Samstag, 1. September 2012



Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 303
  Märchenerzähler im Olymp

"Ja so ist das mit der Jagd"
Hat Odysseus darauf gesagt.
Achill hingegen dachte nach.
Maxima die Muse sprach:
"Ich kenn noch viele Jagdgeschichten.
Lasst mich weiter euch berichten"
Und dann trug sie mit Humor
Gleich die nächste Story vor.


Giftmörder Quax
Aristomyomaximus

Der alte Quax konnte die Fliegen
Die er am liebsten ungekocht
Zu seinen Hauptmahlzeiten mocht
Bei der Jagd nicht mehr recht kriegen
Denn seine Zunge war so schwer
In der letzten Zeit geworden
Dass sie für das Fliegenmorden
Zu gebrauchen war nicht mehr.

Auch das Hüpfen ging schon schlecht.
Und schon gar nicht mehr das Springen.
Doch weil sein Magen knurrte recht,
Was Quax gar nicht konnt' ertragen,
Musst es anderswie gelingen,
Etwas Fleisch sich zu erjagen.

Da fiel ihm die alte Spritzpistole ein
Die angeschwemmt am Schilfrohrhag
Seit Tagen dort im Wasser lag.
"Die könnte durchaus hilfreich sein"
Dachte der Frosch in seiner Not
"Zu beschaffen mir mein Abendbrot".

"Spritz ich die Fliegen nass", dacht er,
"Dann können fliegen sie nicht mehr.
Dann schnapp ich mir die ganze Meute
Und werde satt ganz sicher heute".

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

Die Fliegen ahnten den Verdruss
Denn gleich bei seinem ersten Schuss,
Löschte, ach es war ein Graus
Dreien er das Leben aus.
Sie sind vom Frosche angeschmiert
Gar jämmerlich im Schilf krepiert.

Das war die eine Seite der Medaille.
Nach den feigen Spritzanschlag
Begann die grüne Frosch-Kanaille
 Zu fressen sie am Schiffrohrhag.

"Heut", so dachte Quax noch matt,
"Werde ich ganz sicher satt".
Er hatte just grad angefangen
Mit dem leckren Abendbrot
Da ist es ihm gar schlimm ergangen.
Vergiftet starb er und war tot.

"Was hab ich da nur falsch gemacht"
Hat Quax im Jenseits dann gedacht.
Der Satan darauf ungefragt
Hat die Antwort ihm gegeben.
"Hättest du nicht mit Gift gejagt,
So  deine Speisen selbst verdorben,
Könntest du noch lange leben
Und wärst noch nicht gestorben"!


 

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.