Mittwoch, 14. Januar 2015

Die Alliierten

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 42
- 9. Kriegstag -
- Die Alliierten -

ünf 

Millionen Krieger oder mehr,
Mit König Pausback alliiert,
Waren bereits aufmarschiert
Und in der Etappe stand,
Um es notfalls nachzuführen,
Noch so manches weit're Heer,
Wartend bereit am Schlachtfeldrand,
Um das Kriegsfeuer zu schüren,
Bis den Mäusen in der Schlacht,
Der Garaus endlich ward gemacht.



***

Heerführer aller Froschnationen,
Die Truppen unter Waffen hielten,
Keiner ließ die Seinen schonen,
Gemeinsam nur auf eines zielten,
Treu zu Pausback stets zu halten
Um Troxartes auszuschalten
Und das Mausvolk zu vernichten.

Keiner wollte drauf verzichten,
Wenn der Sieg sich stellte ein,
Als Sieger mit dabei zu sein.

***

Im Planungsstab der Alliierten,
Wie einst bei den Konföderierten,
Um König Pausback zu beraten,
Saßen die klügsten Froschsoldaten
Beisammen in Gefechtsstand nun
Um die Denkarbeit für ihn zu tun.

Unter 'ne alten Regencape
War das Lagezimmer eingerichtet.
Auf dass den Feind man bald vernichtet,
Hat man geplant dort wie bei SHAPE.

Der NATO-Rat war nichts dagegen
Und selbst das Pentagon, aus grüner Sicht,
War damit zu vergleichen nicht
Denn nur die klügsten Köpfe, ja,
Hatten sich versammelt da.

Nur die weisesten Strategen
Einer jeden Froschnation
Standen dort um Sehboldts Thron.

Es war fürwahr ein großer Stab
Der sich dort am Tümpelrand
Vor Pausbacks Schloss zusammenfand
Und fortan den Ton vorgab.

***
 Als erstes seinem Führungsstab
Der König den Befehl nun gab,
Unter dem Wappenschild der Allianz
All die klugen Köpfe abzulichten
Und eine Schautafel herzurichten,
Zu dokumentieren all den Glanz,
Auf der mit Fotos dann versehen,
All die großen Namen stehen,
Von der Generalität
Welche im Kriege ihn berät.

"So lerne ich euch schneller kennen,"
Hat Pausback den Befehl begründet
Während er ihn hat verkündet,
"Und kann mit Namen jeden nennen,
Wie für 'nen Feldherrn sich's gehört."


***

Von des Königs Wort betört
Ließ man den Fotografen kommen.

Der hat sich alle vorgenommen
Und dass ihr Ruhm niemals verblasst
Namensschilder ihnen all verpasst.
Und dann knipste jeden er
Der von sich dacht er wäre wer.


Die Tafel wurde ziemlich lang.
Im hundert Meter langen Gang,
Durch den man sich zum Stabsdienst drängt,
Wurden die Bilder aufgehängt,
Und dass keiner damit Unsinn macht
Von einem Wachposten bewacht.

Auch Pausback Bild hing groß im Flur.
Ebenfalls bewacht rund um die Uhr
Damit es nicht nochmals geschieht,
Weil Physignatus das nicht gern sieht,
So wie es kürzlich war geschehen,
Dass man sein Konterfei beschmiert
Und mit einem Bärtchen ziert.


Keiner hat den Schuft gesehen
Der das heimlich hat gemacht.
Doch alle haben sie gelacht
Und Adolf ihn tags drauf genannt.

Auf dem Bild sein Name stand
Und darunter im Konnex,
Sein Dienstgrad "Imperator Rex".

Name und Dienstgrad übertrieben,
Waren ziemlich groß geschrieben.
Doch das hatte seinen Grund.
Damit tat der König kund
Wie man ihn, falls er's gestatte,
Im Stabe anzusprechen hatte.

Denn was kürzlich war passiert,
Als ein Gefreiter der Marine,
Salutierend mit der Hand,
Ihn mit freundlich, froher Mine,
GröFaZ hatte schlicht genannt,
Hat den Herrscher arg frustriert.

Pausback konnte es kaum fassen
Und hat den Frosch verhaften lassen.
Doch der Mariner wiederum,
War sich keiner Schuld bewusst,
So dass er ihn entlassen musst'.
Er kam im Kriege später um
Weil er im Landkampf eingesetzt
Wurde vom Feind so schwer verletzt,
Dass nichts mehr an ihm zu retten war.
Den Leichnam fraß der Adebar.

***


Im Lagezimmer unterdessen
Hat zusammen man gesessen
Und den Generalplan für die Schlacht
Gemeinsam nochmals überdacht.

Den bisherigen Schlachtverlauf
Zeigte Major Hudschke auf,
(Ursula Wiepen, S. 60)
Der im alliierten Stab
Nun vor der Front sein Bestes gab
Um so wie's seinem Dienstgrad eigen,
Den Generalen aufzuzeigen,
Dass es, wenn man am Leben hing,
Wie bisher nicht mehr weiter ging.



"Die Verluste sind zu hoch!
Seht mal hier die Gefallenenquote:
Achthunderttausend grüne Tote"
Sprach er traurig, wie gequält,
"Haben gestern wir gezählt."

"Wenn mehr es werden heute noch"
So führte aus er weiter bang,
"Steht unser Volk vorm Untergang!"

"Ja es ist fünf vor zwölf" sprach dann
Uize von Pullduchs der Oberfeldmarschall.
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 118/ 97)
"Ich schließ mich Hudsche's Meinung an!


"Ihr habt euch nicht mit Ruhm bekleckert,"
So hat der erst herumgemeckert
Bevor er schließlich sachlich dann
Eine Warnung fügte an:

Doch dürfen wir auf keinen Fall
Den Fehler machen in der Schlacht,
Den Alexandros hat gemacht.
Weil der Dümmling hat geglaubt,
Dass es für ihn von Vorteil sei,
Hat er für eine Liebelei
Die schöne Helena geraubt.

Doch die brachte ihm kein Glück.
Denn ihr Mann wollt sie zurück
Und so gab es statt der Liebe
Zehn Jahre nichts als Krieg und Hiebe."

"Ihr kennt ja alle sicher doch
Des Homers Ilias noch.
Drum merkt euch eines bitte alle,
Bevor wir in den Krieg nun zieh'n,
Um endlich zu gewinnen ihn:
Das Schlimmste sind im Krieg Gefühle!
Wir tappen nicht in diese Falle!
Drum Hände weg von Lychomyle!"
(Lychomyle ist die Gattin des Mäusekönigs Troxartes)
Und dann, die Generalität ganz Ohr,
Stellte er den Schlachtplan vor:

"Seht her" sprach er, "und schaut's euch an"
Den Schlachtplan zu erklären er begann."

***

Was der Oberfeldmarschall
Vortrug dann war genial.
Wenn ihr wollt, erfahrt Ihrs hier
Vielleicht morgen schon von mir.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.