Teil 10 – 4
Hecht und Unke
war’s gewohnt,
Dass man ihn mit Applaus belohnt.
Er verneigte sich gar tief.
Als nach Zugabe man rief
Schickte aus dem Stehgreif er
Spontan gedichtet gar nicht schlecht
Die Fabel von der Unke und dem Hecht
Als Dreingabe gleich hinterher.
Hecht und Unke
In einem Tümpel saß die Unke
Schläfrig auf dem Kalmusstrunke.
Da kam ein Hecht herangeschwommen
Und hat bei ihr Quartier genommen.
" Herr Hecht ihr seid wohl nicht in Eile"
Sprach die Unk' aus Langeweile.
" Lass uns plaudern, kannst ruhig bleiben
Und etwas mir die Zeit vertreiben“.
Voll Würde sprach der Hecht zur Unke:
" Dank' für die Ehr' du Erzhallunke."
" Wie", schalt die Unke, "könnt ihr's wagen,
Mir solch Grobheiten zu sagen“.
" Ich will dir gleich die Antwort geben:
Du Zwittervieh schwankst durch das Leben.
Mal hältst du's mit den Wassertieren,
Dann sieht an Land man dich spazieren.
Du schlemmst und frisst an beiden Tischen.
Solch schnöde Art ist fremd uns Fischen.
Wir die stets Prinzipien halten
Verkehren nicht mit solch Gestalten
Die, wie du sich dauernd wenden.
Schlimm wird es mit dir einst enden. "
Die Unke fand das amüsant,
fraß einen Wurm und schwamm an Land.
Die Julisonne brannte nieder.
Da kam die Unk' zum Tümpel wieder.
Fort war das Wasser: Auf der Kruste
Lag der Hecht der sterben musste.
Die Unke zu dem Fisch diskret:
" Ich sprech' für dich schnell ein Gebet. "
Dann kroch sie froh und munter weiter.
Zurück blieb der Prinzipienreiter.
R.W. Aristoquakes
wird fortgesetzt
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