Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 19
Agamede‘s Froschgedicht
hatte kaum geendet
Da wurde Applaus bereits gespendet
Und Hurra-Geschrei brach aus.
Mit stehenden Ovationen
Wollten die Seelen es ihm lohnen.
Noch nie hatte das hohe Haus
So etwas zuvor erlebt.
Selbst der Hades nebenan
Hat gezittert und gebebt.
Der deutsche Goethe war ein Mann,
Der, was ein jeder wohl versteht
Sehr verehrt wird als Poet.
Er ist bekannt auch weit und breit
Bei den Griechen noch zurzeit.
Er wird verehrt beinah noch mehr
Als der selige Homer.
Der saß ganz hinten in der Ecke
Und dichtete zu Wettstreitzwecke
Für Aineias den faulen Wicht
Zum Vortrage ein Froschgedicht.
Vorne drängte Agamede
(Ilias 9/739 ff die Gattin Mulios,
eine heilkräuterkundige Troerin)
Sich hinauf ans Rednerpult
Und präparierte sich zur Rede.
Die Seelen voller Ungeduld
Schauten wartend schon ganz Ohr
Neugierig zu ihr empor.
Sie konnt‘ den Anfang nicht recht finden;
Musst ihre Scheu erst überwinden.
Mulios ihr Gatte rief
Zynisch hinauf zu seinem Weib:
„Es ist doch nur ein Zeitvertreib,
Toi, toi, toi, es geht schon schief“!
Da spitzte sie die süße Gosch
Nach langem sich besinnen.
Ihr Poem nannte sich schlicht „Der Frosch“;
Nun konnte er beginnen.
Der Frosch
Vor Eglens offnem Fenster saß,
In düstern Gram gehüllt,
Ein grüner Frosch in einem Glas
Mit Wasser angefüllt.
In einem Bauer nah dabei
Hing ein beredter Star,
Der wegen seiner Plauderei
Der Schönen Liebling war.
„He Freund im nassen Element!
Lachst du deine Tage nicht?
Kein junger Kammerpräsident
Macht solch ein Amtsgesicht“.
So fragte Matz. Der Eremit
Im Glas rief unmutsvoll:
„Ha, dass man mich mit Füßen tritt
Und ich noch lachen soll!
Ich zeige treu das Wetter an;
Allein was ist mein Lohn?
Kaum trüb ich meinen Ozean,
So schilt mich Egle schon.
Verwünschung erntet der Prophet
Und Küsse der Hanswurst“.
„Hoho“! sprach Matz, „nur nicht geschmäht;
Hast Unrecht, dass du murrst.
Du kannst nur Regen prophezei’n,
Und das ist ärgerlich;
Verkünd uns auch den Sonnenschein,
Was gilt’s? man liebet dich“!
(Gottlieb Konrad Pfeffel)
Zum Regen und Fehl an Sonnenschein
Stellte sich kaum Beifall ein.
Sieben klatschten, immerhin
Hinauf zur Kräuterkundlerin.
(Ilias 9/739 ff die Gattin Mulios,
eine heilkräuterkundige Troerin)
Die andern blickten auch empor
Weil oben sich Agapenor,
(Ilias 2/609 ff)
Der König und Ankaios Sohn
Zum Auftritt präparierte schon.
Er trug, denn er war sehr gescheit,
`Nen Poem vor über Höflichkeit.
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wird fortgesetzt
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