Samstag, 17. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 488
Die Froschgötter im alten Ägypten
- Der Frosch als göttliche Symbolfigur -
Teil VI

Betroffenes Schweigen überall
War die Reaktion darauf.
"Ich glaube das ist nicht der Fall"
Sprach Homerus und stand auf.

"Wenn ich hör was unsre Erben
In Jugoslawien, die Serben
Mit den Kosovaren treiben,
Wird es wohl noch lang so bleiben.
Wie es Moses übertrieben
In die Bibel hat geschrieben,
So treibt es das Gesindel dort.
(Stand März 1999)
Sie jagen die eignen Nachbarn fort
Oder bringen grausam dumm,
Sie samt ihren Kindern um.
Wie im Buche Exodus
Auf ihres Anführers Beschluss,
Schlagen sie dummdreist alles tot
Was nicht das Serben-"S" in rot
An die Haustür hat getüncht.
Tausende wurden gelyncht
Aus geschürtem Hass ohn' Not
Nach dem Muster Ell schemot .
So wie es Moses hat beschrieben
Haben sie es dort getrieben."

Traurig sprach der Dichter weiter:
"Die Menschen werden nicht gescheiter.
Mord und Totschlag wird es geben
So lange sie dort unten leben.
Als Seele ist es schwer zu fassen,
Weshalb die Völker sich so hassen
Und sich obwohl es nicht vonnöten,
Aus purer Dummheit selber töten.
Wahrlich, ich sage euch voraus:
Die Menschheit löscht sich selbst einst aus.
Die Welt derzeit nur froh sein kann,
Dass Russland wie ein kranker Mann
Darnieder liegt; den aufzuregen
Seiner Gesundheit stünd' entgegen.
Doch wehe, wenn es anders kommt,
Und es dem kranken Manne frommt
Sich auf das Letzte zu besinnen,
Das zwar nicht taugt um zu gewinnen,
Dann säh' es, ach es wär' ein Graus,
Gar düster für die Menschheit aus.
Dann wäre unten weit und breit
Frieden wohl für läng're Zeit!!!

"Milosevik müsste sich fügen
Und Billy bräucht' ihn nicht mehr rügen.
(Name des jugoslawischen Präsidenten, der 1999
einen Völkermord gegen die Kosovo-Albaner
anzettelte und damit die NATO-Staaten herausforderte.
Mit Billy ist der damalige US-Präsident Bill Clinton gemeint)
Dann bräucht' er nicht von seinen dicken
Tarnkappenbombern noch mehr schicken,
Damit die teuersten von allen
Fliegenden, modernen Waffen,
Die die Menschheit je geschaffen,
Den Serben auf die Köpfe fallen,"
So hat Achilles unbedacht
Im Publikum laut losgelacht
Und er fügte gleich spontan
Noch einen dummen Nachsatz an:
"Es wäre Friede, Freud und Eierkuchen
So wie einst bei uns als Priamos
Beerdigt hatte seinen Spross
Und alle freuten sich am Grab
Weil es den Feigling nicht mehr gab!"


"Ich hoff', dass sie es nicht versuchen"
Fuhr Teutamos am Rednerpult
Ihm in die Red in Ungeduld.
 Weil er sah wie Hektor kochte
 Und auf eine Antwort pochte,
Sprach er schnell; "Was nördlich dort
Unserer Heimat geschieht, ist Völkermord!
Ethnische Säuberung, so nennt er
In Belgrad es, der feine Herr.
Er fühlt sich in dem Durcheinander
Der Völker all am Balkan dort
So mächtig wohl wie Alexander
Und führt derzeit das große Wort.
Er wär' auch gern wie der so groß;
Dabei ist er ein Großmaul bloß
Das den Mund zu voll genommen.

Doch nun lasst mich zum Ende kommen."

Danach trug er dem Seelenkorps
Noch mehr über die Frösche vor
Die damals vor dreitausend Jahren
In Ägypten Götter waren.

