Donnerstag, 12. Juli 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 - 150
Fabelerzähler im Olymp


Demuchos der Troer schloss spontan
(Ilias 20/457; Troer, Sohn des Philetor,
 von Achilles getötet)
Sich Demoleons Vortrag an.
"Von Sonne und Fröschen hat der große
Fabel dichtende Franzose
Uns noch eine andre Mär erzählt.
Ich hab sie für euch ausgewählt.
Und dann, der Sohn des Philetor
Trug was er mitgebracht hat vor.

Die Frösche und die Sonne

Des Schlammes Kindern hat die Königin der Sterne
Beistand und Schutz von je verlieh'n:
Krieg, Armut, Ungemach und Not sah nur von ferne
Dies neidenswerte Volk an sich vorüber zieh'n;
Wohl hundert Orte zählt' es schon zu seinem Reiche.
Das Volk der Frösche nenn' ich Könige der Teiche –
Für kleine Ding' ein großes Wort,
Ist das nicht üblich, ganz alltäglich? –
Lehnt' gegen die sich auf, die nimmer Schirm und Hort
Ihm war, und ward fast unerträglich.
Hochmut und Unverstand, Undank dazu,
Des Glücks missratne Kinder, machten,
Dass diese Lästigen ein groß Geschrei vollbrachten –
Kein Viertelstündchen hatt' man Ruh'.
Es müssten, wollt' man auf ihr Murren hören,
Sich Groß' und Klein gegen das Gottesaug' empören.
Die Sonne, meinten sie, richt' alles noch zugrund';
Jetzt gilt's, sich schnell zu wappnen und
Einen starken Heerbann auszuheben.
Ging sie nicht weiter, schicke gleich
Quakende Botschafter man eben
In jeden  Staat im ganzen  Reich!
Hätte man ihnen glauben sollen,
Müsste sich des Erdballs Rollen
Und die Welt ohn' still zu steh'n
Um vier sumpf'ge Pfützen drehn.
Diese unverschämten Klagen
Dauern fort; doch sollten die
Frösche nicht zu murren wagen,
Und am klügsten schwiegen sie.
Sollt's der Sonn einmal nicht passen,
Tränkt sie's ihnen gründlich ein;
Und das dürfte wohl der nassen
Republik empfindlich sein.

wird fortgestzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.