Sonntag, 25. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 506
Fabelerzähler im Olymp

Nach Thòotes im Elysium
Musst Thrasios aufs Podium.
(Ilias 21/210; Paioner, von Achilles getötet)
Der Paioner humorvoll, diskutabel,
Man sah, er tat es gern mit Wonne
Erzählte noch einmal die Fabel
Von den Fröschen und der Sonne.

Die Sonne und die Frösche
J. Effels


"Man kann`s nicht oft genug erzählen"
Kommentierte Achilles der Pelide laut:
Sollte die Sonne sich vermählen
Wär's für die Frösch' fürwahr ein Graus.
Dann trockneten die Sümpfe aus.
Und dann lachte er ganz laut:
"Doch noch ist sie keine Braut!
Im Gegenteil, mir kommt es vor"
So sprach er weiter mit Humor,
"Als ob die Wolken sich vermählten!
Was mir zwei Römer mal erzählten,
Musst furchtbar einst gewesen sein.
Weil ihr Land lag lang schon trocken
Wollt man aus dem Manalis-Stein
Mittels Magie das Wasser locken.

(Lexikon Alte Welt S. 3271 Wetterzauber)


Der Stein ließ sich nicht lange bitten
Sofort fing es zu regnen an.
Wie aus Eimern es begann
In ganz Italien gleich zu schütten.
Zuerst waren die Römer froh
Und das Froschvolk sowieso.
Doch im weiteren Verlauf
Hörte der Regen nicht mehr auf
Und es waren schlimme Traufen
Die dereinst dort in Gottes Namen
Gleich Sturzbächen vom Himmel kamen.
Als alle drohten zu ersaufen
Fluchten sie laut sapperlot
Über ihren Wassergott
Und haben ihn mitsamt
Dem Manalis-Stein verdammt."

"Die Gottheit auf dem Kapitol
War Amun welcher dort gleichwohl,
Das ist allen hier bekannt,
Jupiter ward auch genannt."

So sprach Achilles der Pelide:
Aias grinste. Der Telamonide
Erwiderte dem Freund im Spott:
"Vielleicht hilft ja der neue Gott!
Am Ende lehrt er sie noch schwimmen
Oder die Alpen zu erklimmen."

Da lachten alle; nur Achill
Dacht nach ganz angestrengt und still.
"Vielleicht" dacht er geflissentlich,
"Vermählt die Sonne doch noch sich,
Vielleicht nimmt Amun sie sogar
Noch einmal, um mit ihr als Paar
(Die beiden waren als Amun-Re bereits im alten
Ägypten ein Paar, waren aber Kinderlos geblieben)
Zu zeugen einen Sohn
Für den vakanten Götterthron."

***



Wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.