Donnerstag, 4. Oktober 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 378
  Märchenerzähler im Olymp

Weiter ging es ohne Pause.
Otrynteus trug dem hohen Hause,
(Ilias 20/384; Vater des Iphition,
König in Hyde am Tmolos)
Die Seelen waren schon ganz Ohr,
Das Märchen von der Froschfrau vor.


Die Froschfrau
-Japanisches Märchen-



Die Froschfrau 

 

Ein junger Bauer einst erschrak
als er ein grässlich schrilles Quak
vernahm im Feld, ganz in der Nähe.
Als ob er sich zu Tode blähe
schrie verzweifelt jener Frosch,
den die Schlange in der Gosch
gerade wollt' hinunterschlingen
nach langem zähem Ringen.
Der Bauer eilte flugs herbei.
Gerade als den letzten Schrei
das Fröschlein sterbend wollte quaken,
hat der Bauer zugeschlagen.
Der Rohrstock traf die Schlange hart.
Dem Fröschlein blieb der Tod erspart.
An des Frosches Hinterbein
zog der Bauer, konnt' befrei'n
den Grünen aus der schlimmen Lage.
Der war dankbar, keine Frage.
Er dacht' bei sich, noch arg benommen:
"Gerade noch davongekommen".
Dann winkte er noch einen Gruß
und hüpfte in den nahen Fluss.
Eines Tags im nächsten Jahr.
Der Bauer auf dem Felde war.
Da sprach ihn dort ein Mädchen an:
"Ach bitte werd' mein Ehemann".
Der Bauer, weil das Mädchen schön,
hat sie sich genau beseh'n.
Und während er sie sich besah
sprach sie: "Ich heiß' Akashia.
Ich verricht' die Arbeit dir;
was du immer willst von mir,
würd' ich gerne für dich tun,
fleißig ohne auszuruh'n.
Nur eines darfst du nie mich fragen.
Woher ich komm', ich würd's nicht sagen".
Der Bauer prüfte ganz genau.
Dann nahm er schließlich sie zur Frau.
Und er hatte recht getan.
Sie umsorgte ihn fortan.
War fleißig, wurde niemals krank.
War nett zu ihm. Nie gab es Zank.
Eines Tages bat sie ihn:
"Lass' mich in die Heimat zieh'n
Dort gibt es bald am Heimatweiher,
am Wochenende eine Feier.
Ich bitte dich, ach las' mich geh'n,
wohin? Du weißt, darfst du nicht seh'n".
Schließlich willigte er ein.
So zog sie los kurz drauf allein.
Doch er, weil ihn die Neugier plagte,
beachtete nicht was sie sagte.
Er schlich ihr nach, er musste seh'n
wohin so heimlich sie wollt' geh'n.
Durch Äcker, Wiesen, Felder, bald
führte sie der Weg zum Wald.
Hinter diesem lag sogleich
am Wegesrand ein großer Teich.
Sie ging ein Stück daran entlang.
Als plötzlich sie ins Wasser sprang
wusst' ihr Mann, der dieses sah
nicht so recht was da geschah.
Aus Angst und Sorge rannte er
ihr bis ans Ufer hinterher.
Doch als er dort war angekommen
hat er ein Quaken nur vernommen.
Hundert Frösche, er erschrak,
begrüßten ihn mit ihrem Quak.
"Korax, gah, gah" quakten sie.
Er stand am Ufer vis a vis.
Nahm sich einen großen Stein
und warf ihn in den Teich hinein,
dorthin wo die Frösche saßen.
Die verstummten und vergaßen,
vor Entsetzen ihr Geschrei.
Beendet war die Quakerei.
Der Bauer hat die Frösch' verflucht,
dann weiter nach der Frau gesucht.
Er suchte nach ihr ein paar Stunden
doch er hat sie nicht gefunden.
Da er nirgends sie geseh'n
ging er schließlich wieder heim.
Tat als wäre nichts gescheh'n
als sie Tags drauf traf ein.
Nach der Begrüßung, seine Frau,
erzählte ihm gleich haargenau,
was bei ihr zu Haus' passiert.
Sie war noch sichtlich irritiert.
"Beim Gottesdienst ist es gewesen.
Der "Shisai" hat grad vorgelesen,
als ein Meteorit schlug ein.
Den Pfarrer traf es schwer am Bein.
Die Predigt wurde abgebrochen,
vertagt bis demnächst, in zwei Wochen
zu Haus bei uns am Heimatweiher
stattfindet die nächste Feier.
Es war vielleicht ein Durcheinander
als wir gingen auseinander.
Das ganze Volk war aufgebracht.
Das hat der Meteorit vollbracht."
Der Bauer lachte lauthals los:
"Ach was, das war ein Stein doch bloß,
den ich nach den Fröschen schmiss
in meiner argen Bitternis.
Nachdem ins Wasser du gesprungen,
quakten sie ganz ungezwungen.
Da warf im Zorne ich den Stein
zu ihnen in den Pfuhl hinein."
"Ach, du warst dort, bist mir gefolgt.
Hast meinen Ratschlag nicht befolgt?"
"Ja, ich bin dir nachgegangen
um Gewissheit zu erlangen."
Als sie das hörte, da verschwand
spurlos sie von seinem Land.
Niemals kehrte sie zurück.
Vorbei des dummen Bauern  Glück.
Nun sitzt allein' er wieder da.
Sie fehlt ihm sehr, Akashia.
***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.