Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 10
Das hölzerne Pferd
klatschten. „Sapperlot“
Lobte Kalchas den Künstler laut:
„Das hätt‘ ich dir nicht zugetraut“.
Helenos dankte dem Achäer
„Du seherischer Unheil-Säer“
Sprach er, „bist als nächster dran.
Also bitteschön fang an“!
Der Seher Kalchas war kein Thor.
Er trug sein Traumbild sogleich vor
Das in Bezug zur Frosch/Maus-Schlacht
Ihm erschienen war bei Nacht.
Das hölzerne Pferd
„Gestern Nacht flog meine Seele“,
So begann er den Bericht,
“Folgend dem eigenen Befehle
Über ein Schlachtfeld. Schlechte Sicht
Zwang sie zur Landung. Nah am Teich,
Mitten drin in Pausbacks Reich
Ging sie im dichten Rohrschilf nieder.
Nachdem sie hier zurück war wieder
Erzählte sie mir, was sie dort
Gesehen hatte am fernen Ort.
„Ein großes Holzpferd steht am Teich.
Es sah einem Frosche gleich.
Sieben Fuß hoch oder gar acht,
So steht es dort am Froschteichsaum
Von Pausbacks Truppen wohl bewacht.
Es ist hohl, im Innenraum“,
So erklärte der Achäer,
„Sitzen tausend grüne Späher,
Wie ich es einst vor Ilion
Geweissagt hatte damals schon,
So sah ich es im Traum bei Nacht
Voraus in Sachen Frosch-Mäuse-Schlacht.
Dort unten kommt etwas in Gang,
Das selbst hier oben macht mich bang“.
Die Heroen von Troja grinsten nur.
„Was Dir im Traume widerfuhr“
Mischte sich nun Mopsos ein,
„Könnt ein Zeichen dafür sein,
Dass die Frösch‘ den Krieg gewinnen.
Wenn sie es so geschickt beginnen
Wie Epeios es auf unsern Rat
(Epeios gilt auch als der Erbauer des hölzernen Pferdes)
Dereinst vor Trojas Mauern tat
Dann werden Pausbacks grünen Truppen
Sich als die siegreichen entpuppen“.
Die Seelen allesamt im Elysium
Schwiegen. Keine hatte noch den Mumm
Sich mutig dafür zu erfrechen
Dem Seher erneut zu widersprechen
Wie mancher es auf seinen Rat
Dereinst vor Trojas Mauern tat.
Keiner von ihnen wusst‘ so recht,
Ob gut die Red‘ war oder schlecht.
Die meisten kannten Mopos kaum
Und auch des Sehers Kalchas Traum
Fand nur wenig Beifall denn
Kalchas war kein Gentleman.
Er war als Mörder einst verschrien.
Keiner hat ihm je verzieh’n,
Dass, als Artemis beleidigt grollte,
Er ihr Iphigenie opfern wollte.
So gab es wenig Beifall nun
Für den Seher und sein Gedicht.
Keiner glaubte den Bericht
Und ohne ihm lang schönzutun
Durch dezentes Applaudieren
Wollte Aineias ohne sich zu zieren
Vortragen was Homer ihm hatte
Angereicht auf einem Blatte.
„Achill“ rief Menelaos da.
Der lag im Arm von Helena.
„Nun bist du dran, dein Gedicht
Hörten wir bisher noch nicht“!
Die Seelen skandierten „Ja, ja, ja,
Jetzt ist Achill dran Heureka“!
„Achill komm her“ rief der Atride
Helenas Buhlen zu perfide.
„Komm nach vorne du Filou“!
Die Seelen gaben keine Ruh.
Sie brüllten alle laut „Hurra“
„Nun ist Achill dran, Heureka“!
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Wie der tapferste der Helden,
Den man zum Vortrag so bewog
Den Kopf aus dieser Schlinge zog
Werd‘ ich demnächst Euch vermelden.
wird fortgesetzt
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