Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 113
- Im Elysium -
"Die Geschichte war famos"
Lachte da Latona los.
"Doch eines muss ich euch noch sagen,
Denn es fällt mir just grad ein."
Und dann begann sie vorzutragen,
Wie es gewesen könnte sein.
"Ihr erinnert euch an Isis
Die in ihrer Lebenskrisis
Den toten Gatten so geschickt
Zusammen hatte einst geflickt,
Dass der selbst tot für ihr Begehr
Vollziehen konnt' noch den Verkehr.
Ihr fragt euch sicher wie das ging.
Sie benutzte jenes Ding
Das in Memphis einst der Fluss antrieb.
(Siehe Lucia Gahlin "Ägypten" S.
58 - 59)
Es war des Gatten Penis, der
Von einem großen Fisch verschluckt,
Verbracht worden war einst bis hierher
Und dort vom Fisch an Land gespuckt.
Wie Aristoquakes es beschrieb,
Ausgehöhlt und präpariert
Mit Froschskelett und Amun's Samen.
Damit hat in Osiris Namen,
Als Sperber getarnt sie mastubiert.
So wurde Horus einst posthum
Gezeugt mit Hilfe von Amun."
***
"Das Ding war lang noch in
Gebrauch!"
So fuhr Latona, keck im Wort,
Vor den andern Damen fort
Und fügte sogleich dann
Auch das Folgende noch an:
"Andere benutzten es später auch!
"Manch Pharao inkognito,
Wurde so im Isis-Stil,
Damit gezeugt am Mittel-Nil.
In Amuns Samen eingetaucht
Wurd der Dildo gern gebraucht,
Den oft benutzen Zauberstab,
Mit auf die letzte Reise gab."
***
"Schau an, schau an" rief da Athene
Provozierend zu Helene,
Und fügte arg gehässig an:
"Du brauchst deshalb nicht rot zu
werden.
Wir kennen alle deinen Mann
Und wissen von seinen Potenzbeschwerden
Die er seit Jahren hat bei Nacht."
Da haben die andern all gelacht,
Denn sie wussten, dass privat
Die Schöne für ihr letztes Geld,
Weil ihr Mann sie ließ im Stich,
Bei Beate Use sich
Auch solch ein Ding hatte bestellt
Und auch was sie damit tat.
"Wir wissen es alle" sprach sie
heiter
Schäbig dann zur andern weiter.
"Du brauchst dich deshalb nicht zu
grämen
Oder dich vor uns zu schämen.
Was du da machst in Diskretion
Tat Isis in Ägypten schon,
Das haben eben wir erfahren,
Vor fast fünftausend Jahren.
Nur hatte im Alten Reiche die
Im krassen Gegensatz zu dir,
Das wissen heute alle hier,
Noch kein Modell mit Batterie."
Schallend haben alle acht
Nun im Elysium gelacht.
"Die Technik, für den Fall des Falles,
Bietet heute wirklich alles,"
Gab Aphrodite lachend zu.
"Ich mach es auch damit wie du.
Ich bin ja schließlich auch nicht prüde.
Wenn Hephaistos abends müde
Aus der Schmiede kommt nach Haus,
Fällt er immer öfter aus.
Wenn er mir nicht was ich will tut,
Greif ich, wie's am Nil ward Brauch.
Ab und zu zum Dildo auch
Und tu mir damit selber gut.
Doch gab beim Kauf ich darauf Acht,
Ich hab das neueste Modell,
Mit Vibrator langsam - schnell,
Dass er keine Geräusche macht,
So wie Helenes stundenlang,
Wenn es surrt im dritten Gang.
***
Noch bestimmt 'ne ganze Stunde
Nachdem abklang der Applaus,
Tauschten die Damen in der Runde
Ihre Erfahrungswerte aus,
Die sie mit dem Plastikgatten,
Alle bei Nacht gemacht schon hatten.
***
Hera machte dem ein Ende.
"Hört auf damit, es ist genug!"
Rief sie, worauf sie die Legende
Den anderen vom Frosch vortrug,
Welcher, was unglaublich klang,
In Miskolc in die Sülze sprang.
Der Frosch in der Sülze
- Juditta Turozzi -
Im 19. ten
Jahrhundert erlebte die Miskolzer Stahlindustrie ihre Blütezeit.
Der
Rohstoff wurde von der heutigen Slowakai nach Miskolc gebracht. Der Weg dorthin
war sehr lang. Es gab mehrere Raststätten, wo sich die Arbeiter, die mit ihren
vollgeladenen Karren unterwegs waren, ausruhen konnten.
Eine dieser
Raststätten war die "Pipa Tscharda" in der Innenstadt von Miskolc.
Eines
Tages kehrte dort eine größere Gruppe von Arbeitern in die Tscharda ein und es
traf den Koch völlig unerwartet und unvorbereitet.
Zudem war nur ein Kellner in der Tscharda
verfügbar an diesem Tag ... es herrschte also Hochbetrieb in der Küche.
Der Koch
überlegte was er für die vielen Gäste
schnell zubereiten könne. Sein Wahl fiel auf Sülze.
Er machte
sich sofort an die Arbeit!
Damit die Sülze am ziemlich warmen Sommertag
schneller erstarren konnte, brachte er sie in die Keller, wo es schön kühl war.
Im Keller
wohnten aber auch Frösche und sprangen dort fröhlich hin und her.
Der Koch beeilte sich sehr und so vergas er,
einen der Töpfe zuzudecken.
So geschah
es, dass einer der Frösche zufällig in
der fast fertig erstarrten Sülze landete und darin gefangen blieb.
Der
Kellner, der die Speisen servierte, weil auch er sehr in Eile war, bemerkte
nicht, dass in einer der Sülzen ein lebendiger Frosch stak.
Im Speiseraum, wo es sehr warm war, kam der
mit der Sülze zusammen erstarrte Frosch langsam zu sich und begann sich zu
bewegen und aus der Sülze heraus zu blinzeln.
Der Gast wollte die
Sülze eben verzehren als er plötzlich den aus der Sülze freundlich blinzelnden
Frosch erblickte.
Er erschrak - aber dann brach er in lautes Lachen aus!
Seitdem gilt das Sprichwort:
"Du
blinzelst ja, wie der Frosch in der Miskolzer Sülze!"
***
wird fortgesetzt
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