schlimmer noch: Ich kann nicht schwimmen.“


 

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.