Sonntag, 11. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 486
Die Froschgötter im alten Ägypten
- Der Frosch als göttliche Symbolfigur -
Teil IV

"Dass der Frosch sich selbst beschnitt,
In Anlehnung ans Bereschit"
(Gemeint sind die Beschneidungsriten der Juden
die im Alten Testament unter Moses ausführlich
beschrieben sind)
So fuhr der Redner im Seelenhort
Des Elysiums weiter fort,
"Beweisen all die Amulette
Die man einst am Nilstrombette
Aus jenen alten Zeiten fand.
Mit dem Messer in der Hand
Sieht man den Grünem darauf steh'n.
Nachdem er aus dem Wasser tauchte
Um am Nil ein Gott zu werden,
Schnitt er ab, was er nicht brauchte
Zum Führen der Ägypterherden.
Drum ist er ohne dort zu sehn.



Als nächster, nach sich selbst war dann
Der Dämon auf dem Bilde dran.



Das Messer in des Frosches Hand,
Er trägt es offen, nicht verdeckt,
Gepaart mit scharfem Sachverstand,
Betrachtet aus heutigem Aspekt
Bedeutet," so fuhr der Seelenredner fort,
"Dass der Frosch am Nilstrom dort
Vor vier Jahrtausenden galt schon
Als Nothelfer und Schutzpatron."

"Dass er auch ein Doktor war,
Der helfen konnte in der Not,
Wenn die Gelegenheit sich bot,
Ist uns allen längst hier klar
Denn darauf wies bereits vorhin
Im Teil Froschmedizin und Krötengift
Äskulap schon deutlich hin.
Was seinen Job als Gott betrifft,
Zu welchem er ward einst gekürt,
Hab ich euch hier schon ausgeführt."

Teutamos machte eine Pause
Und nahm genüsslich schmatzend "aaah"
Einen Schluck Ambrosia.
Danach griff er im hohen Hause
Den roten Faden wieder auf.
"Der Frosch war einst am Nilstromlauf,
Ein Gott, das wissen wir ja schon,
Doch auch ein Magier in Person!
Ein Zaubermesser, das man fand
Kürzlich im Pharaonenland,
Zeigt einen Frosch, tief eingeritzt,
Der auf der Messerklinge sitzt.
Dem Dämon, welcher auch dort ist,
Hat der Frosch als Exorzist,
So hat Aristoquak es beschrieben,
Just grad die Bosheit ausgetrieben."


Die Seelen staunten! "Mann oh Mann,
Was ein Frosch so alles kann"
Murmelte mit wachem Sinn
Agamemnon vor sich hin.

"Es kommt noch besser, habt Geduld"
Sprach stehend hinterm Rednerpult
Lethos Vater Teutamos
Und dann legte er schon los,
Um ohne was dazuzudichten
Von den Fröschen zu berichten,
Die am Nil vor vielen Jahren,
Wie wir heut wissen, Götter waren.

"Der Frosch im Pharaonenland
Als Sinnbild für das Leben stand.
Er war zu jener Zeit schon bald
Zweihundert Millionen Jahre alt.
Heut, nach ein paar weit'ren Jahren,
Wird der Menschheit langsam klar
Weshalb so populär er war.
Wer so lang überlebt wie er,
Der muss entgegen seinem Schein,
Wahrlich was Besond'res sein.
Der Frosch, so die Ägypterlehr',
Kam aus dem Chaos einst daher.
Als der Schöpfer sprach "es werde"
Wurden aus Wasser, Feuer, Luft und Erde
Vier Frösche. Mit Göttinnen bedacht
Zählten sie zusammen acht.
Die Achtheit von Hermopolis,
Das gilt bei Forschern als gewiss,
War am Nil einst ein Symbol
Für das Wahre, Schöne, Gute.
Weil der Frosch mit breiter Schnute,
Wenn am Nilufer er quakte
Nichts als die reine Wahrheit sagte,
Wurde im Land er zum Idol.

Ihm glaubten die Ägypter mehr
Als dem ganzen Götterheer,
Das im Pharaonenstaat
Spross wie Unkraut aus der Saat.

 Namen die wir heut noch kennen,
Aker, Aanat, Amnit, Anubis, der Schakal,
  Baba, Bastet, Benu, Bes und Baal,
Buchis, Geb, Hapi, Hator, Horus , Hu,
Sachmet, Satet, Seth, Sobek und Schu
Über Selket, Tefnet,Thoth und Ptah,
Neith, Nut, Khepri,  Min und Maat,
Mnevis, Nechbet, Oniris, Month, Bat
Bis hin zu Ipet, Khnum, Sokaris und Ra,
Um nur einige zu nennen,
Von denen die am Nil im alten
Ägypterreich als Götter galten.

