Sonntag, 22. März 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 159
- Im Elysium -


Auf der Fliegenjagd
- M.M. Aristomyomaximus -
- Teil 12 -
  
Fliegen nicht grad Waidmanns eigen,
Die Zunge mit Hinterlist zu zeigen
Und sie dann per Beifall klatschen,
Zwischen den Händen zu zermatschen,
Dass es nach allen Seiten spritzt,
Ist Unsinn weil nach solchem Habitus,
Nichts übrig bleibt was man besitzt,
Als ein bisschen rotes Mus.

 
"Fliegenjagen bauernschlau
 Mit den Waffen einer Frau,
Wenn diese ist vom Fache,
Ist eine runde Sache",
Denkt die Fliege überrascht.
Doch zu solcher Jägerei
Gehören immer zwei;
Und schon ist sie vernascht.

  
Mit gespaltener Zunge jagen
Ohne das Jagdrecht zu hinterfragen,
Denn es könnt verboten sein,
Bringt doppelt so viel Fliegen ein,
Was ein Jäger wissen muss,
Als ein gezielter Einzelschuss.


Mittels Baseballschläger jagen
Und damit kräftig zuzuschlagen,
Ist eine alte Jagdmethode
Die jede Flieg macht so marode,
Dass der grüne Jägersmann
Sie mühelos dann fangen kann.

  
Fliegen mittels Lasso fangen
Ist deshalb oft schon schief gegangen,
Weil die dreiste Fliege,
Als die Schlinge zu sich zog,
Plötzlich eine Biege
In die falsche Richtung flog.

  
Zu zweit ein Rudel jagen geht
Nur dann wenn bind man sich versteht
Und der eine hält dabei
Dem anderen den Rücken frei.


Mit E-Sechshundertfünf zu jagen
Ist seit gut viertausend Tagen
Verboten weil der Jägersmann,
Besonders mit der Sorte
Der Substanz in Forte
Sich selbst dabei vergiften kann.


Fliegen zu filmen bei der Jagd
Ist grundsätzlich untersagt,
Weil das Recht auf die eigene Person
Auch längst die Fliegen kennen schon.
Doch abknipsen der Jägersmann,
Ohne Angst vorm Knast,
Wenn es ihm grad passt,
So oft er möchte eine kann.


Um Fliegen auf hoher See zu jagen,
Das gilt für alle Taktiklagen
Sowie für alle Fliegengrößen,
Die Bordkanone dreist zu lösen
Um die Tiere abzuknallen,
Damit sie all  ins Wasser fallen.
Ist deshalb verboten weil
Nichtschwimmer sie sind zum Teil.


Die dreisten Fliegen die gar frechen
Der Reihe nach so zu erstechen
Dass Fliegenschaschlik wird daraus,
Erspart viel Arbeit dir zu Haus.



***


Als Maxi unten wirklich toll
Gezeichnet und fürwahr famos
Mit Nonsensversen grandios
Die Bilder alle so versehen,
Dass ein jeder konnt' verstehen
Was in Sachen Fliegenjagen,
Sie erklären wollt und sagen,
Hatte das erste Dutzend voll,
Gönnte sie sich eine Pause.

 ***

Oben indes im hohen Hause,
Die Göttinnen im Elysium,
Stritten sich immer noch darum
Welche von ihnen die Schönste sei.

Im Zorne geifernd alle drei
War keine mehr sich drob im Klaren
Dass sie Göttinnen all waren.

Hera fluchte wie ein Besenbinder
Der seine Ware wurd nicht los.
Die andern beiden furios
Taten das nicht minder
Und versuchten mit verzerrten Fratzen
Sich gegenseitig zu beißen und zu kratzen.

Du blödes Weib, du dumme Kuh
Schrieen sie sich keifend zu.
Athene fluchend gar vulgär
Weil sie Aphrodite kannte,
Eine alte Zicke nannte.
Die nebenbei 'ne Hure wär.

Es war wirklich schlimm
Was die drei im Grimm
In die Haare sich geraten,
Darüber hinaus noch alles taten.

Weil jede gern den Titel trüge,
Schönheitsgöttin stolz zu sein,
Bezüchtigte Hera gar,
Weil sie eifersüchtig war,
Den Dichter Homer der Lüge.
Jener hätte brüllte sie,
Paris damals falsch verstanden,
Als in des Ilos Landen
Jener sein Urteil hat gefällt.

Der Dichter hat uns bloßgestellt,
Mich damals und Athene die
Noch heute daran leidet
Und sich mit einer Rüstung kleidet
Als wäre sie ein Mann."

Es hätte ein schlimmes End genommen
Wenn nicht Hebe irgendwann,
Weil sie unparteiisch war.
Auf die Idee wäre gekommen
Die Damen etwas abzulenken.

"Was soll denn Maxi unten denken
Wenn ihr keinen Kommentar
Zu ihren schönen Bildern schreibt,
Und leer ihr Email- Postfach bleibt.
Ihr solltet von hier oben
Ihr Werk ruhig auch mal loben.

Sie ist schließlich mit uns verwandt
Und nur von Zeus hinab gesandt
Damit als Muse unten sie
Endlich die Batrachomyomachie
Überarbeitet und für die Welt
All die Sachen richtig stellt
Die Homer gar übertrieben
Den Fröschen hat falsch zugeschrieben."

"Die Musen, diese dummen Puten
Mit uns in einem Atemzug
Zu nennen voller Lug und Trug
Verbitt ich mir du blödes Weib."
Athene ihr zur Antwort gab.

"Bring Met uns schnell zum Zeitvertreib,
Sonst kannst du was erleben
Und wir bringen dich auf Trab
Wollt Aphrodite sagen eben......

Doch das war zu viel des Guten.

Das hätte sie nicht machen sollen!
Mit furchtbar lautem Donnergrollen
Unübertrefflich laut im Krache
Und eindeutig des Kroniden Sprache,
Schleuderte Zeus den Donnerkeil
Der im Elysium nicht zum Heil
Gut gezielt, wie's sollte sein
Genau in jenem Eck schlug ein
Wo ängstlich über alle Maßen
Sie zitternd nun am Ofen saßen.

Ach was ist der Ruß geflogen.

Als der Rauch war abgezogen
Sahen all die Schönen
Aus zum Abgewöhnen.
Rußig so wie Pechmarie
Waren allesamt nun sie.

Mit Kleidern die verkokelt waren
Und mit angesengten Haaren
Standen im Elysium
Sie um die Ofenbank herum
Und wussten weder ein noch aus.
Ach es war fürwahr ein Graus!

Als Hera plötzlich ganz spontan
Ihr iPhone schaltete auf an,
Um sich beim Gatten zu beschweren,
Fand sie auf einer bislang leeren
Seite der Muse Maxis Konterfei
Mit jenem Dichterling anbei
Welchem sie unten nützte,
Indem sie ihn unterstützte.
In Großbuchstaben übertrieben
Darauf "kallistà" geschrieben.

Es war ein Bild welches ihr Gatte
Ihnen just gepostet hatte.

Da wusste sie ohn' nachzufragen
Was Zeus auch ihr wollt damit sagen.
Sie ahnte es: "Es ist entschieden!"
Und als sie in den Spiegel sah
Dacht sie: "Das Wörtchen "kallistà",
So wie ich ausseh' gilt nicht mir
Sonder einzig und allein nur Ihr."
Und damit gab sie sich zufrieden.

***
Auf dem Olymp ihr Göttergatte
War zufrieden noch viel mehr
Weil er eine Tochter hatte
Die er liebte sehr.

***




Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.