Sonntag, 1. März 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 113
- Im Elysium -

"Die Geschichte war famos"
Lachte da Latona los.
"Doch eines muss ich euch noch sagen,
Denn es fällt mir just grad ein."

Und dann begann sie vorzutragen,
Wie es gewesen könnte sein.

"Ihr erinnert euch an Isis
Die in ihrer Lebenskrisis
Den toten Gatten so geschickt
Zusammen hatte einst geflickt,
Dass der selbst tot für ihr Begehr
Vollziehen konnt' noch den Verkehr.

Ihr fragt euch sicher wie das ging.

Sie benutzte jenes Ding
Das in Memphis einst der Fluss antrieb.
(Siehe Lucia Gahlin "Ägypten" S. 58 - 59)
Es war des Gatten Penis, der
Von einem großen Fisch verschluckt,
Verbracht worden war einst bis hierher
Und dort vom Fisch an Land gespuckt.

  
Wie Aristoquakes es beschrieb,
Ausgehöhlt und präpariert
Mit Froschskelett und Amun's Samen.



Damit hat in Osiris Namen,
Als Sperber getarnt sie mastubiert.

  
So wurde Horus einst posthum
Gezeugt mit Hilfe von Amun."

***


"Das Ding war lang noch in Gebrauch!"
So fuhr Latona, keck im Wort,
Vor den andern Damen fort
Und fügte sogleich dann
Auch das Folgende noch an:

"Andere benutzten es später auch!
"Manch Pharao inkognito,
Wurde so im Isis-Stil,
Damit gezeugt am Mittel-Nil.

In Amuns Samen eingetaucht
Wurd der Dildo gern gebraucht,
Solang bis jemand Sethos Zwo
Den oft benutzen Zauberstab,
Mit auf die letzte Reise gab."

***

"Schau an, schau an" rief da Athene
Provozierend zu Helene,
Und fügte arg gehässig an:

"Du brauchst deshalb nicht rot zu werden.
Wir kennen alle deinen Mann
Und wissen von seinen Potenzbeschwerden
Die er seit Jahren hat bei Nacht."

Da haben die andern all gelacht,
Denn sie wussten, dass privat
Die Schöne für ihr letztes Geld,
Weil ihr Mann sie ließ im Stich,
Bei Beate Use sich
Auch solch ein Ding hatte bestellt
Und auch was sie damit tat.

"Wir wissen es alle" sprach sie heiter
Schäbig dann zur andern weiter.
"Du brauchst dich deshalb nicht zu grämen
Oder dich vor uns zu schämen.
Was du da machst in Diskretion
Tat Isis in Ägypten schon,
Das haben eben wir erfahren,
Vor fast fünftausend Jahren.
Nur hatte im Alten Reiche die
Im krassen Gegensatz zu dir,
Das wissen heute alle hier,
Noch kein Modell mit Batterie."

Schallend haben alle acht
Nun im Elysium gelacht.

"Die Technik, für den Fall des Falles,
Bietet heute wirklich alles,"
Gab Aphrodite lachend zu.

"Ich mach es auch damit wie du.
Ich bin ja schließlich auch nicht prüde.
Wenn Hephaistos abends müde
Aus der Schmiede kommt nach Haus,
Fällt er immer öfter aus.

Wenn er mir nicht was ich will tut,
Greif ich, wie's am Nil ward Brauch.
Ab und zu zum Dildo auch
Und tu mir damit selber gut.

Doch gab beim Kauf ich darauf Acht,
Ich hab das neueste Modell,
Mit Vibrator langsam - schnell,
Dass er keine Geräusche macht,
So wie Helenes stundenlang,
Wenn es surrt im dritten Gang.

***

Noch bestimmt 'ne ganze Stunde
Nachdem abklang der Applaus,
Tauschten die Damen in der Runde
Ihre Erfahrungswerte aus,
Die sie mit dem Plastikgatten,
Alle bei Nacht gemacht schon hatten.

***

Hera machte dem ein Ende.
"Hört auf damit, es ist genug!"
Rief sie, worauf sie die Legende
Den anderen vom Frosch vortrug,
Welcher, was unglaublich klang,
In Miskolc in die Sülze sprang.




Der Frosch in der Sülze
 - Juditta Turozzi -


Im 19. ten Jahrhundert erlebte die Miskolzer Stahlindustrie ihre Blütezeit.
Der Rohstoff wurde von der heutigen Slowakai nach Miskolc gebracht. Der Weg dorthin war sehr lang. Es gab mehrere Raststätten, wo sich die Arbeiter, die mit ihren vollgeladenen Karren unterwegs waren, ausruhen konnten. 
Eine dieser Raststätten war die "Pipa Tscharda" in der Innenstadt von Miskolc.
Eines Tages kehrte dort eine größere Gruppe von Arbeitern in die Tscharda ein und es traf den Koch völlig unerwartet und unvorbereitet.
 Zudem war nur ein Kellner in der Tscharda verfügbar an diesem Tag ... es herrschte also Hochbetrieb in der Küche.
Der Koch überlegte  was er für die vielen Gäste schnell zubereiten könne. Sein Wahl fiel auf Sülze.
Er machte sich sofort an die Arbeit!
 Damit die Sülze am ziemlich warmen Sommertag schneller erstarren konnte, brachte er sie in die Keller, wo es schön kühl war. 
Im Keller wohnten aber auch Frösche und sprangen dort fröhlich  hin und her.
 Der Koch beeilte sich sehr und so vergas er, einen der Töpfe zuzudecken. 
So geschah es, dass einer der Frösche zufällig  in der fast fertig erstarrten Sülze landete und darin gefangen blieb.
Der Kellner, der die Speisen servierte, weil auch er sehr in Eile war, bemerkte nicht, dass in einer der Sülzen ein lebendiger Frosch stak.
 Im Speiseraum, wo es sehr warm war, kam der mit der Sülze zusammen erstarrte Frosch langsam zu sich und begann sich zu bewegen und aus der Sülze heraus zu blinzeln.
Der Gast wollte die Sülze eben verzehren als er plötzlich den aus der Sülze freundlich blinzelnden Frosch erblickte.

 Er erschrak - aber dann brach er in lautes  Lachen aus!



Seitdem gilt das Sprichwort:
"Du blinzelst ja, wie der Frosch in der Miskolzer Sülze!"

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.