Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 112
- Im Elysium -
"Ihr
seht", sprach Hebe dann am Ende,
"Wie es vor der Zeitenwende
Zuging noch im
Götterreich.
Die Menschen sind
sehr einfallsreich
Wenn es um uns
Götter geht.
Alte Mythen
aufgefrischt
Und mit Phantasie
vermischt,
So wie es noch
heut bei Plutarch steht,
Legten zur Bibel
einst die Spur;
Zu Moses, der im
Nilstromland
Im Binsenkorb,
tränenbenetzt,
Von der Mutter
ausgesetzt,
Den Weg einst zum
Propheten fand.
Doch die
Geschichte ist obskur!
Es scheint, ich
sag es unumwunden,
Als hätte man sie
einst erfunden
Um am Nil die
alten großen
Froschgötter vom
Thron zu stoßen."
"Ich denk,
sprach Hebe, "verzeiht mir bitte,
Wenn ich die
Bibelschreiber rüge
Und sie
bezichtige der Lüge.
Aber bei dem was
einst im Alten
Testament wurde
festgehalten,
Liegt die
Wahrheit, so wie bei alledem,
Was Aristoquakes
so extrem
Überzogen
darstellt, in der Mitte."
"Wie es
tatsächlich ist gewesen
Muss man zwischen
den Zeilen lesen,
So wie es dort
unten mit viel Mut,
Ständig auf der
Wahrheitssuche,
Obgleich es uns
hier wohl kaum nützt,
Von Maxi der Muse
unterstützt,
Seit Jahren jener
Dichter tut,
Den ihr alle
kennt.
Er beschreibt in
seinem Buche
In dem er nur die
Wahrheit nennt,
Was mit
Froschgottsachverstand
Er zwischen all den
Zeilen fand."
Und dann las Hebe
mit Humor
Aus dessen
Schriften weiter vor:
"Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch:
Das Götterbild im
Pentateuch,
So wie das
Judenvolk es desiderat
Vom Schöpfer sich
geschaffen hat,
Hat seinen
Ursprung in Amun,
Den, als man die
Bibel schrieb,
Der Ketzerkönig
Echnaton
In religiöser
Revolution
Am Nil aus allen
Tempeln trieb.
Der Lage,
entsprechend opportun
Ward die
Geschichte nun verfasst
Dem neuen Glauben
angepasst.
Welcher Amun
hasste,
Damit auch alles
passte
Ließ der Pharao
am Nil
Scharfsinnig,
vorausschauend, subtil,
Amun welcher als
der Größte galt,
In seiner Schöpfer-
Froschgestalt
An allen Mauern
und Stelen entfernen
Um so den Mythos
zu entkernen,
Für den einst im
Ägypterland
Die froschköpfige
Gottheit stand.
Wie jener, auf
Binsenkörbchen dargestellt
Dereinst an jeder
Tempelwand
Als Schöpfer- und
Auferstehungsgott,
Tritt Moses nun
im Elle Schemòt,
(Jüdische Bezeichnung für das Buch Exodus,
nach den Anfangsworten- Das sind die
Namen-)
Griechisch-
Lateinisch Exodus,
Just nachdem der
andere verschwand,
Im Binsenkörbchen
auf dem Fluss
Die Reise durch
die Mythenwelt
Der Hebräer am
Nil bei Midian
(Ex 2,15-22)
Und durch das
Buch der Bücher an."
"Als Prophet am
Nilstromlauf
Tritt er immer
wieder auf
Um dem Herrscher
Schwierigkeiten
Mit Hilfe Jahwes
zu bereiten.
Die Frösche, die
als Echnaton,
Er verbannen
wollt' vom Thron,
Wurden unter ihm
als Moses gar
Für Ägypten zur
Gefahr.
(Ex 8,1 -11)
Als diese er in
Jahwes Namen,
Ihm beizusteh'n
zu Hilfe rief,
In Scharen sie
sogleich zwar kamen.
Doch dann ging
dabei was schief!
Als die Frösche
ohne Bangen
Sogar in die Öfen
sprangen
Ohne das sie sich
verbrannten
Die Ägypter
schnell erkannten,
Dass Heket, Huh
und Kuk und Nun
Sowie der
Schöpfergott Amun,
Wie schon seit
vielen tausend Jahren
Des Amenophis
Revolution
( Der Name bedeutet - Amun ist zufrieden- )
Ging schief! Amun
war zufrieden
Weil für die
Seinen auf dem Thron
Die Ägypter sich
entschieden.
Aus
Amenophis/Echnaton Sohn
Wurde wiederum
Und alles war
wieder wie zuvor.
Doch der Chef war nun der Junior.
***
Ehre dem, dem Ehr
gebührt.
Gott Amun wieder
eingeführt,
Regierte im Land
als Wegbereiter
Für den
Auferstehungsglauben weiter;
So lang bis die
Christen kamen
Und sich den
Frosch als Vorbild nahmen,
Der im alte
Theben
Als Sinnbild
stand fürs Leben.
Allerdings ohne
seinen Namen
Beizubehalten Amen.
(Amen steht hier als griechischer Name
für die ägyptische Schöpfergottheit Amun)
Echnaton, der
unerhört
Alles hatte einst
zerstört
Was mit Amun
zusammenhing,
Selbst das
Stammwort Amen
In seines Vaters
Namen
Ließ er im
Sonnen-Gottvertrauen
Aus des Papas
Kartusche hauen,
Bevor er als Moses
in die Wüste ging.
Sein Volk, das
ein Jahrtausend schon
Sklavenhaft
unterjocht in Fron,
Schuftend
Pyramiden baute,
Sich dem Ketzer
anvertraute,
Der schließlich
dann am Jordanstrand
Für es die neue
Heimat fand.
Er selbst hat
diese zwar gesehen,
(Dtn 34,1-9)
- Jericho, wie
wunderbar. -
Doch durft' er
mit dem Volk nicht gehen
Weil er ein
Ägypter war.
So sagt man
heute, liegt sein Grab.
Des Ketzers
schönem erstem Weib,
Ist nicht
bekannt. Doch das Absurde,
Obwohl
verschollen blieb ihr Leib,
Ist, dass man auf
ihre Büste stieß,
"Um auf den
zurück zu kommen,
Der im Nil daher
geschwommen
Kam dereinst als
dort just gerad'
Des Pharaos
Tochter nahm ein Bad,"
Fügte Hebe gleich
spontan
Mit Zitat 'ne
Zeichnung an:
"Amun ist
zufrieden"
Stand darauf geschrieben
Und da wurd den
andern klar,
Wer des Moses
Vater war.
***
wird
fortgesetzt
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