Montag, 6. August 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 208
  Märchenerzähler im Olymp

Perseus Enkel, Sthenelos Sohn
Eurystheus stand als nächster schon
(Ilias 19/103 ff; Sohn des Sthenelos, Enkel des Perseus,
                                                              König in Mykene; Hera beschleunigt seine Geburt)       
Bereit um ohne lang zu zagen
Einen Froschpoem vorzutragen
Den im Preußen-Dialekt 
Ingrid Koch hat ausgeheckt.



Pogg in Not
im preußischen Dialekt von
 Ingrid Koch

Zwei Poggen (Frösche) huckten in aller Ruh`
Und guckten den Fliejen beim Fliejen zu.

"Ach", stöhnt der eine, "bloß Fliejen und Micken !
Ich tät ganz jern mal was Jrößres verdricken.
Bloß magre Libellen und dinnbeinje Fliejen !
Ich möcht mal was andres vor`s Maulche kriejen.
Ei, wisst ich man, wo Wirmer und Schnecken
Im Uferjebisch sich heut verstecken.
Mein Bruder Quaks, der alte Strolch,
Fing jestern einen jungen Molch"!

Da rauscht mit großen Flochten (Flügel) heran
Ein ausjehungerter Storchenmann.
Der hat die Poggen längst geseh`n
Und denkt genüsslich : Ach, wie schön !
Die Speisekart war bis jetzt man ärmlich,
Und mir jankert ganz erbärmlich
Nach Poggenfleisch, so zart und weich.
Er jielt und jielt so über den Teich -.

Unsereins wird zusehends schwach
Bei Prachermahlzeit alle Tag!
Und im Nest da hucken vier hunrije Blagen,
Die könnten e Poggenschinken vertragen.
Die zwei da im Modder wirden dazu taugen!
Und er lässt sie nich mehr ausse Augen.
Ganz still steht er da und rührt sich nich
Und sieht wie die Poggen räkeln sich.

Na wart, die Kräten werd`ich mir kaufen!
Können ja bloß hopsen und nich laufen.
Eh`so`n Pogg sich noch lang duckt,
Hab ich ihm jekonnt verschluckt.

Sein Storchenhals wird lang und länger,
Die Pupillen werden enger,
Und hast nich jesehn, da reckt er gleich
Die Gurjel beinah über`n halben Teich.
Und er spießt den spitzen Schnabel
Ganz elegant wie eine Gabel
In das Wasser, kühl und matt
Und merkt, dass er dem Pogg nu hat!

Der Pogg nich faul, na jedenfalls,
Krallt sich fest am Storchenhals
Und wirjt und wirjt dem Storch, dem Krät,
Dass dem Hören und Sehen verjeht.
Im düstern Schlund is der Kopp jefangen,
Aber die Vorderfüße, die langen,
Hängen raus und dricken im Nu
Dem Adebar die Gurjel zu.

Ein Unjlick kommt ja selten allein.
Ein alter Krebs huckt unterm Stein,
Und der beklemmt nu mit Jenuss
Den schönen roten Storchenfuß.

Is das ein Schreck! Schon is im hohen Bogen
Der Pogg ihm vonne Zung jeflogen
Und landet weich im warmen Modder
Und quakt mit Prusten und jegnodder :

"Du langbein`jer Luntrus, hau bloß ab,
Sonst kneift dir der Krebs noch was and`res ab !"

"Siehst", sagt der Krebs, "großes Maul und lange Beine
Tun es eben nich alleine !

Und was will uns dieses lehren?
Hätt`st statt dem Maulche meine Scheren,
Könntest dich viel besser wehren !"

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.