Freitag, 9. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 485
Die Froschgötter im alten Ägypten
- Der Frosch als göttliche Symbolfigur -
Teil III

"Froschlaichgefäße, wohlgeformt",
So fuhr Teutamos fort
"Fanden die Archäologen dort.


Standartmodelle, all genormt,
Waren in der Zeitperiode
Von Ramses bis zur Zeitenwende
In Sachen Frosch- und Samenspende
Im Nilstromlande groß in Mode.

 
So manche Dame ebenda,
Von Edfu bis Alexandria,
Hatte, vorausgesetzt sie kannt' sich aus,
Mit der Handhabung der Sache
Im ehelichen Schlafgemache,
Solch einen Froschlaichpott im Haus."

Der Redner grinste und gar heiter
Blätterte im Buch er weiter.
"Seht her", sprach er, "das Werk ist voll
Mit Zeichnungen von diesen
Sonderbaren Kultgefäßen
Aus denen Leben sollte fließen.
Wenn wir nur eines hier besäßen,
Wüsste ich was ich machen soll."

Nach einer kurzen Nachdenkpause
Fuhr er fort im hohen Hause:

"Ich zeig euch nur noch diese vier
Frischhaltepötte für den Laich;
Die andern überspringen wir
Denn sie sind alle ziemlich gleich."





Die Seelen waren einverstanden
Und Teutamos am Rednerpult
Blätterte weiter im Buche mit Geduld.

"Damals in den Nilstromlanden,"
Sprach suchend er dabei
"Gab es noch so mancherlei,
Was ich hier euch möcht berichten."

Ohne was dazuzudichten,
Fuhr er in seinem Vortrag fort.
"Damals gab es keinen Ort
Am Nil an welchem dem Frosch man nicht
Stets dankbar und wohl gewogen war.
Noch heut macht mancher Zeitbericht
Auf altem Papyrus es uns klar,
Dass jener im Ägypterreich
Verehrt wurd einer Gottheit gleich.

Einschränkend hierzu ist zu sagen,
Dass mancher Frosch in jenen Tagen
Falls er dem Idealbild nicht entsprach
Das man von einem Gotte hatte,
Am Nilstrome gelegentlich,
Damit er würdig war danach,
Beschneiden lassen musste sich.


Glich sein Schwanz dem eine Ratte,
Gleich nach seiner Froschgeburt,
Er nicht grad zart behandelt wurd.
Der Anhang wurd ihm ausgerissen.
So ließ es uns der Künstler wissen,
Der dereinst in der alten Welt
Die Tortour hat dargestellt.

Normalerweise macht der Lurch
Den Vorgang von alleine durch.

Wenn er flügge wird als Frosch
Und zum Quaken öffnet seine Gosch
Zieht er den Schwanz von selber ein.
Sollte das mal nicht so sein,
Muss dem Frosch, wie einst auf Erden,
Auch heute noch geholfen werden.
Das ist es was der Künstler rät
In Sachen Frosch und Pubertät."

Wieder grinsten alle Seelen.
Helena hat schallend laut gelacht.
"Das musstest du vor mir nicht verhehlen"
Rief sie Teutamos fröhlich zu.
"Ihr habt das ja all durchgemacht
Und wir haben vor euch nun Ruh."

Wie es steht im Pentateuch
(Gen 17,1 - 27 und an mindestens hundert
anderen Stellen im AT; siehe Anlage)
So erging es allen euch.




Und dann fügte zum Bild spontan
Sie noch das Folgende auch an.

"Der Frosch, ihr seht es in der Mitten,
Hat sich auch selbst manchmal beschnitten.
Das Messer, von Heket frisch gewetzt,
Hat er zu hoch wohl angesetzt.
Statt Beschneidung, wie es Sitte
Bei den Juden ist und war.
Schnitt ab das Ding er in der Mitte
Versehentlich ganz offenbar."

Auch Achilles der Filou,
Gab nun seinen Senf dazu.
"Bei Hektor" sprach er unbescheiden,
"Gab es nicht viel abzuschneiden!"
"Bei Paris" das gleiche Spiel,"
Stichelte Helena weiter
"Auch bei ihm war es nicht viel"
Und dann sprudelte es heiter
Wie von selbst aus ihr heraus:
"Und an meinem Menelaus,
Der einst mein Gatte ward und Mann,
An dem war auch nicht sehr viel dran,
Das können hier ruhig alle wissen,
Was ich hier oben könnt vermissen!"

"Du verdammtes mieses Luder"
Schrie zornig Agamemnons Bruder.
"Du selbst lagst wie ein trocknes Brett,
Wenn ich was von dir wollt, im Bett,
Verzeih, dass ich das hier erwähne,
Und hattest jedes Mal Migräne
Wenn ich beiwohnen wollte dir.
Wie kannst du Miststück dich erfrechen
Vor allen meinen Freunden hier,
Von Bettgeschichten nun zu sprechen
Die du in unsern Ehejahren,
 Frigide niemals hast erfahren.
Hätte ich dich nicht gezwungen
Wär kein Leben dir entsprungen.
Dass wir eine Tochter haben
Verdankst du meinen Liebesgaben.
Du selber warst dafür zu kalt."

"Du  nahmst mich immer mit Gewalt"
Erwiderte Helena drauf.
"Ich war zwar immer scharf darauf
Aber dein......"

"Hört auf mit euerm dummen Streite.
Lasst das Thema hier beiseite"
Fuhr Letos Vater stante pede
Kastors Schwester in die Rede.
(Lethos Vater ist Teutamos und mit
Kastors Schwester ist Helena gemeint)
Danach fuhr er mit forschem Wort
In seiner Rede weiter fort:


Wie die Sache weiter ging
Mit dem ollen langen Ding
Was der so erlauchte
Frosch als Gott nicht brauchte
Werd ohne was dazuzudichten
Das nächste Mal ich hier berichten.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.