Dienstag, 13. Januar 2015

Die Alliierten

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 41
- 9. Kriegstag -
- Die Alliierten -

Der Quakitän von Hoppepaid,
(Ursula Wiepen, S. 52)
Brachte, es war höchste Zeit,
Seinen Leuten zweierlei,
Das Stillsteh'n und das Grüßen bei.


***

Ein jeder grad nach seinem Stil,
Tat nun das was ihm gefiel.

Der Leichtmatrose beispielsweise
Machte heimlich, still und leise
Über ein Fässchen Rum sich her
Und trank es mit 'ner Fliege leer.


***

Ein Obermaat der U-Flottille
Mit 'ner Buddel in der Hand,
Zog sich mit ihr in aller Stille
Zurück weil er sie reizend fand.


***

Ein andrer Obermaat hingegen,
Welcher Hops Brutseckel hieß,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 35)
Mit des Quakirales Segen,
Öffentlich sich's schmecken ließ.


***

Ein jeder fand was andres toll.
Der alte Hauptgefreite Hunke
(Ursula Wiepen, S. 59)
Soff in seiner Stammspelunke
Sich ebenfalls die Hucke voll.


***

Höppes Schottpoj Tus indessen
(Ursula Wiepen, S. 55/112/114)
Hatte ganz andere Interessen.
Das Reiten war sein Lebenszweck.

Auf der Jagd nach Mückenspeck
Preschte er im Froschgalopp
Durch das Rohr auf Pustepock,
(Ursula Wiepen, S. 98)
Welche im Froschpfuhle der Star
Unter allen Poggen war
Die sich, den Ausritt zu genießen,
Ganz gerne einmal satteln ließen.

***

Ein andrer Seemann, auch vom Fache
Und sehr bekannt als Reitersmann,
Sprach bezüglich gleicher Sache,
Er hatte dafür ein Gespür,
Kröte Hupsepanne an
(Ursula Wiepen, S. 60)
Die auf jedem alten Potte
Der einst so stolzen Hochseeflotte,
Den Fröschen war bekannt dafür
Dass sie gern ist ausgeritten.

Die ließ sich nicht erst zweimal bitten
Und ging mit Palle Podd ins Rohr,
(Ursula Wiepen, S. 27/28)
Wo die beiden dann den Tag verbrachten.
Keiner sah was sie dort machten
Aber alle wussten dass
Sie hatten ihren Spaß.

***


Zwei andre Frösche mit Humor
Übten sich im Griffe kloppen
Um einer Fliege zu imponieren.
Die hat den beiden beim Exerzieren
Gelangweilt jedoch zugeschaut.


"Mir scheint ihr beide wollt mich foppen"
Summte zornig sie und laut.

Nach diesem kurzen Monolog
Sie weiter dann zu Pudde flog
(Ursula Wiepen, S. 28)
Welcher im Pinguin-Gewand
Auch in ihrer Nähe stand.

"Du bist mir noch viel mehr sympathisch"
Summte sie höchst diplomatisch,
"Weil du keine Waffen trägst
Und nicht zu morden mich erwägst
So wie die andern beiden dort,
Von denen ich gerade komm
Und zu Dir bin her geflogen."

"Mir scheint", so fuhr die Fliege fort,
"Du bist als Seemann sicher fromm
Und von Haus aus gut erzogen."

"Du willst mich wohl verarschen" sprach
Pudde zu ihr und danach
Hat er die Gute kurz entschlossen
Mittels Zunge abgeschossen.

***


Während der Obermaat noch kaute,
Just nachdem der Mord geschah,
Und die Brummfliege verdaute,
Traf Admiral Quacks von Hoppsala
Der neuen Kampffregatten wegen,
Quakiral Höppes, den Kollegen.


"Wie geht's" hat er zuerst gefragt.
"Oje" sprach der, "es geht mir schlecht,
Manchen Tag sogar beschissen.
Seit Schnabbert mir der böse Hecht,
Das linke Bein hat abgebissen
Komm ich nicht mehr recht in Gang.

