Mittwoch, 7. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 484
Die Froschgötter im alten Ägypten
- Der Frosch als göttliche Symbolfigur -
Teil II

Frisch gestärkt ging froh und heiter
Es nach der Pinkelpause weiter.

Das nächste Bild zeigt einen Frosch
Der mit unsäglich breiter Gosch


Dort hockt als wäre er ein Spuk.
Vermutlich ist es Kuk
Dem ohne Kauket, seinem Weib,
Nichts einfällt mehr zum Zeitvertreib.
Gelangweilt sitzt er traurig da
Weil ihm abhanden kam sein Ka.

Auch das nächste Fröschlein war,
Eine Gottheit, das scheint klar,
Geschnitzt dereinst aus Elfenbein


Hauchte er einst Leben ein
So wie Heket es auch machte


Und immer wieder fertig brachte

Heut sitzt es in Berlin nur stumm
Im Museum noch herum.
Es stammt aus jener großen Zeit
Als am Nilstrom weit und breit,
Die Frösche in ihren besten Tagen
Als Götter hatten noch das Sagen.

Auch jener Frosch aus Abydos,

Den Aristoquak bei Karpe fand,
Ist ein echter Götterspross
Der einst in einem Tempel stand.
Er ist nicht groß, als Miniatur
War er ein Heiliger wohl nur.

Ein besonders schönes Tier
Aus glaskristallenem Porphyr

Stammt aus der ersten Dynastie.
Ob Menes kannte noch das Vieh
(Name des ersten schriftlich erfassten
Pharaos von Ägypten, ca. 3100 v. Chr.)
Wollt auf Aristoquakes Fragen
Der Frosch dem Dichterling nicht sagen.

Eine andre Froschfigur,
Sitzt heut, auch sie wirkt ziemlich stur,
Am Nildelta, in Kairo stumm,


Im dortigen Museum rum.
Viertausend Jahre ist er alt.
Der Frosch obwohl er heut wirkt kalt,
Beherrschte im Ägypterreich
Tempel einst und jeden Teich.
Die Fürsten vom Memphis bis nach Theben
Verdankten ihm dereinst ihr Leben,
Weil er in der ersten Zwischenzeit
(Erste Zwischenzeit ist ein feststehender Zeitbegriff
der Ägyptologen für den Zeitraum 2258-2000 v. Chr.)
Das Land von Mücken hat befreit.

Auch dem Frosch aus Obsidian

Sieht man seine Herkunft an.
In der zwölften Dynastie
Diente er der Aristokratie.
Unter Amun hat in Theben
Als Gott sein Bestes einst gegeben.


Der nächste Frosch ganz offenbar
Einst eine große Leuchte war,

Der Licht bracht in die Dunkelheit
Am Nil in jene düstre Zeit
Als Cheops nach dem Nubien-Krieg
(Altes Reich, Zeitalter der Pyramiden,
Nubien-Kriege 2780-2680)
Den Pharaonenthron bestieg.


Aus der gleichen Zeitepoche
Stammt die Figur von einem Frosche,
Die in Hermopolis man fand
Wo die Achtheit einst entstand.
Das Kunstwerk Frosch, geschnitzt gar fein,
Diente dort als Siegelstein.


Die Siegelinschrift offenbar
Der Göttin Hekt gewidmet war.
Vermutlich war das Requisit
Ihr Eigentum. Ob sie damit
Geburten einst beschleunigt hat
Oder benutzte es privat,
Um heimlich damit abzutreiben
Um jungfräulich zu bleiben,
Ist eine Frage von Belang
Die ungeklärt ist noch bislang.

"Ein andres Siegel, nicht von ihr
Ist auch noch abgebildet hier,"
Sprach Teutamos, "schaut es euch an.
Damit es jeder sehen kann,
Halt ich es hoch; es zeigt `nen Frosch
Mit dickem Bauch und breiter Gosch.


Auf der Siegelfläche steht
Um was es dem Besitzer geht.
Um Wahrheit, Stärke, Wohlstand, Leben.

All das sollte der Froschgott geben.
Ob der Quaks vom Götterfache
Es gab, ist eine andre Sache.

Schlag um Schlag ging es nun weiter.
Der nächste Frosch, ein ziemlich breiter,
Stellt eine Panzerkröte dar

Die alt ist schon dreitausend Jahr'.
Gefunden wurde sie in Theben.

Die nächsten Bilder, gleich daneben,
Zeigen einen Frosch der Schwung
Und Anlauf nimmt für einen Sprung.
Wohin er hüpfen will ist klar.
Dorthin wo er ein Gott einst war.

Der Quaks ist leuchtend blau glasiert
Und wie es scheint grad frisch rasiert.
Er stammt, der Kenner sieht es gleich,
Aus Nofretetes Gartenteich
Und trägt `ne Warze irgendwo,
Unauffällig auf den Po,
Da ist die Gottheit etwas spinnert,
Die an die Schöne ihn erinnert,
Die seinerzeit ihm offenbar
Nebst Herrin auch Geliebte war.

Damit die jeder sehen kann,
Fertigte Aristoquak spontan
Zwei Zeichnungen von der Figur.

Die Warze auf dem Po zur Erinnerung
Die Warze zeigt dieses Bild hier nur.
Auf der der Frosch nach Osten schaut.
Dort sieht man sie auf seiner Haut.

Darüber hinaus, nach altem Brauch
Soll die Warze aber auch
Einen Hinweis darauf geben,
Dass der Frosch im alten Theben
Lange schon vor Jesu - Christ
Eine Gottheit gewesen ist
Die den Verstorbenen das Leben
Sollte wie jener, wieder geben.

Der "Krr" im Pharaonenland
(Ägyptisches Wort für Frosch, auch Krwrw)
Als Symbol fürs Leben stand
Wie auch für Reinkarnation.
Mit Isis hat den Horussohn,
Nach Osiris Tode gramgebeugt,
Er mittels Zauberei gezeugt.



Ob Isis mit des Frosches Laich
Ihren toten Mann im alten Reich,
Als Falke verwandelt beigewohnt
Hat oder ob das Kind geklont
Damals ward ist noch nicht klar.
Dass die Sach' nicht koscher war
Wollt das Volk am Nil nicht seh`n.
Ein Wunder dacht man, ist gescheh'n.
 Und die, die nicht an Wunder glaubten
Aber Phantasie besaßen,

Nachzuvollziehen sich erlaubten
Was sie auf den Bildern sahen,
Die überall damals im Land
Es gab an jeder Tempelwand.
Manch Weib am Nil hat es probiert,
Wenn sie nicht schwanger wurd vom Gatten,
Und hat mit frischem Laich hantiert.
Die Frösche ihren Spaß dran hatten!

Derartige Manipulation
Hat es am Nil, nicht nur in Theben,
Sagt Aristoquakes, oft gegeben.
Ob eine schwanger wurd davon
Ist bis heute nicht bewiesen.
Fest steht: Bei eben diesen,
Die Hand anlegten im alten Reich,
An sich selbst mit frischem Laich,
Fand man im Grabe dieses hier.

Der Redner hielt dem Seelenkorps
Ein Bild von einer Schüssel vor,
Die offensichtlich jenes Tier
Darstellte, das einst am Teich
Geliefert hat den Laich.

Die Seelen staunten, keine sprach.
Am Pult, Teutamos ganz gemach,
Blätterte im Buche stumm
Weiter zur nächsten Seite um.

Was er dann hat vorgetragen,
Werde demnächst ich Euch sagen.

Deutsches Reallexikon Religionsgeschichte

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.