Doch alle waren Götzen pur.
Als wahrer Gott galt Amun nur.
König der Götter ward im Land
                                                         Des Neuen Reiches er genannt.                                 
Als Boss der Achtheit und mit Re
Dem Sonnengott vermählt hat er
Aufgeräumt im Götterheer
Bis allesamt waren passee
Und nur er und seine Lieben
Als Gottheiten noch übrig blieben.

Bei Amun-Re dem Schöpfergott
Gab es weder hü noch hott.
 Als Chefgott im Ägypterreich
Saß er am Nil in jedem Teich,
Und hat mit urgöttlicher Macht
Einen guten Job gemacht.
Er sorgte am Nilstrom seinerzeit
Für Wohlstand und Gerechtigkeit.
Die Sonne Re half ihm dabei,
So dass alsbald die Zwei
Bei den Jungen wie den Alten,
Als Urgottheit der Menschheit galten.
Und Sesostris Eins der Pharao
Glaubte an Ihn ebenso
Wie alle die mit großen Namen,
Welche nach ihm später kamen.


Die Menschen erwiesen dem Neuen Ehr
Weil sie ihn als gerecht empfanden.
Urplötzlich war er wieder wer.
Er der Frosch ist auferstanden,
Und zwar aus dem Sumpf des Stromes,
Als Vorbild jenes Göttersohnes
Der nach ihm kam zur Zeitenwende.
 Dann machte Rom dem Frosch ein Ende!"
So sprach Teutamos und spontan
Fügte er einen Nachsatz an:

"Doch darauf komm am Ende ich
Zurück noch mal ganz sicherlich."

Und dann fuhr er stante pede
Weiter fort in seiner Rede:

"Wann immer er am Nil erschien,
Priesen die Ägypter ihn.
Man betete den Grünen an.
Da er nur Gutes hat getan
Ward er verehrt im ganzen Land.
Man trug ihn offen am Gewand
Als Glücksbringer mit sich herum.
So wie später in Rom das Labarum,
Galt er beim Volk als gutes Omen.
Seine Hieroglyphe wurd zum Nomen
Das, wenn es geschrieben stand,
Mit Auferstehung man verband.
Sein Zeichen war das Embryo.

Es stand im Lande seinerzeit
Für Leben, Liebe, Fruchtbarkeit
 Und Erneuerung ebenso,
So wie es schon bei den Chinesen
Jahrtausende zuvor gewesen.



Der Ägypterfrosch aus Theben,
Als Sinnbild für Geburt und Leben,
Brachte als Froschlampe das Licht,
Von dem man heut zur Weihnacht spricht."


Teutamos sah vor sich die scheelen
Blicke der Heroenseelen.
Drum fügte er sogleich spontan
Noch ein paar weitre Sätze an:

"Es wäre noch manches anzumerken
Was Dichter einst in ihren Werken,
Über den Frosch, den ach so lieben,
Und seinen Job als Gottheit schrieben.
Manches davon wurde ungezogen
Getilgt, verfälscht, zurechtgebogen.

Man müsste mal die Apokryphen
In Sachen Bibel und Bereschit
Durchfilzen um zu überprüfen
Welcher Teufel Moses ritt,
Und was den Mann bewog,
Dass hinterlistig klug,
Einst in Sachen Frösche er
Sein eignes Volk belog
 Und ihm Amun unterschlug.

Weil ein neuer Gott musst her
Und der, so stand es festgeschrieben
 Prophezeit vorweggenommen
 Sollte aus Ägypten kommen
(AT: Hos 11,1. NT: Mt 2,15, Jer 46,25, Nah 3,8, 
Dort wird Amun-Rer als Amon erwöhnt.Der Prophet
Jeremia sagt die Vernichtung  des Froschgottes durch
 den Gott Israels voraus)
Belog er seine Lieben.
Als Neuen auf dem Götterthron
Wollte man Gott Jahwes Sohn
Und keinen mit `ner breiten Gosch
So wie Amun jenen Frosch
Der mit Geschick und Augenmaß
Am Nil einst auf den Throne saß."

"Er wollt ihn stürzen das ist klar"
Mischte Achill erneut sich ein;
"Weil er dem im Wege war,
Der Boss nun hier bei uns will sein."

Als alle Seelen drauf gediegen
Kopfschüttelnd nur schwiegen,
Fuhr Teutamos mit forschem Wort
Weiter in seiner Rede fort.

Was er sagte findet Ihr,
Falls Euch die Wahrheit interessiert,
Vorgetragen couragiert
Von Teutamos, dem Herrn Papa
Des Lethos, so wie er es sah,
In der nächsten Folge hier,


wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.