Dienstag, 10. März 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 139
- Im Elysium -

Als nächste in der Reihe nun
Durfte Thetis was sie wollte tun.

Zum Froschlurch-Kröten-Allerlei
Steuerte sie manches bei
Das von ihren Anverwandten
Bisher die Wenigsten nur kannten.

Von den vielen anonymen
Menschen die sich Dichter rühmen,
Fügte sie fröhlich ganz spontan,
Was ihr in den Sinn kam an.

Von einer Brandenburger Kröte
Die verschluckt hat ihre Flöte,
Bis zum Gedicht vom Frösche küssen
Haben sich die andern Damen
Lauschend nun gedulden müssen,
Bis sie zum Zuge wieder kamen.


Die Kröte und der Specht
- Anonymus -

In Brandenburg spielt eine Kröte
Des Nachts auf ihrer Bach-Trompete
Das Brandenburgische Konzert.
Jedoch sie intoniert verkehrt.


Der Kröte Tröte klingt arg schlecht!
Laut klopft von oben Nachbar Specht:
"Mir wird dein Konzert zu später Stund
Mit dem schrägen Ton zu bunt."

Und dann schluckte er die Kröte
Die unmusikalische samt Tröte.

***


Die stolze Kröte
- Gerlinde -

Die Kröte kroch mit lautem Schnaufen
Bedächtig auf den Maulwurfhaufen
Und sah sich um von Stolz geschwellt:
Wie groß ist doch die weite Welt!


***

Glaubt mir!

Paul Scheerbart (1897)

Glaubt mir! Den Hund ich töte,
Der mir die schöne Kröte
Zu rauben wagen sollte.
Der Ampeln dunkle Röte
Durchglühet meine Kröte,
Als wenn sie brennen wollte.
Weh' dem, der mir verböte,
Die wunderbare Kröte
Zu speisen und zu preisen!
O Kröte! Schöne Kröte!



***


Die kindische Kröte
Paul Scheerbart (1897

Du kindische Kröte,
Dich quetsch ich zu Brei.
Ich mag dich nicht hören
Die Mopslitanei,
Die sich lustig macht
Über den der lacht.



***



Der Ochsenfrosch
- Anonymus -

Ein Fröschlein das 'nen Ochsen sah,
Fand "stattlich stehe dieser da"!
Er selbst nicht größer als ein Ei.

Neidig bläht und dehnt es sich,
Dass es dem andern ähnlich sei.


"Schau Bruder", ruft es, "schau auf mich,
Bin ich dir ähnlich, ist's genug?"

"O nein."  - Und nun? - noch immer nicht.?"
 - Und jetzt? Sag's frei, aus deiner Sicht?"

Das Fröschlein bläht sich,  Zug um Zug
Und platzt am End mit lautem Knall.

 ***

Das Fröschlein hat noch heut Verwandte
Auf unsrer Erde überall.
Mit Großmannssucht baut Biedermann

Ein Fürst, für das was er nicht kann,
 Hält sich ein paar Gesandte.


***

Vom Frösche Küssen
- Aristoquakes -

Ein Frosch saß auf dem Brunnenrand
Und sprach: "Schau her ich bin's.
Du brauchst mich nur zu küssen,
Dann werde ich ein Prinz.

Ein Frosch saß keck bei Tische
Und sprach: "Nun mach doch schon.
Du brauchst mich nur zu küssen
Dann werd ich Königsohn.

Ein Frosch saß vor dem Bette
Und quakte: "Lass mich rein,
Dann werde ich ein König
Und Du wirst endlich mein.

Ein Frosch saß auf dem Kissen
Und quakte: Zier Dich nicht
Lass dich einfach küssen
Bis dass der Wagen bricht.


Ich hab ihn küssen müssen
Und ihn an die Wand geschmissen.
Selbst als ich ihn verdrosch,
Blieb der Frosch ein Frosch.

***


Ich musste viele küssen,
Es war kein Prinz dabei.
Doch heute glaube ich zu wissen
Zum Glück gehören zwei.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.