Donnerstag, 23. August 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 266
  Märchenerzähler im Olymp

Wieder musst Achill wie eben,
Seinen Kommentar drein geben.
"Wer Frösche isst, wie Anchises Sohn
Aineias es tut seit Troja schon
Mit lukullischem Genuss,
Sündigt nach Levitikus
Der das Gesetz uns hat beschert.
Er ist sein Dasein hier nicht wert"!

Aineias wurde es zu dumm.
"Seit ich hier bin, im Elysium,
Das erkläre ich bei meiner Ehr,
Hatte ich kein Fröschlein mehr.
Obwohl, was jeder wohl versteht
Der Gaumen danach mir sehr steht,
 Halt' ich mich an das Gebot
Und schlage Frösche nicht mehr tot,
Wie das unten in der Schlacht
Troxartes im Krieg noch immer macht.

 "Hört, hört" rief darauf der Pelide
Er spricht als würd' er die Ägide
Zu beschützen grünes Leben
Plötzlich über Pausback heben".

"Hört auf mit eurer Streiterei"
Schrie urplötzlich da Homer
Und fügte an, "ich bitt euch sehr,
Legt euern Zwist nun endlich bei.
Ich wisst doch allesamt es hier
Dass schützenswert das grüne Tier
Ist von dem wir hier grad sprechen.
Keiner sollte sich erfrechen
Seiner leckren Schenkel wegen
Es zum Essen zu erlegen".

Kaineus drauf: "So ist es recht!
Das schöne grüne Tier-Geschlecht
Ist jetzt wie damals, arg in Not,
Als Moses, weil voraus er dachte
Am Jordan die Gesetze machte.
Die ganze Art scheint jetzt bedroht.
Weil man sie am Teich vermisste
Setzte man sie auf die  Liste
Welche bedrohte Arten schützt.
Ob es dem Frosch-Geschlechte nützt,
Wird in der Zukunft sich erweisen"!

"Frösche sind, sie zu verspeisen,
Viel zu schad", sprach da Kalesios,
(Ilias 6/18; Thraker, Wagenlenker des Axilos aus Arisbe)
Der Wagenlenker des Axilos
Und er fügte sogleich dann
Auch das folgende noch an.
"Bei mir daheim in Arisbe
Ist diese Zeit schon längst passee.
Bei uns kommt heute frischer Fisch
Statt Fröschen auf den Mittagstisch
Und den fängt man bei Abydos
(Ilias 2/836; 4/500; 17/583; Stadt in der Troas, am
Hellespontos, Sestos gegenüber, dort lag  das berühmte
 Gestüt des Priamos, auch Wohnsitz des Phainops)
Täglich frisch am Hellespont.

Kaletor, der Sohn des Klytios
(Ilias 15/419; Sohn des Klytios, von Aias getötet)
Trat jetzt an Rednerpult. Gekonnt
Griff er sogleich zum Mikrophon.
Mit einem Blicke voller Hohn
Las er dem ehrenwerten Korps
Die nächste Froschgeschichte vor.
Es ging dabei um einen Rex.
Mit Namen hieß er Wrekekex.


Frosch Wrekekex

 

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.