Und auch den Arm, den ich im Strauß
Verloren hab durch eine Maus,
Wir kämpften zehn Minuten lang,
Bis ich sie erstochen hab,
Fehlt mir sehr. Und wie geht's Dir?"
"Ich hoffe besser doch als mir."
Worauf er kurz die Hand ihm gab.

"Danke gut" sprach Hoppsala
Als er den Kriegsversehrten sah
Und fügte sogleich ganz spontan
Ein Frage auch noch an.
"Was sagt dein Weib zu der Prothese?"

"Sie kennt die ganze Anamnese"
Höppes ihm zur Antwort gab.

"Sie meint, das Unglück wär' im Stab,
Wenn ich an Land wäre geblieben,
Mir nicht passiert: Du kennst mein Weib!
Sie wollte mich zum Zeitvertreib
Zu Haus im Bette lieber sehen
Als an Bord im Kriegsgeschehen.
Doch mich hat es auf See getrieben.
Ich wollt kein Drückeberger sein.
So kam die Sach' mit meinem Bein.
Nachdem mein Schlachtschiff unterging
Der Hecht in Pausbacks Teich mich fing.
Der hat des Bein mir abgenommen.
Doch Gott sei Dank, ich bin entkommen!"

Nach dem Begrüßungszeremoniell
Kamen die zwei zum Thema schnell.

"Das Schiff, das Pausback uns für morgen
Zugesagt hat, macht mir Sorgen.
Du weißt es selbst, der Mann ist pleite!

Seit mit Troxartes er im Streite
In diesem dummen Kriege liegt,
Er kaum noch Steuergelder kriegt.

Die Frösche, die einst die Arbeit machten,
Weil sie jetzt nur noch Mäuse schlachten,
Zahlen nur ganz wenig Steuer
Und das bringt nicht sehr viel ein.
Und du weißt ja, unsre Heuer
Ist ein ganz schöner Batzen.

Das neue Schiff, so hat's den Schein,
Taugt grad eben um darauf zu wohnen
Denn es fehlen die Kanonen
Und auch die Raketenwaffen
Kann der König nicht beschaffen,
Weil ich sag es unverhohlen,
Selbst dazu fehlen ihm die Kohlen.
Ich sag dir das Projekt wird platzen!"

"Ja, ja, die Lage ist prekär"
Hat Höppes traurig drauf gesagt.
"Wenn der dumme Krieg nicht wär',
Der uns allen nicht behagt,
Könnten wir in den Stäben sitzen
Und weiterhin die Stifte spitzen
Um Planungen uns all in Sachen
Freizeit und Feierabend machen.

Was hatten wir es da bequem.
Doch nun zurück zum Geldproblem.

Wir sollten, ja das könnte klappen,
Die Mäuse täuschen mit Attrappen,
Auf denen, gemacht aus Pappmache,
Wir fahren morgen stolz zur See."

"Das ist die Lösung, Heureka"
Lachte Quacks von Hoppsala,
König Pausbacks Admiral.
Wir habe keine andre Wahl."

"Pappmache ist nicht seht teuer!"
Hat Höppes weiter ausgeführt.
Da bleibt noch etwas um die Heuer
Für unsere tapferen Soldaten
Zu zahlen, wie es sich gebührt.
Die können sie dann gleich verbraten
Wenn siegreich, wer will's uns verwehren,
Wir stolz von hoher See heimkehren
Und der Krieg, dank unsrer List,
Glorreich endlich gewonnen ist."

***

Gesagt getan, so wie erdacht
Wurd es am nächsten Tag gemacht.

Während die Admiralität
In ihrer Genialität,
Als alles auf der Kippe stand,
Den Weg um diese Klippe fand
Und die Flotte für die Schlacht
Wurd mit Attrappen klar gemacht,
Stand das Alliierte Heer
Auf dem Schlachtfelde der Ehr
Um fortzufahr'n  im Streit
Mit dem Mäusen schon bereit.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.