Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 13-1
-
Beginn 7. Kriegstag -
-Vorbereitungen
für die Schlacht-
Unten auf der
Erde war
Der Krieg ins
Stocken offenbar
Mangels von
Einzel-Heldentaten,
So schien es
wenigstens, geraten.
Die Nacht war
lau, die Recken schliefen.
Im Teiche zwar
die Unken riefen,
Doch die Helden
waren müde.
Die nächtliche
Unk-unk-Etüde,
Die den Herrn der
Schöpfung galt,
Ließ die
Frosch-Epheben kalt.
Sie mussten ihre
Kräfte sparen.
Auch war man sich
darob im Klaren,
Dass man sich bis
zum frühen Morgen
Neue Waffen musst
besorgen.
Es galt die
Kräfte so zu bündeln,
Dass die gesamte
Heeresmacht
Vereinigt zog
hinaus zur Schlacht.
Anstatt nur hier
und dort zu zündeln
Galt es `nen
Großbrand zu entfachen.
Den Mäusen Angst
und Bange machen
War das Motto
dieser Nacht.
Als Parole für
die Schlacht
Hat die
Generalität
Das Schlagwort
Jericho gewählt.
(Jos 6,1-27)
Der Feldmarschall
von Quappenclan
Entwarf diesmal
den Angriffsplan.
Verschlüsselt mit
der Codezahl Sieben
Stand manche
Finte dort beschrieben
Mit der man die
Mäuse schlagen wollte.
"Wenn es
gelingen sollte"
So resümierten
die Strategen
Vom Planungsstabe
in der Nacht,
"Die Mäuse
damit reinzulegen,
Dann gewinnen wir
die Schlacht."
Der siebte
Kriegs- und Schlachtentag
Sollte mit einem
Paukenschlag,
So wurde es
geplant, beginnen.
"Morgen
müssen wir gewinnen"
Sprach der
Feldmarschall zum General
Und den anderen
im Saal,
Die allesamt die
halbe Nacht
Planend hatten
zugebracht.
"Haltet mir
die Sach' geheim,
Dann geh'n die
Mäus' uns auf den Leim."
Nachdem der Plan
ward ausgefeilt
Wurden die
Aufgaben verteilt.
Die Offiziere
mussten ran.
Keiner hat es
gern getan
Denn es war
bereits nach drei
Und die Nacht
schon halb vorbei.
Der Oberst maulte
"Ich bin müde"
Als der General
ihm rüde
Befahl sich
endlich aufzurafffen
Um Verpflegung zu
beschaffen.
Er grinste
schäbig. "Ohne Mampf
Zieht keiner
gerne in den Kampf.
Also musste du
Trockenfliegen
Besorgen, die
lässt keiner liegen.
Und jeder Krieger
vor dem Sturm
Bekommt ein
Stückchen Räucherwurm."
Dem Hauptmann
wurde anbefohlen
Die Leutnants
schnell herbeizuholen.
Die sollten an die
Epheben
Die Befehle
weitergeben.
Der erste Zug
ward aufgeboten
Auf dem
Schlachtfelde die Toten
Kameraden zu
verbrennen.
"Ihr müsst
sie von den Mäusen trennen
Und alle
aufeinander schichten!"
Hat Leutnant
Schilfner kriegsbewährt
Seinen Mannen fix
erklärt.
"Beim
Totenscheiterhaufaufrichten
Müsst ihr vor
allem darauf achten,
Dass die Fetten
unten liegen
Damit die Flammen
Nahrung kriegen.
Ich könnt auch
ein paar Mäuse schlachten
Um sie als Lunten
zu verwenden.
Holt euch ein
paar im Lazarett,
Jagt sie aus dem
Bett;
Sie würden
sowieso verenden.
Nehmt sie euch
als Fidibus;
Sie liegen dort
im Überfluss.
"Der zweite
Zug" sprach der Major,
"Nimmt sich
dann die Feinde vor.
Die Toten lasst
ihr wo sie sind.
Den Verletzten
gebt geschwind
Barmherzig ihr
den Gnadenstoß
Dann sind wir sie
für immer los.
Nehmt keinen erst
in Haft
Denn in
Gefangenschaft
Müssten wir sie
bewachen.
Ihr werdet das
schon machen!"
"Der dritte
und der vierte Zug,
Ich denk, das ist
dafür genug,
Muss unsere
Verletzten bergen
Damit sie nicht
Troxartes Schergen
Draußen in die
Hände fallen."
Seine Stimme
klang metallen
Als Hüppkepogg
dem Korporal
Er das Folgende
befahl:
"Nimm dir
aus der Garnison
Das vierte Moorfroschbataillon.
Marschiert hinab
zum Brattpogg-Moor.
Dort hausen
Laubfrösche im Rohr.
Fangt mir tausend
davon ein.
Das sollen gute
Springer sein.
Reitet sie zu,
noch heute Nacht,
Wir brauchen
Rosse für die Schlacht.
Zweihundert davon
gibst du dem Boss
Der dritten
Armee. Der braucht im Tross
Tragtiere die
kräftig sind
Und hüpfen können
auch geschwind.
Ich wünsche dir
viel Glück.
Um sechs erwart
ich dich zurück."
Mit Stolz und
Imponiergehabe
Hat der Oberst
seinem Stabe
Die Befehle für
die Nacht
Kurz und knapp
dann beigebracht.
