Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 25
Dichterwettstreit im Olymp
Mit viel Beifall wie gewohnt
Wurde das Hochzeitspoem belohnt.
Agelaos dankte es
Und verbeugte sich. Indes
Trat der Vater von Theseus, Aigeus
(Ilias 1/265)
Ans Rednerpult. Nach kurzem Gruß
Machte er sein Gedicht publik.
Das Poem nannte sich Froschkritik.
Froschkritik
(R.W. Aristoquakes nach C.F.D Schubart)
Es sang im Busch die Nachtigall.
So wunderlieblich war ihr Schall
Als Meister Liedels Bariton.
Es war ein Sumpf nicht weit davon.
Darin lag eine Legion
Von Fröschen; und die hörten all
Den Wunderklang der Nachtigall.
Da war ein hochstudierter Frosch
Mit lichter Stirn und breiter Gosch.
Der hatte müh- und arbeitsam
Kontrapunkt und all den Kram
Den man als Sänger braucht, studiert
Und orgelte wie sich’s gebührt.
Doch unmusikalisch von Natur
Empfand er nichts, künstelte nur.
Er hörte auch die Nachtigall
Und sprach: „Ihr Brüder höret mal,
Wie singt das Tier so abgeschmackt,
Setzt falsche Quinten, hält kaum Takt,
Weicht nicht in rechter Modulation
Aus einem in den andern Ton;
In ihrem eklen -duk-duk-di-
Steckt ihre ganze Melodie“!
Magister Frosch lacht drob so laut,
Dass ihm beinahe platzt Haut
Vorn an seinem großen Kropf.
Er schüttelt verächtlich seinen Kopf
Und spricht: „Ihr Sänger, wisst ihr was?
Eine Fuge klingt doch bass,
Ich orgle euch das Thema vor.
Ich singt Sopran, Alt und Tenor“.
Nun fing ein scheußliches Gequack
Am Teiche an ohn Kunstgeschmack.
Mit Bund und Motu contrario .
Der Moorfrosch hielt Tasto solo;
Unaufgelöst, in der Fuge ganz
Folgte Dissonanz auf Dissonanz.
Nach grausamster Modulation
Kam endlich dann der letzte Ton.
Die Fledermaus und der Uhu
Hörten dem Froschkonzerte zu.
Sie klatschten Beifall danach froh
Und schrien laut „Bravissimo“!
Ein Jüngling voll Empfindsamkeit,
Gelockt von sanfter Abendzeit,
Kam aus dem nahen Rosental;
Er hörte das Lied der Nachtigall
Und sah lobend zu ihr auf.
Doch als die Frösche sangen drauf
Da warf er Steine in den Teich
Und schrie: „Der Henker hol euch gleich“!
Da dacht in seinem Laichgewässer
Der Kritikus: „Der kennt’s nicht besser“.
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wird fortgesetzt
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