Sonntag, 26. Februar 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 27

Dichterwettstreit im Olymp


Beifallsstürme wie noch nie

Folgten der Kröten-Elegie.

Wieder wurd „Hurra“ gerufen.

Um den Vortrag einzustufen

Trampelte die Seelenschar

Begeistert mit den Füßen gar.

Der Applaus war beispiellos.

Dann kam der Paioner Ainios.

(Ilias 21/210 von Achilles getötet)

Schlagartig wurd es wieder still.

Ainios ohne lang zu zagen

Sprach zum Publikum: „Ich will

Für euch nun mein Gedicht aufsagen.

Er spottete: „Aineias wär zwar dran,

Nach dem Alphabete nun;

Doch ihr seht, der Edelmann

Hat noch allerhand zu tun“.

Sein Auge zwinkerte voll List,

„Bis Homerus fertig ist“.

„Pssst“ ging‘s durch die Reihen, „Ruhe bitte“

„Auch du da vorne in der Mitte;

Halts Maul endlich, so hör doch horch,

Es geht um Frösche und den Storch“!


Die Frösche und der Storch

(Frei nach Magnus Gottfried Lichtwer)

Die Froschdamen mit ihren Freiern

Beschlossen einst ein Fest zu feiern.

Ringsum schlief sämtliche Natur

Als man aus dem Moraste fuhr.

Es war ein Blöken, Quarren, Quaken,

Ein solcher Lärm und ein Geschrei,

So grob, so laut, so mancherlei,

Dass Berg und Tal davor erschraken.

Der Vorsänger, ein grässliches Tier

Schrie so laut als seiner vier.

Der lüstern abgefeimte Schalk

Orgelte mit rauer Kehle,

Die groß war wie ein Blasebalg,

Als ab ihm Geist und Atem fehle.

Im Rohr, der Frösche Prätendent

Den man auch Adebar dort nennt,

Ist aus dem Schlafe hochgeschreckt.

„Was hat mich denn da nur geweckt“?

„Aha“ dachte er bei sich nun,

„Unfehlbar, dort gibt’s was zu tun“.

Er stand, ein Bein schon eingezogen,

In seinem warmen Federnest.

Dann ist er pfeilschnell hingeflogen

Unangemeldet zu dem Fest

Welches die Frösch‘ am Moorteichgraben

Samt ihren Ehefrauen gaben.

Eh sich’s der Vorsänger versah

War der Prätendent schon da

Und ließ sein Fleisch sich trefflich schmecken.

***

Drum merke, dass du bei der Lust

Nicht allzu sicher jauchzen musst.

Du möchtest deinen Feind erwecken


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.