Sonntag, 18. Januar 2015

Im Olymp

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 29 -2
- Lagebesprechung im Olymp -
(Die sieben Weisen)


ittakos,

 mit Stolz im Wort,
 
Erwiderte dem Gott sofort:

"Ich sage Dir, da hilft nur Gift!

Vorausgesetzt die Ladung trifft,
Können ausrotten die Frösche wir.
Schau mal was ich habe hier."

"Ein paar Pillen reichen schon
Um die ganze Froschnation
Im Pfuhl dort unten zu vernichten.
In vielen alten Kriegsberichten,
Von den Persern und den Hunnen
Kann man heute es noch lesen
Dass Gang und Gäbe es gewesen
Zu vergiften gegnerische Brunnen."

"Wenn du die ganze Schachtel nun
Hinunter wirfst in Pausbacks Teich,
Werden die Pillen darin weich,
Bis sie sich schließlich ganz auflösen
Und für dich die Arbeit tun.

So vergiften sich die bösen
Frösche wenn sie nach dem Krieg
Badend feiern ihren Sieg.
Kein einziger wird überleben!"

Dann hat er Zeus das Gift gegeben.
Sieben Pillen, alle blau.
Dem Alten wurd der Magen flau
Denn er kannte dieses Gift
Aus einer alten Werbeschrift
Welche kürzlich  Äskulap
Ihm zur schnellen Durchsicht gab.

"Oje" so dacht er heimlich arg,
"Das verdammte Zeug ist stark,"
Denn er kannte das Spezifikum.
"Das bringt die Frösche sicher um!"

Und dann zielte er schön scharf
Wonach er es hinunterwarf.

***

"O weh" schrie Apollo, "deine Augen
Nicht mal dazu heut noch taugen,"
Als er die Pillenschachtel da
Wo sie unten einschlug sah.
Sie blieb im seichten Wasser liegen,
So wie von Pittakos erdacht.

Trotzdem hat Apoll gelacht,
"So wirst du Pausback nie besiegen.
Das Gift gereicht im Gegenteil
Seinem Volk und ihm zum Heil!"



***


"Und was hast du dir so ersonnen?
So wandte Zeus in aller Ruh
Sich dann dem weisen Solon zu.

Solon

Der hat zu reden gleich begonnen:

"In sieben Jahren Trockenheit"
So erklärte er gescheit,
Würden all die glitschig nassen
Frösche, weil auch ihr Pfuhl versiegt,
Ganz sicherlich ihr Leben lassen.

"Durch Durst" sprach er, "genau genommen,
Würden sie zu Tode kommen.
Auch König Pausback müsste sterben
Und könnte dich hier nicht beerben!"

"Und wenn zuvor er mich bekriegt
Und wie unten den Mäusen in der Schlacht,
Hier oben mir den Garaus macht,
Donnerte zornig furios,
Der Alte auf den Throne los,
So sag es mir du weiser Mann!
Was ist dann?"

Solon hat ängstlich sich geduckt
Und mit den Schultern still gezuckt:

"Es tut mir leid, 'nen andern Rat
Hab ich zurzeit grad nicht parat."
Sprach kleinlaut er drauf zum Kroniden.
(Zeus, als Sohn des Kronos wird auch so genannt)


Zeus, mit der Antwort unzufrieden
Wandte sich Chilon von Sparta zu:
"Und welchen Vorschlag machst mir du?"
Wollte der Alte machtbeflissen
Nun vom sechsten Weisen wissen.

Chilon von Sparta

"Man müsst", sprach der, "mittels der langen
Und ziemlich trocknen hölzernen Stangen,
Um welche windet sich der Hopfen,
Am Teiche auf die Büsche klopfen,
So wie es dereinst Nacht für Nacht
Luthers Gärtner hat gemacht,
Für den Herrn um seinetwillen,
Das Geplärr der Frösch' zu stillen,
Damit kein Grüner ihn vergrätzte
Als er die Bibel übersetzte."

"So kann man aus dem Land sie treiben."
Fuhr er fort mit Blick zum Thron,
Das wussten die Abderiten schon!

Der Krach würde die tolldreist kecken
Lurche im Pfuhle so erschrecken,
Dass all'samt sie ins Wasser springen
Und so lange getaucht dort bleiben,
Wie an Land man ziemlich laut,
Mit Stangen auf die Büsche haut!"

***
"Und wer soll diese Stangen schwingen"
Wollte Apollo gar gerissen,
Vom ach so klugen Cheilon wissen.

Auf seine Frage blieb geduldig
Der Weise ihm die Antwort schuldig
Und hat beharrlich und gediegen,
Fortan vor sich hingeschwiegen.

***

"Dich kenne ich sehr lange schon!"
So wandte Zeus sich an Myson.

"Du bist ein schlichter aber schlauer,
Braver Hellenen-Ackerbauer
Und hast in deinem Erdenleben
Andern oft schon Rat gegeben.

Drum bitt ich dich, sag du mir nun,
Was kann ich gegen Pausback tun."

"Ich versteh vom Krieg nicht viel.
Doch dass der Krieg als Lebensziel
Nicht taugt, das hab ich längst erkannt.
Millionen Tote in acht Tagen.
Wahnsinn kann ich da nur sagen.
Pausback hat sich wohl verrannt!

Doch willst du ihn vom Hals Dir schaffen,
Dann schlag ihn mit seinen eignen Waffen."

"Du musst", hat Zeus er anempfohlen,
Wie er es tat, dir Beistand holen.
Allein kommst du samt deinem Clan,
Gegen Physignatus nicht an,
Denn der in Sachen Krieg und morden,
Ist selbst für dich zu stark geworden.

Du siehst ja selbst sie dort am See
Die alliierte Froscharmee,
Wie zum Kampf sie sich formiert
Und gegen die Mäuse aufmarschiert.



In ihren Reihe Batrachos
Ein kluger Feldherr, hoch zu Ross,


Der schon so manchen Krieg begann
Und bisher jede Schlacht gewann,
Weil die ihm unterstellten Horden,
Zu jeder Schandtat sind bereit
Und verstehen besser sich aufs Morden
Wie du zu Deiner besten Zeit.

Gegen die Frosch-Allianz wir alle hier,
Stritt sie mit uns, wär'n machtlos wir!"

"Du musst aus eben diesen Gründen,
Mit den andern dich verbünden,
Denn allein," Sprach Myson wach,
"Bist für Pausback du zu schwach."

"Nur eine Götter-Allianz"
Zog der Bauer abschließend Bilanz,
"Könnte Pausback, würd' er's wagen,
Sie anzugreifen, notfalls schlagen!"

***

"Ich danke dir für deinen Rat.
Du bist der Klügste in der Tat!"

Hat der Kronide ihn gelobt.

Apoll hingegen sein eigner Sohn,
Hat mit hochrotem Kopf getobt.

"Du gefährdest unsern Thron
Wenn du in deiner Naivität
Tust was dir ein Bauer rät.
Du, der Vater aller Götter,
Vertraust dem bäuerlichen Spötter,
Der uns, wie all die dreisten Leute,
Die nicht mehr an uns glauben heute,
Nur eins, uns ruinieren will."

"Halt das Maul, sei endlich still!"
Hat Zeus den Sohn zurechtgestutzt,
Worauf dieser schwieg verdutzt.

Und dann rief nach dem Boten er:

"Hermes, beeil dich, schnell komm her!"

***

Wie im Olymp es weitergeht,
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.