Samstag, 14. Juli 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 - 157
Märchenerzähler im Olymp

Nachdem der Beifall war verrauscht
Hat Dolon, ein Anuren-Enthusiast
(Ilias 10/417-571; Sohn des Eumedes, troischer Späher,
von Odysseus und Diomedes gefangen und getötet)
Entschlossen sich ein Herz gefasst.
"Manches ist arg aufgebauscht"
Sprach er und trat mit Ungeduld
Als nächster nun ans Rednerpult.
"Aus der Geschichte lernen wir"
Sprach er, "das wissen alle hier"!
"Doch manches das ward aufgeschrieben
Wurd breitgetreten und übertrieben
Von Politikern gar raffiniert,
Ausgeschlachtet und manipuliert,
Im Lauf der Zeiten umgebogen,
Auf die Gegenwart bezogen.
Da blieb so manches auf der Strecke
So dass die Fabel heut zum Zwecke
Der Geschichtserforschung kaum
Dienen kann. Der Zwischenraum
Von Äsop bis zum heut'gen Tage
Ist zu groß. Aus diesem Grund
Und weil erheblich ist der Wahrheitsschwund
Sind wir nun nicht mehr in der Lage
Wahrheit und Dichtung zu unterscheiden.
Wir suchen aus uns von den beiden
                                           Was unserem Zeitgeist heut entspricht.                        
Die Wahrheit ist es sicher nicht.
Doch jetzt, um meine Pflicht zu tun,
Lasst mich berichten etwas nun
Was vor zwei/dreitausend Jahren
Einem Frosch ist widerfahren.
Äsop hat es aufgeschrieben.
Drum ist erhalten es geblieben.
Diese Fabel, das scheint klar,
Ist von vorn bis hinten wahr.
Nach dieser Red im Ton sonor,
Las er die alte Story vor
Welche die meisten zwar schon kannten
Doch in andern Varianten.

Der Frosch und der Ochse


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.