Mittwoch, 16. Januar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 12-15
- Die Musen berichten -
- Fortsetzung -

Das Gelächter im Elysium
War diesmal nur von kurzer Dauer.
Amphimachos, ein ziemlich schlauer
(Ilias 2/870ff; Sohn des Nomion, Führer der Karer)
Karer sprang aufs Podium
Und ließ sich neugierig und eigen
Am Pulte Maxis iPod zeigen.
Er konnt' kaum glauben was er sah.
Mit offnen Munde stand er da
Und er staunte nicht gering
Über das seltsame, neue Ding.

"Alles was man wissen muss"
"Kann dir dieses Teil hier sagen.
Probier es aus, du kannst es fragen
Was immer dich grad interessiert."

Da hat es der Karer ausprobiert.
Er gab das Suchwort Helden ein
Denn solch einer wollt er ja sein.

Was denkt ihr wohl was da geschah?
Er konnt' kaum glauben was er sah.

Sofort erschienen ein paar Krieger.
Es waren jene tapferen und kühnen
Helden welche von den Grünen
Im Froschmäusekrieg als Sieger
Wollten aus dem Krieg heimkommen.
Doch davon leider unbenommen,
Und so erging es beinah allen,
Sind sie in der Schlacht gefallen.

Der Karerführer hat gestaunt.
"Helden" sprach er schlecht gelaunt,
Gar traurig und im Ton devot
"Das ist sehr schad, sind meist schon tot
Bevor sie es auf Erden,
So wie sie es sich wünschen, werden.

Das war im Krieg vor Ilion
Das weißt du sicher, ähnlich schon!
Weil die Götter auf der falsches Seite
Standen einst im Trojastreite
Hat es ein schlimmes End genommen.
Drum bin auch ich zu Tod gekommen.
Zeus mit dem Feinden alliiert,
Ist damals gegen uns marschiert.
Die Götter, das wird mir nun klar,
Meiden im Kriege die Gefahr
Und schlagen sich im Streite
Stets auf des mächtigeren Seite."

Während er so sprach probierte
Er am Pult in hohen Haus,
Auf Maxis iPod etwas aus.
A, ell, ell, i, buchstabierte
Er und tippte "ierte dann hinzu.
(Gemeint ist das Label "Die Alliierten"
Auf dieser Internet-Seite)
Es war wie ein Wunder, denn im Nu
Waren Fotos zu seh'n von allen
Alliierten Soldaten die gefallen,
Er konnt es ihnen nicht ersparen,
Im Krieg auf Pausbacks Seite waren.

"Mein Gott, das ist ja fürchterlich"
Äußerte der Karer sich
Und drehte den iPod nach vorne so
Dass er auch von unten sogleich wo,
Neugierig über alle Maßen,
All die andern Helden saßen,
Und sich im Heldentume sonnten,
Die grünen Helden sehen konnten,
Die all am Eridanosstrome,
Im Frosch- und Mäuse- Kriegspogrome
Auf  Seiten der Frösche gefallen waren.

Achill, darüber sich im Klaren
Dass in der Batrachomyomachia
So mancher feige Mord geschah
So wie vor Trojas Mauern auch,
Ergriff das Wort indem er sprach:
"Ihr kennt mich", so hörten es die Seelen,
"Und wisst dass als Soldat vom Fach,
Ich keine Schandtat will verhehlen,
Die ich, weil's so im Krieg ist Brauch,
In und außerhalb der Mauern
Von Troja einst verbrochen hab."
"Doch," so fuhr er sogleich fort:
"Zum Trauern nun und zum Bedauern
Als stünden wir an einem Grab,
Ist hier bestimmt der falsch Ort.
Soll ich etwa Tränen weinen
Um König Pausback und die Seinen?
Glaubt es mir, das kann ich nicht.
Ein Soldat, aus meiner Sicht,
Der wegen ein paar toten Fröschen
Seine Fassung gleich verliert,"
So hörten die andern ihn vermelden
"Wird nie wie ich, zu einem Helden.
Und wenn die Feinde mich verdröschen,
Dass Hören und Sehen mir verging,
Würde und könnte ich nicht flennen,
Den Heulen das ist nicht mein Ding!"

"Um die Wahrheit zu benennen"
Fuhr Homer ihm da ins Wort
Und fügte im selben Atemzug sofort,
Aus dem Stehgreif ganz spontan
Gleich eine Frage auch noch an:
"Und wie war das einst bei Patroklos"?
(Ilias 23/65ff  Achills Totenklage um den gefallenen Freund)
"Ich sah die Träne, wie sie floss
Als seine Seele zu dir kam
Und nachts im Traume Abschied nahm!"
Die Seele des Freundes Patroklos
 nimmt Abschied von Achill

Da erinnerte Achilles sich
An das, was vor dreitausend Jahren
Im Kriege ihm ward widerfahren.
Schnell schlug den Arm er vors Gesicht
Dass man es sehen konnte nicht.
Und weinte schluchzend bitterlich.

Er erinnerte sich dran
Wie mit dem Freunde ab und an
Er daheim die Leier schlug.

Und wie Patroklos im Felde klug
Ihm stets im Kampf zur Seite stand
Und seinen Schild zur rechten Zeit,
Immer hielt gar schnell bereit,
Um zu schützen ihn vor Speeren
Und diese vor ihn abzuwehren.
Auch, dass er oftmals ihn verband

Als er vor Troja  manchen Tag,
Schwer verletzt im Drecke lag,
Fiel ihm plötzlich wieder ein.
So wie ein guter Freund sollt sein
 Der es immer gut nur meint;
So war es dereinst Patroklos
Der Sohn des Menoitios.

Ach, was hat er da geweint!



Wäre des Freundes Seele nicht gekommen,
Um ihren Freund den größten
Helden seit Homer zu trösten,
Hätt' es ein böses End genommen.
Doch die mit weichem Flügelschlag
Gab zärtlich sich ihm zu erkennen,
Denn sonst würde seit jenem Tag
Der Pelide heut noch flennen.

***

Wie die Sache weitergeht
Und ob Achill noch immer flennt
In der nächsten Folge steht,
An der, welcher R.W. A. sich nennt
Ohne dass er übertreibt,
Gleich morgen für Euch weiter schreibt.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.