Montag, 14. Januar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 12-13
- Die Musen im Elysium -

Maxima stellte dem Korps
Der Helden ihre Schwestern vor.
Sie selbst stand im Elysium
 Noch immer auf dem Podium
Und nacheinander, wie sie kamen
Nannte sie nun deren Namen.
Klio, die als erste kam
Sich das Mikro sogleich nahm.
"Ich bin Klio" rief vertraut
Sie ins Publikum schön laut.


"Ich bin eine Dichterin
Und geübt auch sehr darin,
Jeden der ein Epos schreibt,
Zu inspirieren damit er
 Solch Worte findet wie Homer
Und nicht im Texte hängen bleibt.
Seit Wochen unterstütze ich
Aristoquakes welcher mich,
Als er sein Werk begonnen hat
Um meine Hilfe dazu bat."

"Das kann doch nicht die Wahrheit sein,"
Hakte da Thaleia ein;

Sie wirkte wütend und verdutzt.

"Der Schuft hat uns all ausgenutzt"
Schrie nun Urania im Zorn.
 
"Er schöpfte auch aus meinem Born.
Und ich ließ ihn still gewähren."

"Ich muss euch wohl nicht erst erklären,
Ja verflixt, das ist ein Ding,
Dass es ähnlich mir erging."
Sprach Melpomene weinerlich

Und Erato fügte gleich hinzu:

"Dem Kerl sage die Meinung ich
Wenn ich ihn sehe wieder mal .
Polyhymnia was meinst du."

"Es ist wahrlich ein Skandal"
Erwiderte die Schwester ihr.

"Er kam auch jede Nacht zu mir"
Beklagte Kalliope sich.

"Dem Schuft helfe nie wieder ich."

Auch Euterpe und Terpsichore


Beide jugendlich wie Kore,
Waren nun enttäuscht gar sehr.
"Dem stehen wir nie wieder bei,"
So schimpften traurig alle zwei.,
"Das ist fürwahr uns eine Lehr."

"Es ist nur eure Eifersucht
Die euch alle so aufgebracht
Gegen Aristoquakes macht,"
Hat Maxima ganz ruhig versucht
Zu beruhigen die Geschwister.
"Ja gewiss, ein Schuft das ist er!
Jedoch das Poem an dem er schreibt,
Auch wenn er manchmal übertreibt,
Und das macht er in der Tat,
Könnte zu einem Werke werden,
Wie nie zuvor es je auf Erden
Eines über den Krieg gegeben hat."

Und dann fügte sie spontan
In ihrem Sinne gleich noch an:
"Wenn gemeinsam alle zehn
Wir fortan ihm zur Seite steh'n
Dann wird aus seinem Dicht-Versuch
Und seinem Machwerke ein Buch
Das alles was jemals auf der Welt
Gedruckt wurd, in den Schatten stellt."

"Sag mal, Aristomyomaximus,
Was redest du da für `nen Stuss,
Oder hast du etwa auch
Schon unterstützt den alten Gauch?

"Ja so ist es" sprach sie da.
"Er nennt mich vertraulich Maxima,
Oder einfach Maxi nur.
Doch kein Grund zur Eifersucht.
Er hat Es bei mir noch nie versucht.
Darauf leist' ich meinen Schwur.
Dazu ist er eh zu alt
Denn er wird ja siebzig bald."

"Ich weiß" sprach darauf Thaleia,
"Mit dem wird keine schnell intim!"
Da lachte Polyhymnia:
"Als ich mal zärtlich wollte ihm
Ein ganz klein wenig näher kommen,
Hat er meine Hand genommen
Und mit dem Griffel drauf geschlagen!"

"Dazu kann ich auch was sagen"
Hakte drauf Euterpe ein:
"Der Alte ist ein Sonderling.
Sex ist nicht gerad' sein Ding.

"Als ich einmal bei ihm daheim
Auf sein kriegerisches Manuskript
Hab aus Versehen Wein gekippt,
Ist er beinah ausgeflippt.
Doch als ich fand für ihn den Reim
Hat wie vom Belzebub gehetzt
Er sich an den PC gesetzt
Und meinen Vers gleich eingetippt."

"Bei mir" sprach darauf Kalliope
"Erlitt er einmal `ne Synkope.
Er fiel in Ohnmacht einfach so,
Nur weil ich kurz mal seinen Po
Berührt habe versehentlich."

