Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 11 - 18
6. Kriegstag
-
Grausamer Krieg -
Im Kriege gibt es beim sich Streiten
Tote meist auf beiden Seiten.
Das stellten Frutsch, Lorrek und Hotscher fest
Als sie von Krutseckel den Rest
Im Felde fanden, seinen Schenkel.
Der Verblichene war Hotschers Enkel.
"Ach, was ist das ein Malheur.
Meines ersten Sohnes Gör",
So sprach er zu den Froschepheben,
"War mir das liebste Kind im Leben."
"Der arme Bub musst jung dran glauben!"
So dachten die andern zwei bei sich.
"Fürwahr der Krieg ist fürchterlich!
Was die Mäuse sich erlauben
Ist Mord und Leichenfledderei."
Sie fluchten: "Verdammte Sauerei;
Jetzt bringen sie gar Kinder um."
Hetscher, auf den Knien stumm
Hat das Bein des armen Knaben
Vor sich in einem Loch vergraben.
Als er grade fertig war
Traf es ihn: Ein schwerer Stein
Drang ihm in die Schläfe ein.
Der dreiste Mauser Sträubehaar
War ein besonders böses Tier.
"Verflucht noch mal, verschwindet hier"
Schrie er die Frösche böse an.
Danach warf im Zorn spontan
`Nen Felsen, gut drei Kilo schwer,
Den trauernden Fröschen hinterher.
Diesmal hat es Frutsch getroffen.
Er hatte grad sein Froschmaul offen.
Deshalb schlug der schwere Stein
Ihm alle seine Zähne ein
Und kullerte bis in den Magen.
Frutsch konnt' den Schmerz kaum noch ertragen.
In Panik sprang er in den Teich.
Doch der Fels in ihm sogleich
Zog ihn auf den Grund hinab.
"Mein Gott", dacht der arme Frutsch:
"Mein ganzes Leben ist nun pfutsch!"
Dann hat er gar nichts mehr gedacht
Und die Augen zugemacht.
Der Teichgrund wurd sein kühles Grab.
Lorrek, den letzten von der drei'n,
Traf des Mausers nächster Stein.
Bewusstlos sank der Frosch ins Moos.
Dann war auch er sein Leben los.
Gestorben wurde überall.
Nach dem dreisten Überfall
Kam auch für Sträubehaar die Maus,
Auf dem Schlachtfelde das Aus.
Sie war an einen Froschsoldaten
Der Mut hatte, im Feld geraten.
Der nahm Rache für die drei
Kumpels, die in Raserei
Der Mauser grad gesteinigt hatte.
"Du hinterhältige Miniratte,
Gib Acht, ich werd den Kopf am Kragen
Dir von deinen Schultern schlagen.
Nie wieder wirst Du Frösche nerven
Und sie mit Felsbrocken bewerfen.
Ich werde dich das Sterben lehren!
Du kannst dich mit dem Dolch zwar wehren,
Doch es wird dir nicht viel nützen.
Vor mir kann dich selbst Zeus nicht schützen.
Mit meinem krummen Türkensäbel
Spalte ich dir deinen Schädel.
Wenn der im Blute vor mir liegt,
Spuck ich dir, du Tunichtgut,
Ins Gehirn und als Tribut,
Wenn ich dich dann hab besiegt,
Schneid ich dir den Schwanz noch ab.
Den lege ich dir dann aufs Grab.
Doch wirst das Ding du nicht mehr missen
Denn dann hast du längst ausgeschissen!"
Die Maus erwiderte darauf:
"Du blödes Warzensumpfgetier,
Du denkst wohl ich hätt' Angst vor dir.
Ich schlitze dir den Fettwanst auf
Und stech' ohn' dass ich mich groß härme
Meinen Dolch in dein Gedärme,
Dass du wimmernd niedersinkst
Und im eignen Blut ertrinkst.
Wenn du tot dann vor mir liegst
Du einen Tusch noch von mir kriegst.
Ich weiß es zwar, das macht man nicht
Doch pisse ich dir ins Gesicht
Dass die, die dich danach begraben
Nichts als Ekel vor dir haben."
Doch es sollte anders kommen
Als man es sich vorgenommen.
Gott Zeus im Storchen-Mimikry
Holte alle beide sie
Und beendete mit List,
Ihren Wort- und Waffenzwist.
Er hat im Vogelmagen
Sie fliegend fort getragen.
Im Storchendarme Freund und Feind
Eng beieinander nun vereint,
Verliehen sie als brauner Saft
Dem Adebar die Antriebskraft
Die der benötigte zum Fliegen.
Im Fluge über Afrika,
Fuhren wie Deus ex Machina
Die zwei vereint zur Erde nieder
Und blieben in der Wüste liegen.
Gekämpft haben sie niemals wieder.
Man sagt, dass sie im heißen Sand
Verdampft sind weil man sie nicht fand.
***
Ja, der Krieg kann
grausam sein,
So flechte ich für Euch
hier ein.
Doch andrerseits gibt
es Geschichten
Vom Schlachtfeldrande
zu berichten,
Die ich im Kriege
ebenda
Beim Heer auf
Pausbacks Seite sah,
Die deutlich machen,
dass beim Streiten
In den Gefechts- und
Pausenzeiten
Man die Soldaten ab
und an
Auch friedlicher erleben kann.
Von solch einem
frohen Ritual
Berichte ich das
nächste Mal.
wird fortgesetzt
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