Dienstag, 22. Januar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 12-20
- Die Musen im Olymp -
- Fortsetzung -

Die Seelen staunten alle sehr
Nach Terpsichores Rede.
Neben jener von Homer
Fragte still sich eine jede
Wie schafft der Dichter denn das nur?
Und keine wusst' die Antwort drauf.
Da stand im Heldenpublikum
Eine der Alten plötzlich auf
Und sprach: "Ich denk ich weiß warum".
Es war jene des weisen Epikur


Und sie fügte gleich sodann
Die Begründung auch noch an.
"Ich betrachte es als eine Ehre
Für mich und meine Lehre.
Der Mann von dem wir sprechen hier,
So denk ich und so scheint es mir,
Hat verstanden was ich lehrte
Als ich auf Erden noch verkehrte.

So wie ich es hab einst angeregt
Hat er die Ängste abgelegt.
Er fürchtet weder Tod noch Götter.
Doch wird er deshalb nicht zum Spötter!
Er zieht sich vor Unnützem zurück,
Denn das braucht man nicht zum Glück.
Er ist zufrieden in der Tat
Mit dem Leben das er hat.
Ihm ist es, so wie mir bewusst,
Dass Luststreben keine Grenzen kennt.
Denn solches endet stets im Frust.
Und jene welche lebensfroh
Er glücklich darob Freunde nennt
Die empfinden ebenso."

So sprach der weise Epikur
Zu den Heldenseelen.
Achilles indes dachte stur
Der will uns was verhehlen.
Drum hat er dümmlich nachgehakt.
Wer hat dir solches denn gesagt?

Da gab der weise Mann darauf
Zum Nachgrübeln ihm ein Rätsel auf.
"Hattest du je Angst vor Hunden?"
(Anspielung auf die  Worte, die Hunde mögen ihn zerfleischen,
welche der Pelide dem sterbenden Feind Hektor im Zorne
 entgegengeschleudert hatte, bevor er den getöteten Gegner hinter
seinem Kampfwagen mit schleifendem Haupte um die
Stadtmauern von Troja zog. Ilias 22/359ff)
Ob Achill die Antwort fand
Um sie zu bekunden,
Wurde deshalb nicht bekannt
Weil Euterpe, die Muse am Mikrophon
Lauter gedreht hatte den Ton,
Um nach Terpsichore eben
Noch etwas bekannt zu geben.


"Auch mein Tag", so begann sie gleich,
"An des Versedichters Seite
Den beratend ich begleite,
Ist mehr als ziemlich arbeitsreich.
Zeus hat mir, ohne mich zu fragen,
Daheim vor kurzem aufgetragen,
Ich sollt mich dazu aufbequemen,
Das was noch fehlt zu übernehmen.
Seitdem mach ich eines nur,
Dissertationen und Literatur
Aller Arten zu studieren
Um die Stellen zu notieren
Auf welche der Dichter sich bezog
Wenn er dichtend weiter log.

Ich sage euch, damit ihrs wisst.
Das ist der allergrößte Mist.
Tausend Bücher muss ich lesen,
Und wer der Autor ist gewesen,
Fein säuberlich danach sodann,
Ordnen nach dem Alphabet,
Damit der Reih nach alles steht
 Und man es wieder finden kann."

Ja, es ist schlimm ergänzte da
Melpomene weil sie sah
Dass ihre Schwester voller Wut,
Und nicht gerad' mit Edelmut
Zu fluchen wollte laut beginnen.

"Und ich" so sprach sie nun, "soll binnen
Der nächsten zweiundfünfzig Wochen,
Darauf würd' Aristoquakes pochen,
Ihm das Ganze in Reinschrift schreiben.
Der kann mir bald gestohlen bleiben"
Hat Nachdruck sie der Red verliehen!

Sie hatte grad das letzte Wort
Wütend laut herausgeschrieen.
Da grollte ein Donner auf sofort
Und zwar vom Idagipfel her,
Dass alle Heroen im Elysium
Dachten ad infinitum,
So war die Sach' auch zu verstehen,
Dass die Welt würd' untergehen.

"Hört auf damit, ich bitt euch sehr!"
Hat Maxi die zwei zurechtgewiesen.
Und dann erklärte sie eben diesen,
Dass Widerworte Zeus nicht duldet
Und man Respekt dem Vater schuldet
Und ohne dagegen aufzumucken,
Was er anordnet muss schlucken.
Am Ende schließlich auch noch dann,
Fügte sie laut und deutlich an:
"Macht was er sagt, er ist ein Gott
Verflucht noch mal und sapperlot!"

Seit jenem Tage alle Musen
Obwohl sie ihn nicht grad verknusen
Können, mögen oder wollen,
Steh'n  alle zehn, so wie sie's sollen,
Aristoquakes, der noch immer schreibt,
Zur Seite, dass der nicht hängen bleibt.

***

Nach dem Situationsbericht
Über des Dichterlings Gedicht,
Damit der endlich fertig werde
Flog Muse Maxi mit den Ihren
Wieder hinunter auf die Erde
Mit dem Auftrag ihn zu inspirieren.

Wie es dann unten weitergeht
In der nächsten Folge steht


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.