"Mit mir hat er gelegentlich
Schon mal ein Gläschen Wein getrunken.
Doch hat auch mir es arg gestunken
Dass er mehr von mir nicht wollte."

"Als ich ihm einmal helfen sollte,
Weil er den Reim nicht so recht fand"
Hakte Melpomene ein,
"Und ich ihm in Latein,
Bei einem Verse helfen wollt,
Hat er mich böse angegrollt.
Ich hör ihn heut noch sich beklagen:
"Ich will doch ganz was andres sagen!"

"Ja, ja, der Mann ist sonderbar;"
Äußerte sich auch Thalia.
"Als ich mal wieder bei ihm war,
Um einen Reim auf Trallala
Gemeinsam mit ihm zu suchen,
Finge er plötzlich an zu fluchen.
Kabbala würde nicht passen
Und ich soll es lieber lassen,
So schimpfte er im Zorne mit mir."

"Beinah gerade so wie dir,
Erging es bei ihm auch schon mir"
Erwiderte Urania.
"Als ich einmal das rechte Wort
 Auf die Endung Prostata
Nicht aus dem Stehgreif fand sofort
Hat er mich aus dem Haus gejagt."

Auch Erato hat sich nun beklagt.
Sie hat das Folgende gesagt:

"Der Mann der nichts kann außer schreiben,
Kann fortan mir gestohlen bleiben.
Ihr wisst, dass ich mit meinen Reizen
Noch nie versuchte groß zu geizen.
Ich habe alles schon probiert,
Doch er falsch stets reagiert.
Als ich einmal ein Liebeslied
Mit ihm gemeinsam wollt verfassen,
Er sich sogleich dazu entschied
Mich sofort drauf zu entlassen."

"Ja aber" sprach nun Maxima,
"Für all das dumme Trallala
Das ihr von diesem Manne wollt
Ist der nun einmal nicht gemacht.
Im Grunde ihr euch schämen sollt
Für das was ihr habt vorgebracht.

Wir sollten, ohne zu streiten nun
Uns alle zehn zusammentun
Um ihn zu unterstützen."

"Zu was soll denn das gut sein noch"
Hat Euterpe eingehakt,
Und "Der Mann ist ein Versager doch!"
Zur Antwort schnell darauf gesagt.

Mir scheint, sprach Maxi, da gescheit,
Dass ihr alle eifersüchtig seid,
Untereinander auf den Mann
Oder weil er besser dichten kann
Als ihr es konntet je und könnt.
Weil ihr dem Alten das nicht gönnt,
Beginnt ihr eifernd rumzuzicken.
Anstatt den Dichter zu erquicken
Damit sein Werk gelingen mag
Stehlt ihr die Zeit ihm Tag für Tag.

Was seid ihr doch für dumme Gören,
Er wird auf keine von uns hören
Wenn zickig und eifersüchtig wir
An seiner Seite wie just hier,
Da ist er viel zu eigen,
Uns weiterhin noch zeigen.
Und dann fügte sie spontan
Einen Vers noch von ihm an,
In welchem er die schlimme Sucht,
Die er aus seinem Umfeld kannte,
Mit klaren Worten hat verflucht
Indem er Ross und Reiter nannte.

"Die Eifersucht ist eine Sucht,
Die wenn zuschlägt sie mit Wucht
Selbst den aller stärksten Mann
Zum Narren ganz schnell machen kann."

Nach diesen Worten die Geschwister
Sahen zu Boden wie Philister
Alle neun nun arg verschämt
Und haben sich gegrämt.

Alle schwiegen nur verlegen
Oben auf dem Podium.
Ach es war fürwahr ein Segen!!!

Unten indes im Publikum,
Begannen ganz verlegen
Die ersten sich zu regen.

"Ruhe nun schon drei Minuten.
Langsam wird es zuviel des Guten"
Schrie Achill im Zorn hinauf.
Da wachten auch die andern auf,
Die eingeschlafen bereits waren.

"Erzählt uns doch ein bisschen mehr
Über die Frösche schrie Homer
Zu den Musen laut hinauf:
Wir wollen alles nun erfahren
Über jenen Dichterling
Um den es just grad bei euch ging."


Da haben die Zehn, die grad noch stritten.
Mit Maxima in ihrer Mitten,
Sich friedlich zusammen schnell getan
Und fingen zu erzählen an.

***

Was die zehn dann von sich gaben
Und was berichtet sie nun haben,
Über Aristoquakes und sein Werk
Ich hier das nächste Mal vermerk.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.