Freitag, 23. November 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 502
Lyriker im Olymp

Nach des Herakles Sohnemann
War Thestor, Kalchas Vater dran.
(Ilias 1/69; Vater des Kalchas)
Er nahm sogleich das Mikrophon
Und mit Humor im Unterton
Hat für die Seelen routiniert
Den Braunfroschpoem er rezitiert.


Der alte Braunfrosch
R.W. A.

Der braune Frosch, klug weil studiert,
Sprach mit Herrn Grün, der kompliziert
Seine Meinung legte dar,
Die die von einem Frosche war.

Der grüne Politik verdrossen,
Quakte zum anderen entschlossen:
"Mir ist das alles einerlei;
Ich geh nicht rein in die Partei!"

Der Braunfrosch, gebildet und gescheit
Gab dem Herrn Grün sogleich Bescheid:
"Du übst zu Unrecht hier Kritik
An unsrer Braunfrosch-Politik.
Das kommt davon wenn man hat nur
Teichschulabschluss statt Quakitur.
Dann blickt man eben nicht recht durch,
Bleibt halbgebildet nur als Lurch."

Da sprach der grüne darauf fix:
"Du quakst zwar schön, doch sagst du nix.
Du redest um den Brei herum
Und denkst die andern wären dumm.
Dein Quak kling diplomatisch fast,
Als ob du keine Meinung hast.
Du kommst mir vor, wie ein Statist,
Von dem der grad am Ruder ist.
Du hängst, wie Braunfrösche meist sind,
Dein Fähnchen gerne in den Wind.
Du schließt dich jedem Steuermann
Sogleich mit deiner Meinung an
Und redest nicht gerad' sublim,
Gar lautstark nach dem Munde ihm.
Dein Quaken ist schlicht Selbstbetrug.
Der Rede fehlt Charakterzug.
Du drehst das Wort im Mund mir um
Wie du's gelernt beim Studium.
Du weißt schon wie man richtig quakt,
Dass keiner erst dahinter hakt
Und keiner recht versteht
Um was es euch so geht."

Darauf sprach der Braunfrosch kühn:
"Du bist politisch mir zu grün.
Ich glaub beinah, dass du im Inneren
Bist einer von jenen grünen Spinnern,
Die, weil es grade schicklich ist,
Kümmern sich um jeden Mist.
Die sich sammeln und formieren
Und zum Spaße demonstrieren
Für die Umwelt und Natur,
Doch von Ahnung keine Spur
Da es fehlt an Geistesgaben,
Die sie ohn Quakitur nicht haben."

Da geriet Frosch Grün in Rage:
"Nun hör zu, was ich dir sage.
Politiker jeglicher Couleur
Sind für die Frösche ein Malheur.
Versumpft ist unsre Republik
In schwarz, rot gelber Politik.
Doch überhaupt, ganz im Vertrau'n;
Mir scheint du bist ein bisschen braun."

Darauf war der andre still!

***

"Wie geht's weiter?" schrie Achill.

Als Thestor sagte: "Es ist aus"
Folgte rauschender Applaus.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.