Donnerstag, 29. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 514
Lyriker im Olymp

Nach dem Herakliden dann
(Ilias 2/653, 679; 5/628; Söhne des Herakles,
Thessalos und Tlepòlemos)
War Trachos, der Ätoler dran.
(Ilias 5/706; Ätoler, von Hektor getötet)
Er trug den Seelen mit Humor
Vom Frosch beim Zahnarzt etwas vor.

Warum Frösche
 keine Zähne haben
R.W. A

Frosch Quax, weil großen Schmerz er spürte,
Der von `nem faulen Zahn her rührte,
Ging zum Zahnarzt Doktor Maus.
"Reiß den faulen Zahn mir aus"
Bat er, "der tut entsetzlich weh".

Der Doktor darauf: "Wie ich seh',
Bist du ein Nachfahr von dem Frosch,
Der, so wie Äsop es beschrieb,
Mit seiner dreist verlog'nen Gosch
Meinen Ahn zu Tode trieb.

Nachdem er seine Hinterhand
Mit einem Grashalm an sich band,
Ging er, mein Ahn hatte den Schaden,
Mit dem Gebundenen einst baden.
Dank dem grünen Erzhalunken
Ist im Teiche er ertrunken."

"Ja", sprach der Frosch, "das war sehr dumm.
Die Weihe fischte seine Leiche
Mitsamt dem Frosche aus dem Teiche.
Sie bracht auch meinen Vorfahr um.
Doch das ist ziemlich lang schon her.
Heut sind wir Frösch' so dumm nicht mehr
Und würden so was nicht mehr tun.
Heut leben wir in Frieden all!
Das war früher nicht der Fall!
Doch bitte ich, Herr Doktor nun.
Die Pein im Zahn, es ist ein Graus,
Bringt mich schier um, reiß ihn heraus!"

Der Arzt, dem Frosch nicht wohl gewogen
Hat alle Zähne ihm gezogen.
"Das ist die Rache für den Ahn"
Sprach er dazu bei jedem Zahn,
Den er dem Frosch zum Monolog
Aus seinem breiten Maule zog.

Als dieser zahnlos dann am Teich
Ankam daheim in seinem Reich,
Quakten die andern all mit dickem Bauch:
"Was Du nicht hast, das woll'n wir auch."

Der Grüne Quax mit Raffinesse,
Gab seinen Kumpeln die Adresse
Darauf sogleich von Doktor Maus.
"Mausheim rechts, das dritte Haus."

Der Doktor in der Praxis dann,
Hat was er konnte gleich getan.
Den ganzen Tag lang Gosch um Gosch,
Behandelte er Frosch um Frosch.
Er riss den Grünen all im Wahn
Als späte Rache für den Ahn,
Der einst sterben musst, die arme Maus,
Zur Strafe alle Zähne aus.

Nachdem die Sühne ward getan,
Hat er die Praxis aufgegeben.
Die Frösche von jenem Tage an,
Müssen nun ohne Zähne leben.



***

So die Moral von dem Gedicht:
Wähle als Arzt und Zahnarzt nicht
Einen welchem einst dein Ahn
Hat etwas Böses angetan.


 wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.