Montag, 6. August 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 211
  Märchenerzähler im Olymp

"Dumm gelaufen" schrie Achill
Durch den großen Saal gar schrill.
Und dann ergänzte er geschwind:
"Dass Frösche klüger als die Fische sind
Ist uns allen längst schon klar"!
Der nächste Redner oben war
Der Lapithe Exadios
(Ilias 1/264;)
Der hohes Ansehen genoss
Seit in der Ilias er
Erwähnung fand einst durch Homer.
Er trat ans Mikrophon und dann
Fing er zu erzählen an.


Der Schatz zu Beilstein

Nicht weit vom Eingang zum Heiligenbergtunnel zwischen Kaiserslautern und Hochspeyer liegt die Burgruine Beilstein. Ihre letzten Bewohner waren Raubritter und von einem erzählt man, dass er seinem Pferde die Eisen verkehrt aufschlagen ließ, um die Kaufleute zu täuschen. Er brachte viel unrecht Gut zusammen und begrub es in einem Keller. Seitdem aber die Burg im Trümmer liegt, wird der durch Mord und Totschlag erworbene Schatz von einer feurigen Kröte bewacht. Die ist groß wie ein Backofen und hat Augen so groß wie ein zinnerner Teller. Den Schatz hat sie sich bis jetzt noch nicht entreißen lassen. Einmal versuchten zwei aus Hochspeyer, dort zu graben. Als es auf der Stiftskirche zu Lautern zwölf schlug, kam die Kröte gehüpft. Entsetzt eilten sie fort und sahen nur noch, wie sich das Untier über das aufgeschaufelte Loch ausbreitete. Andern Tags aber lag ein großer Felsen darauf. Ein andermal gingen ein Bursche und ein Mädchen aus Kaiserslautern nach dem Schloss Beilstein. Sie waren nicht mehr weit von der Ruine, als der Bursche etwas zurückblieb. Da kam ein Frosch gehüpft mit einer Krone auf dem Kopfe und einem goldenen Schlüssel im Maule. Den gab er dem Mädchen und sagte ihm, es solle allein auf das Schloss gehen, dort aufschließen und sich von den Schätzen nach Herzenslust nehmen. Doch dürfe niemand etwas davon wissen. Die Jungfrau aber eilte zu dem Burschen und erzählte ihm alles. Als nun beide an das Schloss kamen, hatte das Mädchen den goldenen Schlüssel verloren.

Die Kröte mit dem goldenen Schlüssel im Maul

 

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.