Freitag, 16. Januar 2015

Im Olymp

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 29
- Lagebesprechung im Olymp -
(Die sieben Weisen)

eus

 im Olymp, der alles sah
Was in Pausbacks Reich geschah,

Hat des Herrschers Wort gehört
Und am Tonfall sich gestört.

"Beim alten Kronos" dacht er nun.
"Ich muss etwas dagegen tun,
Sonst greift Physignatus im Wahn,
Wenn er gewinnt, auch uns noch an."

"Schnell Apoll" sprach da Gott Zeus,
Ruf Hermes mir und Odysseus
Und die sieben Weisen auch,
Weil ich deren Rat jetzt brauch."

Doch Smintheus war nicht mehr da.
Da erinnerte der Chefgott sich.

Das letzte Mal, als er ihn sah,
Hatte Apoll er, ärgerlich
Darüber dass im Froschmausstreite
Poseidon ihm stand nicht zur Seite,
Nun fiel's ihm ein, längst anbefohlen,
Die neun geschwind herbeizuholen.

***

Während unten schon die Alliierten
Auf Mausulina zu marschierten,
Saß ganz allein der Göttervater
Und wartete auf die Berater,
Nach denen, in den Krieg verstrickt,
Den Sohn er hatte ausgeschickt.

Gelangweilt trank er ganz diskret
Seinen zehnten Becher Met
Während er hinunter sah,
Und aß ein Stück Ambrosia.

Dann nahm er nicht zu Apolls Heil
Den Blitz zur Hand samt Donnerkeil
Und schmettere ihn wutentbrannt
Gegenüber an die Wolkenwand
Dass sie ein großes Loch dort riss
Und Apoll fast in die Hosen schiss
Denn er wusste, wenn der Alte grollte,
Dass er ihn sofort sprechen wollte.


***

Und siehe da, nach kurzer Zeit,
War es im Olymp so weit
Denn zu seines Vaters Glück
Kam Smintheus, der Sohn zurück
Und hinter ihm in langer Reih,
Marschierten die andern neun herbei.

Alle, mit Ausnahme von Odysseus,
Warfen sich nieder schnell vor Zeus.

Doch jener, wissbegierig wie er war,
Sowie durchtrieben und gerissen,
Wollte von Zeus nur eines wissen!

"Von wo droht dir denn hier Gefahr,
Denn sonst wüsst' ich keinen Grund
Mich", so grinste er ganz unverhohlen,
Zu dir hier vor den Thron zu holen.
Und mit verächtlich schiefem Mund
Lachend, froh und sichtlich heiter,
Doch sachlich und in aller Ruh,
Sprach er zum Göttervater weiter:
"Na wo drückt dich denn der Schuh?"

***

"Der Krieg dort unten geht mir nah"
Erwiderte der andre da.
"Ich mach mir wirklich große Sorgen.
Wenn Pausback gewinnt, dann greift er morgen
Womöglich uns hier oben an."

Und dann fuhr er mit ernstem Wort
Und zitteriger Stimme fort:

"Der Krieg, den vor beinah zwei Wochen
Troxartes, der Mauskönig begann,
Gefährdet den Olymp und mich
Wenn er sich vom Quakerland
Ausdehnt wie ein Flächenbrand,
In dem die Welt zu unterjochen,
Pausback versucht. Ich bitte dich
Steh mir bei und rate mir,
Was ich dagegen tun kann hier."

"Pausback" sprach Odysseus, "oje"
Und blickte an den Teich hinunter
Wo dessen Truppen grad putzmunter
Als sie in die Schlacht marschierten
Sich zum Angriff just formierten.


"Nein danke, gegen die Armee"
So fuhr er weise fort und klug,
"Um Pausback jenen glitschig kalten
Grünen Feldherrn auszuschalten,
Bin ich nicht naiv genug,
Denn so einfältig wie der
Ist auf der Welt kein zweiter mehr.

Du solltest die sieben Weisen fragen.
Vielleicht können es ja die dir sagen,
Was gegen den in einer Schlacht,
Man, um ihn zu besiegen macht."
Da wandte Zeus sich an die sieben.
Sieben Weise: Bei den Griechen taucht im5. Jh. v. Chr.
eine Erzzählung auf, die die Beantwortung der Frage: "Wer....


"Steht bequem" sprach er zu ihnen
Weil allesamt noch übertrieben
Unterwürfig zu seinen Füßen lagen.

"Ihr könnt euch ein Fass Met verdienen,
Doch dafür müsstet ihr mir sagen
Was ich zu tun hab in der Schlacht
Dort unten wo die Tiere toben,
Damit wir Götter an der Macht
Bleiben weiterhin hier oben.

Ihr seht, wir sind in arger Not
Weil Pausback sicher uns bedroht
Wenn die Mäuse welche er bekriegt,
Dort unten in der Schlacht besiegt.

Wenn Mausulina er am Teich
Eingliedert in sein grünes Reich
Wird seine Macht für uns zu groß.

Dass er auch uns könnt unterwerfen
Ist zu viel für meine Nerven.
Drum bitt ich euch, ihr seid vom Fache,
Steht mir bei in dieser Sache.
Sagt mir, wie werden wir ihn los!"

***

Die sieben Weisen, Mann für Mann,
Sahen sich gegenseitig an.

Thales, Bias, Pittakos, Solon,
Cheilon, Kleobulos und selbst Myson,
Der Bauer schauten ziemlich ratlos drein
Was Zeus nicht grade fröhlich stimmte.

Bevor der Alte ganz ergrimmte
Sprach Bias: "Uns fällt schon was ein!"

Und dann begannen sie zu grübeln.

"Auf der Welt von allen Übeln"
Dacht Kleobulos bei sich spontan,
"Ist das größte Größenwahn.
Frösche, die nach Weltmacht streben
Gefährden unser aller Leben.
Da sind die Feldherrn alle gleich!
Machtstrebend für ein Weltenreich,
Geht, um dieses zu erreichen,
Auch König Pausback über Leichen.

Das Ziel seiner kriegerischen Strategie
Ist eindeutig die Hegemonie!

Und wenn das Ziel er hat erreicht,
Dann schließt der verdammte grüne Rana
Frieden mit allen, Pax Romana
Glorreich nach der Aggression
Und regiert als Hegemon,
Heldenhaft und voller Ehr,
Über jedes Volk und Land,
Unanfechtbar durch sein Heer,
Das dafür steht als Unterpfand!"

***

So dachte der weise Kleobulos
Und trug Zeus, der war ganz Ohr
Seinen Gedanken auch gleich vor.

Kleobulos

"Du Held", sprach da der alte Gott
Und fluchte lautstark "sapperlot!"

"Wie werden wir den Grünen los!
Das war meine Frage!!!

Deinen Kommentar zur Lage
Kannst du Dir ersparen,
Sonst wirst du in den nächsten Jahren
Bei meinem Bruder im Hades braten
Um ihn dort unten zu beraten,
Wie man nebst den heißen Kohlen
Die Seelen aus dem Feuer holen
Am einfachsten kann geschwind
Wenn sie all geläutert sind,
Und sich Unsterbliche dann nennen,
Ohn' sich die Finger zu verbrennen."

***

Was Kleobulus gar unverzagt
Dem Göttervater hat gesagt,
Er hatte keine andre Wahl,
Berichten wie das nächste Mal.

wird fortgesetzt

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Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.