"Sogar in Nofretetes Namen
Die Frösche zu Ruhm und Ehre kamen.
Ihre Hieroglyphe stand
In Theben an jener Tempelwand
Wo die Holde lag begraben.
Den Frosch im Namenszug zu tragen,
So wie das Kürzel A und O
War eine Ehr die Ramses Zwo
Seiner Gemahlin als ihr Gatte
Zu Lebzeiten bereits erwiesen hatte.



Man könnte, ohn' zu übertreiben,
So manches noch darüber schreiben
Wie es am Nil einst dazu kam,
Dass sie einen Frosch sich nahm
Um ihren Namenszug zu schmücken.
Sie wählte ihn aus freien Stücken,
So hat man es herausgefunden.
Weil der Frosch im alten Theben
Als Zeichen stand für Glück und Leben.
Und Ramses wollt für ewiglich,
Göttergleich und fürsorglich
Es der Schönen so bekunden.

Auch als Auferstehungszeichen
Musste Murkecks und seinesgleichen
(Einer der vielen verschiedenen  in diesem Machwerk
 verwendeten Fosch-Namen aus der Inaugural- Dissertation von
Ursula Wiepen an der Hohen Philosophischen Fakultät
der Phillipps-Universität zu Marburg im Jahre 1945
zum Thema Frosch im Deutschen Wortatlas)
Auf manchem Grab das Seine tun
Damit die Mumien konnten ruh'n."



Nach einer kurzen Atempause,
Die angefüllt war vom Applause
Der Seelen im Auditorium-maximum,
Fuhr Teutamos im Elysium,
Mit Nachdruck und Esprit im Wort,
In seiner Frosch-Erklärung fort.


Die Achtheit aus Hermopolis,
Dieses gilt heute als gewiss,
Ist nach christlicher Theologie
Mit der ägyptischen Theogonie ,
Das mach ich hiermit euch bekannt,
Viel stärker als ihr glaubt, verwandt.
Dies zu besiegeln erlaub ich mir
Mit einem echten Siegel hier
Welches das männliche Quartett
Der Achtheit darstellt uns komplett.


Das Schnitzwerk soll uns heut verklaren,
Dass es allein die Frösche  waren
Die am Nil als Göttergatten
Der Schlangen einst das Sagen hatten.

Der Siegelabdruck zeigt uns Bes
Den Schutzgott der Wöchnerin und Schlangen.
Um die Minderung des Wehs
Ist es den Fröschen wohl gegangen.

Nachdem gemeinsam als Achtheit sie,
Leider wissen wir nicht wie,
Von Bes gar fachmännisch beäugt,
Hatten das Gotteskind gezeugt,
(Bes wurde im alten Ägypten als Gottheit angesehen,
 die zuständig für Zeugung und Geburt war)
Hat Heket, aus dem Teich getaucht
Just als das Horuskindchen kam,
Das Leben ihm fix eingehaucht;
Worauf sie es dann zu sich nahm
Ohne die Eltern zu düpieren,
                                                         Um als Amme zu fungieren.

Wie das damals vor sich ging;
Wie Isis das  Horuskind empfing;
Ob die Frösche gar infam
Sie alle vier ins Bett sich nahm
Und wie es jene mit ihr trieben,
Ist weiter vorne schon beschrieben.

Nun dem alten Göttervater

Stand Amun dabei als Berater
Zur Seit. Die Brüder Kuk und Huh
Sahen sicher nicht nur zu.
Gemeinsam haben sie in Theben
Ihr Bestes gern dazu gegeben
Und die Sache mit Bedacht
Für die Königin gemacht."

Die Seelen grinsten alle breit.
Achilles sprach: "Zu meiner Zeit
Stieg ich allein zum Weib ins Bett
Und nicht vereint im Hüpfquartett."

"Was du einst mit den Nereiden
Im Bette alles hast vollbracht,
In Ilion vor der großen Schlacht"
Fuhr Teutamos drauf dem Peliden
Scharf, zornig schnaufend, stante pede,
Ihn zu stoppen, in die Rede.

