Sonntag, 4. Januar 2015

Heimkehr der Seehelden

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 33
- 9. Kriegstag -
- Heimkehr der Seehelden -

uch 

Küllhüx dacht der Krieg wär' aus
(Ursula Wiepen, S. 75)
Und fuhr mit seinem Schiff nach Haus.

Als er in der Lotosbucht
Nach Quackhilde hat gesucht,
Die seit über einem Jahr
Seine Angetraute war
Und schließlich, weil er sie nicht fand,
Großvater Hütsch am Tümpelrand
(Ursula Wiepen, S. 48)
Nach seiner Allerliebsten fragte,
Hat der den Grund ihm gleich genannt:



"Die ist mit 'nem Mauser durchgebrannt"
Er schelmisch grinsend zu ihm quakte.
Und dann fügte er hinzu:
"Der hat einen längern Schwanz,
Da bin ich sicher, noch als du.
Und auch auf den Ringeltanz
Hat der Mauser sich verstanden.
Ich seh' die beiden noch vor mir,
Wie sie dort im Rohr verschwanden.
Darum Küllhüx, rat ich dir,
Such dir für den Zeitvertreib
Nach dem Krieg ein neues Weib!"

Das hat Küllhüx mit Bedacht,
Als er an Land war, auch gemacht.

***

Er warf die Rüstung in den Teich
Und bat die erste die er fand,
Sie hieß Pagä, um ihre Hand.



Während die beiden hielten Laich
Saß Hätsche Hanekrotche noch
In ihrem mäusesichren Loch,
Das unter einer Kalksteinplatte
Zum Bunker ausgebaut sie hatte.

Dort las dem Sohn sie mit Humor
Die grimmsche Froschkönigsmär vor.



Auch die Quappen hörten zu,
Die ihr der Gatte, der Filou,
In wuseligen schwarzen Massen
Hatte im Teich zurückgelassen
Als er in den Krieg musst ziehen.
Sie waren schon so weit gediehen,
Dass das Märchen sie verstanden
Und mit dem Vater es verbanden.

"Der Quakqua, wenn der Krieg ist aus,
Kommt sicherlich gesund nach Haus,"
Sprach Hätsche in sehnsuchtsvollem Ton
Am Bett zu ihrem grünen Sohn
Und dann löschte sie das Licht.
Mit Tränen im hübschen Froschgesicht
Musst sie an ihren Höpper denken.
(Ursula Wiepen, S. 22)

Fünftausend Quappen ihr zu schenken
Hatte er, bevor er ging,
Gleich nach ihren Flitterwochen,
Ihr in die feuchte Hand versprochen.

Nun saß sie allein, das arme Ding
Und hatte Sehnsucht in der Nacht.

***

Höpper indes, nach der Schlacht,
Weil er dacht der Krieg wär' aus,
Wollt nur eins, ganz schnell nach Haus
Zu Hätsche Hanekrotche die
Er vermisste, wie noch nie
Zuvor er hatte sie vermisst.

  
Doch auf dem Weg, herrjemine,
Fing die Prinzessin ihn am See,
Weil sie am Frosche fand Gefallen.



Der Arme dachte: "So ein Mist!"

"Du bist der liebste mir von allen"
Tat sie mit ihrem spitzen Mund
Dem grünen Kriegsheimkehrer kund.
Und dann hob sie ihn empor
Um seinen breiten Mund zu küssen
So innig und so heiß,
Dass die Besinnung er verlor.

"Verflucht, das hätt' ich wissen müssen,
Verdammte Kacke, so ein Scheiß,"
Dacht er und dann hat's gekracht.

***

"Was hast du nur aus mir gemacht?"
Fragt er noch heute auf dem Thron
Die Königin an seiner Seite
Und denkt dabei an seinen Sohn
Und Hätsche Hanckretche die zu Haus,
Sich sicher weint die Augen aus.

***

Frosch Pfausgrott indes hatte Glück.
(Ursula Wiepen, S. 92)
Er war unverletzt geblieben.
Wie er dem Weib es prophezeite,
Kam pünktlich er vom Krieg zurück,
Gerade recht um die Geburt
Von seinem Söhnchen Höpperfurt
Zu feiern im Kreise seiner Lieben.



***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.