Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 27
Dichterwettstreit im Olymp
Beifallsstürme wie noch nie
Folgten der Kröten-Elegie.
Wieder wurd „Hurra“ gerufen.
Um den Vortrag einzustufen
Trampelte die Seelenschar
Begeistert mit den Füßen gar.
Der Applaus war beispiellos.
Dann kam der Paioner Ainios.
(Ilias 21/210 von Achilles getötet)
Schlagartig wurd es wieder still.
Ainios ohne lang zu zagen
Sprach zum Publikum: „Ich will
Für euch nun mein Gedicht aufsagen.
Er spottete: „Aineias wär zwar dran,
Nach dem Alphabete nun;
Doch ihr seht, der Edelmann
Hat noch allerhand zu tun“.
Sein Auge zwinkerte voll List,
„Bis Homerus fertig ist“.
„Pssst“ ging‘s durch die Reihen, „Ruhe bitte“
„Auch du da vorne in der Mitte;
Halts Maul endlich, so hör doch horch,
Es geht um Frösche und den Storch“!
Die Frösche und der Storch
(Frei nach Magnus Gottfried Lichtwer)
Die Froschdamen mit ihren Freiern
Beschlossen einst ein Fest zu feiern.
Ringsum schlief sämtliche Natur
Als man aus dem Moraste fuhr.
Es war ein Blöken, Quarren, Quaken,
Ein solcher Lärm und ein Geschrei,
So grob, so laut, so mancherlei,
Dass Berg und Tal davor erschraken.
Der Vorsänger, ein grässliches Tier
Schrie so laut als seiner vier.
Der lüstern abgefeimte Schalk
Orgelte mit rauer Kehle,
Die groß war wie ein Blasebalg,
Als ab ihm Geist und Atem fehle.
Im Rohr, der Frösche Prätendent
Den man auch Adebar dort nennt,
Ist aus dem Schlafe hochgeschreckt.
„Was hat mich denn da nur geweckt“?
„Aha“ dachte er bei sich nun,
„Unfehlbar, dort gibt’s was zu tun“.
Er stand, ein Bein schon eingezogen,
In seinem warmen Federnest.
Dann ist er pfeilschnell hingeflogen
Unangemeldet zu dem Fest
Welches die Frösch‘ am Moorteichgraben
Samt ihren Ehefrauen gaben.
Eh sich’s der Vorsänger versah
War der Prätendent schon da
Und ließ sein Fleisch sich trefflich schmecken.
***
Drum merke, dass du bei der Lust
Nicht allzu sicher jauchzen musst.
Du möchtest deinen Feind erwecken
wird fortgesetzt
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