"Von deinen dreisten Bettgeschichten
Kannst du Helena berichten;
Nur die, denk ich, du eitler Wicht,
Glaubt ohn' Beweis es sicher nicht
Und den Beleg als Seele hier
Nachträglich zu liefern ihr,
Wird dir schwer hier oben fallen."

Lauthals lachten die Heroen,
Denn wie Achill ging es ja allen.
Weil das was dazu nötig war
Ihnen fehlte ganz und gar.

Achill mit zornig, wildem Drohen,
Nahm arg beleidigt wieder Platz.

"Zum Frosch noch einen letzten Satz"
Griff Teutamos den Faden auf.
"Der grüne Gott im Zeitenlauf,
Kam später auch nach Griechenland
Wo man ihn mit dem Fisch verband.
Auf diesem reitend dargestellt
Drang er in die Christenwelt,




Kithara spielend, geformt aus Stein,
Damals zur Zeitenwende ein.
Verschleiert stellte er uns dar
Wo er hergekommen war.
Brachte uns der Virtuose
Die Lyra mit in seiner Hand,
So wie wir ihn hier vor uns sehen,
Mit welcher dereinst er verschwand
Um in den Untergrund zu gehen.

Den Forschern, die ihn kürzlich fanden,
Hat nach der Herkunft ihn befragt,
Er fröhlich "Ich bin auferstanden"
Auf dem Fisch sitzend gequakt.

So hat die letzte Dynastie
Er überlebt in Theben.
Sein Zeichen steht für Parusie
Und für das ew'ge Leben
Wie zur Vollendung der Geschichte
Es steht im neuen Heilsberichte!


Hier schließt sich nun der Götterkreis.
Den Aristoquakes uns mit Fleiß
In epischer Länge vorgestellt
Und ein wenig hat erhellt.

Dem Frosch noch immer zugetan,
Schloss die Christenheit sich an.
Den Kopten am Nil und denen in Rom
Diente er nun als Axiom
Für das Leben nach dem Tode.

So wurde der Frosch in Rom einst Mode
Und blieb als Amuns Froschnachfahre
Es dort auch noch für viele Jahre,
Bis der Papst in seiner Not
Schließlich mit dem Froschverbot
"Gemeint ist das Zuwanderungsverbot für Froschverehrer
aus Ägypten ins römische Reich, siehe W. Hirschberg S. 47)
Der Sache ein schnelles Ende setzte
Und alle aus dem Lande hetzte
Die im Reich als Batrachiten,
Ihren Froschverehrungsriten,
Was per Dekret sie fortan sollten,
Abschwören nicht, wie gefordert wollten.

Damit bin ich mit dem Schwanzloslurch
Als Thema im alten Ägyptern durch.
Doch eines lasst mich schnell noch sagen
Bevor Achill fängt an zu fragen:

Als im Balkankrieg-Zusammenhang
Ich vorhin den großen Alex nannte,
Fiel ein mir etwas das bislang
 Vom Hörensagen ich nur kannte.

Ich hab inzwischen nachgeschlagen
Und kann die Wahrheit euch nun sagen.
Ich hab es grade erst gelesen.
Man sagt, der wär' ein Frosch gewesen!

Was bei Kallisthenes steht
Wahrlich auf keine Kuhhaut geht.
Dort wird behauptet Amun wäre
Sein Papa nach einer Affäre
Am Nil, dem letzten Pharao
Zur Besatzerzeit einst hatten.
Die Sache ging wohl so vonstatten
Wie es dort seit Menes schon
Entsprach der Liebestradition.

 Froschgott Amun hat bei Nacht,
Mit Olympias spontan,
Was der Pharao nicht bracht,
An seiner Stelle wohl getan.

Was Amun einst im Bette schuf,
Von Aristoteles erzogen,
Genießt noch heute einen Ruf
Der manchen Herrscher hat bewogen
Es dem Großen gleichzutun.
Dass sein Vater Gott Amun,
Ein Frosch war, wie ich's hab beschrieben,
Ist lange Zeit geheim geblieben.

