Donnerstag, 23. Februar 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 19

Agamede‘s Froschgedicht


gaklees

hatte kaum geendet

Da wurde Applaus bereits gespendet

Und Hurra-Geschrei brach aus.

Mit stehenden Ovationen

Wollten die Seelen es ihm lohnen.

Noch nie hatte das hohe Haus

So etwas zuvor erlebt.

Selbst der Hades nebenan

Hat gezittert und gebebt.

Der deutsche Goethe war ein Mann,

Der, was ein jeder wohl versteht

Sehr verehrt wird als Poet.

Er ist bekannt auch weit und breit

Bei den Griechen noch zurzeit.

Er wird verehrt beinah noch mehr

Als der selige Homer.

Der saß ganz hinten in der Ecke

Und dichtete zu Wettstreitzwecke

Für Aineias den faulen Wicht

Zum Vortrage ein Froschgedicht.

Vorne drängte Agamede

(Ilias 9/739 ff die Gattin Mulios,

eine heilkräuterkundige Troerin)

Sich hinauf ans Rednerpult

Und präparierte sich zur Rede.

Die Seelen voller Ungeduld

Schauten wartend schon ganz Ohr

Neugierig zu ihr empor.

Sie konnt‘ den Anfang nicht recht finden;

Musst ihre Scheu erst überwinden.

Mulios ihr Gatte rief

Zynisch hinauf zu seinem Weib:

„Es ist doch nur ein Zeitvertreib,

Toi, toi, toi, es geht schon schief“!

Da spitzte sie die süße Gosch

Nach langem sich besinnen.

Ihr Poem nannte sich schlicht „Der Frosch“;

Nun konnte er beginnen.


Der Frosch

Vor Eglens offnem Fenster saß,

In düstern Gram gehüllt,

Ein grüner Frosch in einem Glas

Mit Wasser angefüllt.

In einem Bauer nah dabei

Hing ein beredter Star,

Der wegen seiner Plauderei

Der Schönen Liebling war.

„He Freund im nassen Element!

Lachst du deine Tage nicht?

Kein junger Kammerpräsident

Macht solch ein Amtsgesicht“.

So fragte Matz. Der Eremit

Im Glas rief unmutsvoll:

„Ha, dass man mich mit Füßen tritt

Und ich noch lachen soll!

Ich zeige treu das Wetter an;

Allein was ist mein Lohn?

Kaum trüb ich meinen Ozean,

So schilt mich Egle schon.

Verwünschung erntet der Prophet

Und Küsse der Hanswurst“.

„Hoho“! sprach Matz, „nur nicht geschmäht;

Hast Unrecht, dass du murrst.

Du kannst nur Regen prophezei’n,

Und das ist ärgerlich;

Verkünd uns auch den Sonnenschein,

Was gilt’s? man liebet dich“!

(Gottlieb Konrad Pfeffel)



Zum Regen und Fehl an Sonnenschein

Stellte sich kaum Beifall ein.

Sieben klatschten, immerhin

Hinauf zur Kräuterkundlerin.

(Ilias 9/739 ff die Gattin Mulios,

eine heilkräuterkundige Troerin)

Die andern blickten auch empor

Weil oben sich Agapenor,

(Ilias 2/609 ff)

Der König und Ankaios Sohn

Zum Auftritt präparierte schon.

Er trug, denn er war sehr gescheit,

`Nen Poem vor über Höflichkeit.

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wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.