Mittwoch, 4. März 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 124
- Im Elysium -

Keine Zeit für eine Pause.
Weiter ging's im hohen Hause,
Denn es gab noch viele Geschichten
Über die Frösche zu berichten..

Athene, die Tochter des Kroniden,
Hat sich spontan dazu entschieden
Ein paar alte deutsche Sagen
Über die Lurche vorzutragen.


Die Sage von der Kröte


Es war einmal ein junges Mädchen, das ging eines Tages in den Garten seiner Eltern spazieren. Da traf es eine Kröte, welche traurig am Wege saß. Das Mädchen setzte sich zur Kröte hin, besah dieselbe von allen Seiten und streichelte sie. Da hüpfte dem Mädchen die Kröte auf den Schoß. Das Mädchen nahm die Kröte mit in seine Stube. Dort fütterte sie alle Tage das Tier; es war sein liebster Spielkamerad. 



Eines Tages sprach die Kröte zu dem Mädchen: "Ich bin sehr alt und werde bald sterben; du hast mich behütet und gepflegt, dafür will ich dich belohnen. Ich will dich und einst deine Kinder mit Schönheit begaben, dass niemand im Lande so schön sei wie ihr. Bringe mich an dieselbe Stelle hin, wo du mich gefunden hast; ich werde dir dort noch mehr sagen."

 Da nahm das Mädchen die Kröte und brachte sie wieder in den Garten, wo es dieselbe auf die Erde setzte. Darauf sprach die Kröte:"

 Drei Tage nach meinem Tode wirst du einen Ring finden; solange du und deine Nachkommen denselben tragen, wird eure Schönheit dauern." Nach diesen Worten starb die Kröte.

 Das Mädchen bette sie auf frisches Gras und ging seiner Wege. 

Am dritten Tage kam das Mädchen wieder zur Stelle. Da war die Kröte ganz ausgetrocknet; neben derselben aber lag ein sehr schöner Ring. 





Das Mädchen nahm den Ring, steckte ihn an seinen Finger und verscharrte die Kröte. 

Da ward das Mädchen von wunderbarer Schönheit. Als es sich verheiratet und Töchter geboren hatte, waren diese auch die schönsten Mädchen im ganzen Lande.

 Das letzte Mädchen aus dieser Nachkommenschaft, welches wiederum von wunderbarer Schönheit war, hatte den Ring verloren und ist im Spreewalde gestorben.

Quelle:   Kühn, Der Spreewald, Cottbus 1889

***


Der Ochsenfrosch der Dubkow-Mühle

Gastwirt August Konzack hatte Ende 1920 die Idee vom Ochsenfrosch! Der beginnende Ausflugstourismus verlangte nach werbeträchtigen Legenden, die Gaststätten und Herbergen rangen um Aufmerksamkeit und immer neue Gäste. In seiner Gaststätte, der "Dubkow-Mühle", lebte angeblich im Keller ein riesiger Ochsenfrosch - sechs Zentner schwer und von ihm an eine Holzkette gelegt. Wenn späte Gäste den Heimweg schwer fanden, ließ er ihn frei. Der Frosch hüpfte dann in großen Sprüngen voraus und wies mit seiner mächtigen Stimme dem Angeheiterten den Weg. Erlaubte sich aber jemand das kluge Tier zu necken, wurde er in den Modder geführt. So erzählte es August Konzack jedem, der das Giebelbild mit dem großen Frosch an der Kette hinterfragte.




 Aber gegenwärtig stünde dem Wirt der Frosch nicht zur Verfügung. Altershalber hatte sich das Tier in letzter Zeit bei großen Sprüngen oft überschlagen. Daher habe er ihn vorübergehend zum Auswuchten nach Texas gegeben. 

Beim Tanz in der alten Mühle

Weshalb die Idee mit dem Frosch von sechs Zentnern? Die Schleuse an der Dubkowmühle besaß bis in die 30er Jahre Falltore. Die Gegengewichte am Tor nennt der Fachmann "Frosch", und genau sechs Zentner schwer sind sie auch gewesen. Vermutlich kam August Konzack beim Betrachten der Falltore diese Idee, eine Idee die zur Legende wurde.


Der polnische Künstler Engelbert Weimann griff diese Legende auf und schuf 2010 den Ochsenfrosch nach seiner Vorstellung: Der Körper ein Frosch, der Kopf ein Ochse, die Kette aus Holz und aus einem Stück gefertigt - und sechs Zentner schwer!



 Mit Kette sechs Zentner schwer

Auf dem Weg zum Auswuchten


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.