Donnerstag, 5. März 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 126
- Im Elysium -


In dem ihr eignen Vortragsstile
Fuhr Athene sogleich fort:

"Alte Sagen gibt es viele;
Zum Beispiel die aus Druffelbeck,
Bei Gifhorn einem alten Ort."

Und dann zum Unterhaltungszweck,
Trug sie sogleich mit Humor
Was sie darüber wusste vor.


Der Müller und die Frösche.
- Mündlich in Druffelbeck -


Es war einmal ein Müller, der hatte eigentlich gar kein Herz: stehlen wie er hat wohl noch niemand gekonnt; doch noch schlimmer war es, dass er Kalk und andere unverdauliche Sachen unter das Mehl mischte und die armen Leutlein mit Hunden vom Hofe hetzte. 

Einst kam ein lahmer Mann auf seinen Krücken in die Mühle gehinkt, streckte die zitternde Hand aus und bat um ein Stücklein Brod. Der Müller fluchte, riss dem Unglücklichen die Krücken weg, warf ihn in eine Kiste voll grober Kleie und wälzte ihn um und um; und als er ihn bis aufs Blut gepeinigt hatte, gab er ihm die Krücken wieder und trieb ihn vom Hofe, indem er ihn mit einer Peitsche um die kranken Beine schlug. 

Der Bettler weinte helle Tränen, und die sah Gott der Herr vom hohen Himmel. Als der Wüterich in seine Mühle zurückkehrte, stand das Gewerke still; er sah nach, und siehe! zahllose Fröschlein wimmelten im Bach und auf der Wiese und hatten das Wasser ausgetrunken bis auf den letzten Tropfen. 

Weil aber niemals Wasser wiederkam, die Fröschlein tranken es immer weg, raffte der Müller seine Schätze zusammen, zog weit, weit in ein anderes Land und kaufte sich eine andere Mühle. Kaum jedoch gehörte die Mühle ihm, so waren wieder zahllose Fröschlein da und tranken das Wasser aus bis auf den letzten Tropfen; und wohin er sich wenden mochte, der Fröschlein wurde er nimmer ledig, und nie wieder hat er weißes Mehl gemahlen, und endlich ist er verhungert und hat also ein jämmerliches Ende genommen.




Quelle: Märchen und Sagen aus Hannover, Carl und Theodor Colshorn, Hannover 1854, Nr. 62, S. 176.

***
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.