Samstag, 21. März 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 158
- Im Elysium -


Im Götterreiche zum Entsetzen
Des Herrschers flogen nun die Fetzen.

Von seinem bevorzugten Göttersitze
Auf des Olympos höchster Spitze
Sah Zeus wie seine Gattin just
Unten im Elysium,
Zu Aphrodites Gaudium
Sich Athene nahm zur Brust.

Sie zerrten an den Haaren sich
Die bündelweise rissen,
Sie fluchten, keiften, kratzten, bissen
Es war einfach widerlich.

Als Aphrodite "Bravo" schrie
Und hinzufügte hinterlistig roh,
"Ja, ja, ja, nur weiter so",
Stürzten sich die zwei auf sie.

Und dann ging's erst richtig los.
Die drei Schönsten gar furios,
 Schlugen aufeinander ein
Als würden sie besessen sein.

Sie fluchten noch viel schlimmer gar
Als Hephaistos wenn er besoffen war,
Mit dem feinen Unterschied,
Der letztgenannte war ein Schmied,
Während sich die drei im Klaren
 Ihres Ranges nicht mehr waren.

Die Worte die sie zeternd nannten
In den entsetzlichsten Varianten,
Passten nicht mehr zu den Damen
Mit den so ehrenwerten Namen,
Die sich wie Furien tobten aus.

Es ging zu so wie im Freudenhaus
Wenn ein Freier was er sollte,
Der Nutte nicht bezahlen wollte.

Es war einfach wunderbar.
In etwa so, wie es einst war
Bei der schlimmen Keilerei,
Als Eris beleidigt und gerissen
Den Zankapfel hatte geschmissen
Zu klären wer die Schönste sei.

***

Der alte Zeus ließ es geschehen
Denn er hatte just gesehen,
Dass auf seinem iPhone eben
Es hatte das Signal gegeben,
Welches er allein nur kannte,
Das ihm Maxi dann stets sandte,
Wenn dienstlich unterwegs sie wollte,
Dass er sich bei ihr melden sollte.

"Folge elf der Fliegenjagd
Ist online jetzt", hat sie gesagt.
Und hinzugefügt "Papa,
Gruß und Kuss von Maxima!"

Da hat der Alte froh gelacht
Und glücklich sich daran gemacht,
Die eMail mit dem Anhang dran
Zu lesen. Gleich als er begann,
Und die erste Zeile sah,
In welcher stand "Für Dich Papa"
Lachte er von Herzen froh
Und er wusst' genau wieso.


***


Auf der Fliegenjagd
- M.M. Aristomyomaximus -
- Teil 11 -


Mit dem Falken auf dem Rücken
Eines stolzen Rosses Mücken
Sich  gar vornehm zu erjagen,
So wie es in den guten, alten Tagen
Der Adel getan hat auf der Beitz,
Hat auch heut noch seinen Reiz,
Aber nur wenn es dem Falken frommt
Und er zurück zum Jäger kommt.


'Ner Fliege auf der Fliegenjagd,
Auch wenn der Jäger Hunger schiebt,
Vorzugaukeln, dass er sie sehr liebt,
Ist nach dem Jagdrecht untersagt.


Fliegen nur des Jagens wegen
In großer Stückzahl zu erlegen,
So wie es einst die Rittersleut'
Machten ist verboten heut.

Hingegen wer auf Fliegen scharf
Ist für den eigenen Bedarf
Um sie sich zu grillen,
Darf so viel er möchte killen.


Eine ruhige Kugel schieben,
Ist auf der Fliegenjagd nicht drin.
Selbst wenn das die Tiere lieben,
Macht es keinen Sinn,
Weil keiner wenn der König fällt
Ihn wieder in die Mitte stellt.


Jäger die beim Mückenjagen,
 Aus Furcht vor einem Stich,
Weil das Gift sie nicht vertragen
Und sie vor Mücken fürchten sich,
 Sollten schleunigst mit eben diesen,
Bevor's zu spät ist, Frieden schließen.


Wer Schmeißfliegen will sich erjagen
Sollte eine Maske tragen,
Weil die dreisten wieselflinken
Tiere wie die Frettchen  stinken.


Wer während einer Mückenplage
Das Jagdrevier als Herr der Lage
Verlassen will, braucht gute Waffen,
Um sich 'nen Braten zu beschaffen.

Nicht jagen darf man Fliegen
Welche auf dem Rücken liegen
Weil, das weiß ein jedes Kind,
 Diese meist bewusstlos sind.
Doch dann, wenn sie erwachen,
Darf man es wieder machen. 

Eine Fliege die verdrossen
In Sachen Jagd hebt ihre Flossen
Um sich zu ergeben,
Darf man nicht mehr schießen
Denn sie hängt plötzlich am Leben
Und will weiter es genießen.



***


wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.