Freitag, 19. Oktober 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 418
  Märchenerzähler im Olymp

Was haben die Seelen da gelacht.
"Was die Sankt Gilgener gemacht
Haben am Abersee dort seinerzeit
War fast so dumm wie euer Streit,
Den ihr, ich denk das darf ich sagen,
Vor Troja habt einst ausgetragen."
So sprach Höpperlings fidele
Hüpfvergnügte Kampffroschseele;
Worauf die anderen gediegen,
Als wären sie beleidigt, schwiegen.
Auf den Rängen allerdings,
Bei den Frosch- und Mäuseseelen,
Im Gedränge rechts und links,
Begann ein fröhliches Krakeelen.
Plötzlich lief die Parole um:
"Alle Zweibeiner sind dumm!"
Das war wie Wasser einst auf Mühlen.
Die grauen wie die grünen kühlen
Sprangen auf von ihren Stühlen
Und klatschten Höpperling Applaus.
Der brachte einen Hochruf aus:
"Lang lebe König Pausback der
Anführte damals unser Heer,
Als wir mit ihm in unsrer Mitten
Gegen das Volk der Mäuse stritten.
Auch Psicharpax die tapfre Maus
Brachte einen Hochruf aus.
Hoch leb Troxartes, mein Papa
Der rächte was mit mir geschah
Als Lymnocharis Physignatus..."
(In den Raum gestellte Anspielung auf den
merkwürdigen Tod des Mäuseprinzen Krümeldieb
genannt bei Rollenhagen auch Psicharpax)
Wäre Phràdmon nicht gekommen
(Ilias (8/257; Vater des Agelaos)
Hätt' es ein schlimmes End genommen.
"Hört auf, macht damit Schluss"
Sprach der Papa von Agelaos
"Ihr ward all tapfer zweifellos"
Rief er den Hinterbänklern zu.
Doch lasst damit uns hier in Ruh!
Und dann fügte er spontan
Einen Nachsatz auch noch an:
"Ich möcht euch dringend anempfehlen
Was Ihr getan habt zu verhehlen!
Für den Krieg den Ihr geführt,
Keine Ehre euch gebührt!
Die Batrachomyomachie
War nichts als Scharlatanerie!"
Drauf waren alle Seelen stumm.
Sie dachten wohl daran wie dumm
Sie vor gut zweitausend Jahren
Unten auf der Erde waren:
Sie würden heut noch alle schweigen
Wenn Phràdmon nicht erzählereigen,
Ohne Achilles erst zu fragen
Die nächste Mähr hätt' vorgetragen.

Die unbesiegbaren Frösche





Es ging um siebenhundert und vier kühne
Tapfere und kluge Grüne
Die im Wettlaufen und Springen
Genau so wie im Singen
Gegen den Fuchs und andre Tiere
Bei einem Sumpfwiesenturniere,
Durch ihr kluges Kampfgebaren
Von keinem zu besiegen waren.
Am Ende singt das tapfre Korps
Den Besiegten froh ein Liedchen vor.

"Quakquak, quakquak, quakquaak"


***

 wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.