Freitag, 30. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 518
Lyriker im Olymp

Nach Tros, dem Sohn des Alastor
Trat Tychios aus Hyle vor.
(Ilias 7/220; Lederverarbeiter aus Hyle in Böotien)
Er griff sogleich zum Mikrophon
Und mit Humor im Unterton
Hat der Lederschneider unverzagt
Sein eig'nes Machwerk aufgesagt.
Dabei ging es um ein Paar
Mit einer großen Kinderschar.


Der fliederfarbene Frosch
R.W. A
         

Frosch Margecker aus Thüringen
Und seine Kröt aus Lothringen
Die lebten einst gar kinderreich
In Franken, Nürnberg Dutzendteich.
Hundert Quappen nannten sie ihr eigen.
Stolz ließ man sich mit ihnen zeigen.

Die Kinder glichen ganz Papa.
Die Warzen stammten von Mama.
Sie waren alle hübsch und smart,
Wie sich's gehört für ihre Art.

Sie waren der beiden ganzer Stolz,
Geschnitzt wie sie, aus grünem Holz.
Auch Gangart wie Figur und Form
Entsprach der elterlichen Norm.
Nur einer, der, welch ein Skandal,
War anders und war nicht normal.

Zwar war er wie ein Frosch gebaut,
Und wie die andern so kühn.
Doch hatte er anstatt von grün
Eine fliederfarb'ne Haut.



Wird nun gefragt, wie's dazu kam,
Spricht Margecker ganz ohne Scham:
"Der ist im Teich daher geschwommen,
Da haben wir ihr angenommen
Und seine Kröt ergänzt geschwind:
"Ja, ja, das ist ein Findelkind.

***

Was haben die Seelen da gelacht.
"Wie hat der Frosch denn das gemacht?"
Wollte Achilles gar gerissen
Grinsend von Hektors Seele wissen.

"Sein Weib" sprach der, "das ist doch klar,
Dem Margecker einst untreu war,"
Und er fügte an mit List:
Der Vater war wohl Kommunist,
Das kann man an der Farbe sehen.

"Ist es im Fliederbusch geschehen?"
Hat Achilles nachgefragt.
"Nein" hat Tychios gesagt
Und angefügt "der war nur voll;
Er fand den roten Sekt so toll".


wird fortgesetzt


                                                                     


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.