Mittwoch, 28. Januar 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 26
- Im Elysium -

"Zum Thema Frosch", sprach Helena,
"Hab ich von einem Hopsasa,
Mit Namen hieß er Otto,
Noch was zu unserm Motto."

Und dann trug sie mit Humor
Was sie noch hatte vor.
  

Otto der Frosch
 - R.W. A. - Collection -


Kennst Du die Geschichte von Otto, dem Frosch?


Otto ist ein prächtiger Frosch. Groß und grün sitzt er jede Nacht in der Dunkelheit auf einem Seerosenblatt. Das Seerosenblatt wächst in einem kleinen Teich vor einem klitzekleinen Haus. Otto freut sich über die hell erleuchteten Fenster in diesem klitzekleinen Haus. Das helle Licht strahlt bis zu Otto. Dies lockt die Mücken an, die er gar zu gerne fängt.

Otto ist glücklich. Heute gab es zum Abendbrot viele Mücken. Als Nachtisch fängt Otto sogar eine Libelle. Die hatte ihn übersehen und wollte sich ebenfalls auf dem Seerosenblatt niederlassen. Otto blinzelt in den sternenklaren Nachthimmel. Otto fühlt sich sooo gut, vor Freude fängt er an zu singen. Quak, Quak, Quak, kommt es aus seiner Kehle. Weil ihm seine Musik selbst so gut gefällt, holt er tief Luft, bläst die Backen auf und quakt nur um so lauter. Quak, Quaaak, Quaaaaak.

Plötzlich geht in dem klitzekleinen Haus die Tür auf.

Was geschieht nun?

Ein Mann in einem langen weißen Nachthemd, die Zipfelmütze rutscht ihm fast vom Kopf, stürzt heraus. Er schimpft und hat ein großes Stück Holz in der Hand. Mit dem wirft er nach Otto.

Welch ein Glück! Er trifft Otto nicht. Das Holz landet im See. Das Seerosenblatt fängt heftig an zu schaukeln. Vor Schreck macht Otto einen Riesensprung und landet mit lautem Platsch im Wasser.

Damit ist für heute Ottos Gesang beendet. Otto ist sehr ärgerlich, sein Quak, Quak, war doch so schön.


Otto beschließt, auszuwandern und sich ein ungestörtes Plätzchen zu suchen. Der Weg bis zum Ende des Gartens ist nicht weit. Aber dann!

Vor ihm liegt eine Straße, auf der wilde Tiere schnaufend und ratternd hin und her laufen. Außerdem stinken sie grässlich. Kannst du dir vorstellen was Otto sieht?
Richtig, es sind viele Autos, die auf die Wünsche so prächtiger leuchtend grüner Frösche wie Otto keine Rücksicht nehmen.

Was soll Otto nun tun? Umkehren zu dem klitzekleinen Teich?
Nein, das will Otto nicht. Ganz tief duckt er sich in das Gras, hält sich die Nase zu und wartet.


Als es dunkel wird, gehen scheinbar auch die wilden Tiere schlafen. Nur der Mond scheint hell vom Himmel. Otto fasst sich ein Herz und hüpft so schnell er kann über die Straße. Er hat den anderen Rand mit dem hohen Gras noch nicht erreicht, da hört er wieder das Geräusch eines wilden Tieres. Rasend schnell kommt es angebraust. Oh Otto, rette dich, spring, bitte spring, so weit du kannst.

Otto hat mich gehört. Mit all seiner Kraft setzt er zu einem Sprung an. Er hat es geschafft. Das wilde Tier rast vorbei, ohne Otto zu zermalmen.

Zitternd vor Schreck muss Otto etwas ausruhen.

Da der Mond so hell scheint, ist Ottos Ziel gut zu erkennen. Er muss nur noch über die große Wiese. Der Teich blinkt bereits und zeigt ihm den Weg.

Nun ist Otto umgezogen und wohnt in dem kleinen Teich ganz in Deiner Nähe. Dort singt er jeden Abend ungestört sein Lied. Seine ganz reizende Nachbarin, die Froschdame Pauline, bewundert ihn und lauscht hingerissen seinem Gesang.




Wenn du Otto hörst, dann besuche ihn.
 Sag ihm, ich lass ihn grüßen.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.