Die Leutnants
wussten zu parieren.
"Ihr müsst
die Truppe motivieren"
Hat der General
gesagt,
"Dass sie
morgen ausgeruht,
Was wir befehlen
sofort tut.
Wer zu
widersprechen wagt,
Ihr wisst schon
was ihr mit dem macht.
Aber gebt mir dabei
Acht,
Dass euch dabei
niemand sieht.
Was immer derart
auch geschieht,
Haltet die
Kriegsberichter fern,
Denn diese
übertreiben gern."
Als der General
hat nachgefragt
Ob das auch
verstanden wär'
Haben all jawohl
gequakt,
Wie's üblich ist
beim Militär.
Der Oberst fuhr
fort: "Vor allen Dingen,
Sind die
Gefangenen zu zwingen,
Damit sie uns die
Planungsdaten
Der Mausarmee
noch heut verraten.
Fühlt ihnen
kräftig auf den Zahn.
Legt ihnen
Daumenschrauben an.
Foltert sie! Wenn
sie nicht singen
Lasst sie über
die Klinge springen.
Macht die grauen
Erzhalunken
Mit unserm
Lattichbier betrunken,
So dass, wenn sie
nichts mehr begreifen,
So wie sie es
sollen,
Und wie wir es
wollen,
Was wissenswert
ist, uns verpfeifen.
Falls sie auf
alle eure Fragen
Nur Namen und Geburtstag
sagen
Und ansonsten tun
nur dumm,
Dann bringt sie
unauffällig um."
Noch manches
musste in der Nacht
Erledigt werden
vor der Schlacht.
Spione wurden
ausgesandt
Um im
gegnerischen Land
Für die nächsten
Stunden
Die Lage zu
erkunden.
Auch der Sabotagetrupp
Unter Führung
Leutnant Hupp,
Wurd, vom Oberst
angeregt,
Nachts ins
Feindesland verlegt.
Er sollte dort
seines Amtes walten.
Dämme sprengen,
Minen legen
Um die
feindlichen Strategen
Vom schnellen
Vormarsch abzuhalten.
Auch sollt der
Trupp im Feindland drüben
Anschläge auf die
Mäus' verüben
Und ihre
Mauslöcher mit Dreck
Zu verschmieren
mit dem Zweck,
Dass die Feinde
aus den Gängen
Konnten sich
heraus nicht zwängen
Ohne lange erst
zu graben.
Sie werden all
Verspätung haben
Und nicht wie sie
sich's vorgenommen,
Pünktlich auf das
Schlachtfeld kommen.
Es gab noch
allerhand zu tun.
Mancher Frosch
kam nicht zum ruh'n.
Die
Propagandakompanie,
Mit Megaphonen
ausgerüstet,
Hat mit Lügen
sich gebrüstet
Indem man sie
hinüber schrie.
"Auch wenn
die Mäus nicht alles glauben,
Was wir da
hinüber tröten,
Lassen sie den
Schlaf sich rauben.
Ein müder Feind
ist leicht zu töten."
So hat der
Feldmarschall gedacht
Der den Plan
hatte gemacht.
So manches musste
man beizeiten
Für die Schlacht
noch vorbereiten.
Auch gab es, wollt
man nicht verrecken,
So manche Wunde
noch zu lecken.
Frosch
Puttkescheisser beispielsweise
(Fast alle Froschnamen sind der
Dissertation von Ursula Wiepen,
zum Deutschen Wortatlas entnommen. Marburg
1945)
Saß im Gras und
weinte leise
Weil er am Arm
verwundet war.
Er wäre gestorben
um ein Haar,
Wär' nicht ein
Kamerad gekommen.
Schadporch hat
ein Blatt genommen
Und es dem andern
unumwunden
Um den verletzten
Arm gebunden.
Er sprach dabei:
"Wenn wir uns sputen
Musst du nicht
verbluten.
Ich bringe dich
ins Lazarett
Denn du gehörst
sofort ins Bett."
Im Lazarett, die
ganze Nacht,
Haben die Ärzte
durchgemacht.
Frosch um Frosch
wurd operiert.
So wie es sich im
Krieg gehört
Hat keiner sich
dran gestört
Dass jeder zweite
den OP
Tot verließ
ojemine.
Bein um Bein wurd
amputiert.
Auch
Puttkescheisser kam noch dran.
Der Stabsarzt
Doktor Schlendrian
Fragte als erstes
im OP,
"Tut dir
denn der Arm noch weh?"
Als der Verletzte
lauthals schrie
Begann er mit der
Therapie.
Ruckzuck, ein
Schnitt, der Arm war ab.
Als er ihn dem
Sani gab
Quakte der:
"Das ist der rechte,
Der linke aber
ist der schlechte."
Da griff der Arzt
erneut zum Messer.
Doch
Puttkescheisser ging es besser
Als manchem
andern Epheben.
So manches junge
Leben
Endete in den
vier Wänden
Das OP's in
Doktors Händen.
Im gleichen Haus,
nur nebenan
War indes der
Oberst dran.
Wie es
zustand Offizieren,
Ließ er sich dort
grad massieren.
So wurde er
wieder fit gemacht
Für seine Arbeit
in der Schlacht.
***
Was noch so
alles vor der Schlacht
Erledigt werden
musst bei Nacht
Und was man musst
besorgen
Berichte ich Euch
morgen.
wird
fortgesetzt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen