Sonntag, 28. Oktober 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 466
  Märchenerzähler im Olymp

Der Beifall fiel gar spärlich aus.
Die meisten Seelen im hohen Haus
Waren, so schien es, eingeschlafen.
"Um meinen Vater zu bestrafen,"
So fuhr der Redner weiter fort,
"Lässt Hades ihn im Hades dort,
Um auf die Spitze es zu treiben,
Eine neue Liste schreiben.
Es wird eine Art Lexikon,
Wie ich es wünsch mir lange schon.
Alles was über Frösche ist zu sagen
Soll er dort zusammentragen.
Papa macht's gern, sonst hätt' er sollen
Im Hades wieder Felsen rollen
Die allesamt von oben wieder
Nach unten zurück kugeln nieder
So dass bei dieser Höllenbürde
Er niemals damit fertig würde."

"Wenn er die Liste fertig hat,"
So lachte Glaukos mit Humor,
"Lese ich sie Blatt für Blatt
Ganz bestimmt euch vor."
Und dann fügte er spontan
Schnell noch einen Nachsatz an.
"Doch ihr wisst ja er hat Zeit;
Eine ganze Ewigkeit!"


Sokos, der Sohn Hippasos
(Ilias 11/427, 440, 450; Sohn des
Hippasos, von Odysseus getötet)
War als nächster Redner dann
Mit einer Froschgeschichte dran.
Er sprang aufs Podium mühelos
Und griff sich dort das Mikrophon.
Mit Überheblichkeit im Ton
Trug von der Feuerkrott die Mähr
Er dem erlauchte Seelenkorps
Flüssig erzählt in Prosa vor,
So als ob sie Wahrheit wär'.


Die feurige Kröte
                                                                                                      


wird fortgesetzt 

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.