Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 15
Abends am Fluss
was hat den Seelen allen
Das Breitmaulfrosch-Gedicht gefallen.
Ach was hatten sie für Spaß.
Sie lachten noch als Adamas,
Der Sohn des Troers Asios
(Ilias12/140; 13/560; 13/567 ff)
Zu seinem Vortrag sich entschloss.
„Abends an Fluss“ hieß sein Gedicht.
Die Seelen alle drauf erpicht
Das Poem von Adamas zu hören,
Wagten diesen nicht zu stören.
Sie waren allesamt ganz Ohr
Als er das Gedicht trug vor.
Abends am Fluss
Die Kröte und der Breitmaulfrosch
Spazierten spät am Abend noch
Hinunter an den Fluss.
Dort gab er ihr `nen Kuss
Und stelle danach ihr ein Bein.
Sie rutschte in den Fluss hinein.
Er quakte zwar „Entschuldigung“
Doch ohne dass sie Antwort gab,
Trieb sie mit der Strömung ab.
Der Frosch ganz unerschrocken
Blieb am Ufer hocken.
Zu spät für einen Rettungssprung.
Als dann die nächste Kröte kam
Er sie in den Arm gleich nahm.
Er gab ihr einen Kuss.
Es kam wie’s kommen muss.
Als die Kröt‘ war weggeschwommen
Sah der Frosch ein Krötchen kommen.
Das, wie wir ja bereits wissen,
Begann der Frosch sogleich zu küssen.
Er hat das süße Krötenkind
Am Flussufer gekost geschwind
Und das Krötchen unter Stöhnen
Ließ vom Frosche sich verwöhnen.
Doch irgendwann zum guten Schluss
Schwamm ein Krötchen in dem Fluss
In jenem Fluss, in den man fällt
Wenn einem wird ein Bein gestellt.
Und der Breitmaulfrosch er saß
Zufrieden dort im Ufergras
Und hat sein Lied gesungen.
Er wollte dort die Nacht verbringen
Und dacht es würd nochmal gelingen
Was ihm dreimal schon gelungen.
Plötzlich hörte er en Quaaak;
So laut dass er erschrak.
Vor ihm stand ganz nackt und bloß
Die alte Kröte, riesig groß.
Diesmal kam es nicht wie immer;
Diesmal wurde es noch schlimmer.
Schon bei seinem ersten Kuss
Trat die Kröte mit dem Fuß
Dem Frosche auf die Zehen,
Ganz scheinbar aus Versehen.
Sie hat sich zwar entschuldigt, doch
Tat sie es weiter mehrmals noch.
Und vor Lust und Liebesglück
Gab sie den Kuss ihm auch zurück.
In ihrer wilden Zärtlichkeit
Ging die Kröte ziemlich weit.
Sie küsste heiß, geschmacklich faul
Den Breitmaulfrosch aufs breite Maul
Und hätte fast den armen Jungen
Küssend in sich hineingeschlungen,
So stürmisch war ihr Liebesdrang.
Dem Breitmaulfrosch wurd‘ angst und bang.
Sie presste ihn in wilder Lust
An ihre warzig kalte Brust
Und keuchet vor Verlangen:
„Oh, aber du hast angefangen“!
Danach mit feurig heißem Hauch
Quakte sie im Sinnesrausch,
Und drückte ihn ganz fest an sich.
„Ach Breitmaulfrosch, ich liebe dich“!
„Ich wollte Dich schon immer“!
So quarrte voller Liebeslust
Das coole Frauenzimmer
Zu ihm an ihrer Brust.
Dem war nicht wohl an ihrem Busen.
Er hatte längst genug vom Schmusen.
Mit scheinbar letztem Atemzug
Schrie „Hilfe“ er „ich hab genug“!
Die Krott küsste ihn abermals
Und stöhnte mit dem Frosch im Hals
Mit Wonneschauern und Entzücken:
„Am liebsten würd ich dich zerdrücken“.
Und der Frosch in seiner Not
Täuschte vor als wär er tot,
Wagte nicht sich aufzumucken
Vor Angst sie könnte ihn verschlucken.
Obwohl der Frosch ward längst bezwungen
Hat weiter noch die Krott gerungen
Denn sie hat bei sich gedacht
„Wenn er mit mir das Gleiche macht
Wie mit den andern, ach herrje
Dann komme ich zu spät zum Tee
Zu meinem lieben Mann nach Haus
Und dann ist es mit uns aus“!
Drum klammerte sie gar brutal
Den Frosch an sich ein letztes Mal,
Dass dem grünen Wolllüstling
Hören und seh’n dabei verging.
Als endlich löste sich der Griff
Der aus dem letzten Loche pfiff.
Er, der zuvor war noch so kühn,
Kraftlos vor ihr zu Boden sank.
Vor Schreck nun im Gesicht ganz grün.
Fühlte er zittrig sich und krank.
Er saß im Gras kaputt und schlapp
Und dachte „Junge, das war knapp,
Ich wär ums Leben fast gekommen,
So hat mich die Krott genommen.
Die jedoch, noch immer fit,
Gab dem Breitmaulfrosch `nen Tritt,
Dass er ist im hohen Bogen
In den tiefen Fluss geflogen.
Und dort ist er dann benommen,
Bauch nach oben, weggeschwommen.
So ist es jenem Frosch ergangen.
Der mit dem Spiel hat angefangen.
So die Moral von diesen Zeilen
Ein bisschen Unsinn kann bisweilen
Auch Dir beim Lesen hier nicht schaden.
Es sei denn Du gehst selbst mal baden.
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(R.W. Aristoquakes)
wird fortgesetzt
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