Samstag, 14. Juli 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 - 158
Märchenerzähler im Olymp

Dolopion, Hypsenors Vater,
(Ilias 5/77; Vater des Hypsenor, Priester des Skamandros)
Im Tone nicht grad moderater,
Wie sein Vorredner im Amt,
Hat einen Zettel rausgekramt.
"Die verdammten Hetschen-Biester"
Sprach zornig des Skamandros Priester,
"Haben mich einst manche Nacht
Zu Haus um meinen Schlaf gebracht.
Auch Xanthos mocht' die Frösche nicht".
Dann trug er mürrisch ein Gedicht
Von einem solchen Hüpfer vor.
Gimbel nannte sich der Thor.

Der Gimbelfrosch

Der Gimbelfrosch, von Fuß bis Scheitel
War hochmütig, stolz und eitel
Und quakte mit Überheblichkeit im Ton.
"Ich bin die Schönheit in Person.
Ich bin der Schönste hier von allen.
Ich könnt mir selbst sogar gefallen.
Farbe, Größe und Statur
Kennt man sonst von Göttern nur.
Ja mein ganzes Drum und Dran
Zieht die schönsten Kröten an,
Und ganz bestimmt ruft gleich
Eine Prinzessin mich am Teich
Damit als Schönster auf der Erde
Ich ein König danach werde.



"QUAAK, QUAAAK, QUAAAAK"

Plötzlich quakte laut und grässlich
Eine Kröte, alt und hässlich.
Sie lockte den grünen Gimpel
Tief ins Uferschilf am Tümpel.
Der stolze Frosch sprang "plumpf"
Zu ihr hin im tiefen Sumpf
Und quakte zu ihr, leis' im Ton:
"Du bist die Schönheit in Person;
Ich bin auf Dich schon lang versessen.
Du bist fürwahr mein Augenstern
Ach, Krott komm her ich hab dich gern".


Die Prinzessin war vergessen


So die Moral von diesen Zeilen.
Schönheit ist relativ bisweilen.


R.W.A.

 wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.