Wer es nicht glaubt, der schlage nach
Im Lexikon der Alten Welt.
(Seiten 106, 107, 108, 111)
Das vergilbte Almanach
Beweist ganz klar, dass unser Held,
Der Große Alexander drei
Von Amun hatte mancherlei,
Zum Beispiel seine große Gosch.
Er ähnelte gar sehr dem Frosch
Den wir aus der Fabel kennen,
Und heute Protz verächtlich nennen.
Er glaubte selbst im Größenwahn,
In seinen letzten Jahren dran,
Dass er von göttlicher Natur
Geschaffen war als Gottheit pur.
Er ließ als solcher sich verehren.
Kein Grieche wollt es ihm verwehren.
Doch hinter vorgehaltner Hand
Verbreitete sich schnell die Kunde,
Dass der große Mann im Grunde
Nichts andres als ein Mörder war;
So wie die, die ihn gebar.

Damit den Thron er an sich bracht
Hat er den Vater umgebracht.
Seine Schwester Kleo hat
Ihm geholfen bei der Tat
Und die Mama in aller Ruh,
Sah den beiden dabei zu.

Gewiss, als Feldherr war er groß.
Doch sonst war er nicht makellos.
Im Krieg gelang ihm mancherlei.
Vor Issos damals, drei, drei, drei
Und in mancher andern Schlacht
Hat er sich verdient gemacht.

Später als er zu viel wollte
Kam es wie es kommen sollte.
Die Armee putschte. Er verlor
Sein gesamtes Heldenkorps.
Als er die Perser überrannte,
Dein werter Nachkomme Achill,
Und Dareios dabei verbrannte,
Kam für ihn die Wende.
Es ging abwärts bis am Ende
Er erlag dem Größenwahn.
Seitdem ist es um Ihn still.

Für Amun den Froschgott, seinen Ahn,
Kam viel später erst das Ende.
Um Sechshundert nach der Zeitenwende
Machte der Papst im Überdruss
Mit dem Froschgott-Mythos Schluss,
So wie vorhin ich's schon erwähnte.

Übrig blieb nur Slobodan.
Doch der starb auch am Größenwahn.
Er hat sich selber umgebracht
In seiner Zelle in der Nacht
(Gemeint ist der jugoslawische Präsident
Slobodan Milosevic, der im Kosovo einen
Krieg gegen die albanische Minderheit der eigenen
Bevölkerung angezettelt hat um diese zu vernichten)

Alle klatschten. Doch Achill gähnte
Provozierend und er grollte
Dem der ihn belehren wollte.

Teutamos hat's nicht gestört.
"Ich dank euch,  dass ihr zugehört
Mir allesamt so lange habt"
Fügte rhetorisch sehr begabt,
Er seiner langen Rede an
Womit sein Schusswort er begann.


"Abschließend bleibt nachzutragen,
Das muss ich unbedingt noch sagen,
Dass das päpstliche Dekret,
Wie es bei Walter Hirschberg steht,
Amun den Garaus hat gemacht.
Doch die andern drei der Acht,
Huk und Kuk und Nun, die Brüder,
Waren zäher und auch rüder
Als Amun der Oberschöpferlurch.
Sie überlebten, kamen durch.
Lang blieben sie im Untergrund.
Als es ihnen dort zu bunt
Wurde kamen sie heraus
Und wanderten nach Norden aus.
Sie halten sich im neuen Reich
Versteckt zurück in Schilf und Moor.
Doch immer wenn die Sonne sinkt
Und Ihnen der Mond am Himmel winkt
Kommen sie aus ihrem Teich
Allabendlich noch heut hervor
Um als göttliche Naturgestalten
Ihres Amtes froh zu walten.

Dann quaken sie die ganze Nacht
Und preisen den, der es vollbracht
Hat einst, der in den Chaos-See
Sie spie, den wahren Schöpfer Re."




***

 wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.