Samstag, 3. Januar 2015

Heimkehr der Seehelden

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 32
- 9. Kriegstag -
- Heimkehr der Seehelden -

on 

beiden stolzen Hochseeflotten
Blieb nichts übrig zum Verschrotten.
Die Explosionswucht war so groß
Dass nichts blieb weil alles nebulos,
Schemenhaft ist im Meer versunken.

Die Besatzungen ertrunken,
Nun neben all den Trümmern ruh'n
Die auf den Meeresboden sanken.
Tief unten, wo Korallen ranken
Deckte Poseidon zur letzten Ruh
All das mit kühlem Wasser zu.

***

Als sich der Sturm hat dann gelegt
Erschien die See wie leergefegt.

Nur ganz weit hinterm Horizont,
Wie einst Odysseus im Hellespont,
Kreuzte noch ein Schiff durchs Meer.

Beladen mit den Schätzen schwer
Die als Beute in der Schlacht
Man auf See hatte gemacht,
Steuerte das stolze Schiff
Vorbei just am Sirenenriff.



Der Steuermann war klug. Er wusste
Dass es hier ein jedes Mal Verluste
An Bord bei der Besatzung gab.

Drum ließ er sich am Mast festbinden.
Viel zu schön für sein Empfinden
Heulten die Sirenen, es war schlimm
Dort an Steuerbord querab.

Die nackten Weiber an der Kimm
Sangen wunderschön und lockten
Die Frösche die im Boote hockten,
Verführerisch zu sich heran.

Wellen schlugen in das Boot.
Der Kapitän in arger Not
Sprang über Bord und ganz spontan
Folgte ihm der Maat am Ruder.

"Kirke, das verdammte Luder,
Erreichte meistens was sie wollte,"
Dachte der Steuermann gefasst
Und war froh dass er am Mast,
Falls sie noch lauter singen sollte,
Mit Tauwerk festgebunden war.

Der Seefrosch kannte die Gefahr.

"Nicht mit mir" hat er gelacht!

Da hat es hinter ihm gekracht.

"Mastbruch" dachte er, "oje.
Der alte Baum war innen wohl
Bereits morsch oder gar hohl."
Und dann riss eine schwere See
Ihn von Bord mitsamt dem Mast
Und spülte ihn zu Kirke hin.

Die verwirrte seinen Sinn
Mit ihrem Gesange noch viel mehr
Und so blieb er als ihr Gast
Wie auch die andern beiden. So wie jenen
Fiel es am End ihm nicht schwer
Zu tun was wollten die Sirenen,
Und so blieben alle drei
 Bis endlich war der Krieg vorbei.

***

Quolldux an Land, mit Blick zum Meer,



Sah auch jene Frosch-Galeere
Die mit mehr als zwanzig Knoten
Und gebrassten Segeln an den Schoten
Von der Feindfahrt kam zurück.
 



"Noch hundert Meilen bis zum Hafen"
Brüllte der Obersteuermann
Und trieb an den Riemen seine Sklaven
Zur Schlagzahl achtundzwanzig an.

"Haut rein" schrie er, "das letzte Stück,
Bis wir an Land zu Hause gehen
Müsst ihr noch lebend überstehen."

Und dann fügte der Filou
Einen Nachsatz noch hinzu:

"Morgen wenn der König mag,
Gibt es einen freien Tag
Und wenn wir's nicht vergessen
Für Euch auch was zu fressen."


"Also ihr Gauner legt euch rein,"
Sprach zu den Mäusen er gemein
Wobei mit dem Taktstock, ohne Nöte,
Die Schlagzahl auf dreißig er erhöhte.

Ahquak, der Käpt'n auch an Deck,
Flirtete indessen keck
Mit einer von den Amazonen,
Die er, ohne sie zu schonen
Und ohne ihr Entgegenkommen,
Als er sie im Feindesland
Auf der falsche Seite fand,
Um sie zu Hause zu bestrafen,
Nebst siebzehn grauen Sklaven
Hatte mit an Bord genommen.

Als sie auf See sich näher kamen
Nannte Sie ihm ihren Namen.

Meda die junge Dame hieß.
Mit ihr stahl Ahquak auch das Vlies,
Auf dass er später es besitzt
König Pausback war verspitzt.

Wie Jason und die Argonauten
Einst auf das goldne Fell vertrauten,
Hat auch Ahquak es gemacht.
Das Vlies am Großmast angebracht,
Führte sicher sie nach Haus.

***

"Zeus sei Dank, der Krieg ist aus"
Haben sich auch Hoitsch und Höps gedacht
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 56/55)
Und auf den Heimweg sich gemacht.

Der Vater der mit seinem Sohn
Auf See war nun neun Tage schon,
Steuerte mit seinem Kahn
Sogleich die Kröteninsel an
Wo die Gattin und Mama
Sie auf ihrem Lotosblatt
Schon sehnsüchtig erwartet hat.




Während Höps das Boot festmachte
Hoitsch, sein grüner Herr Papa,
Sein Weib ganz fix nach Hause brachte
Um das Begrüßungszeremoniell
Zu erledigen  gar schnell.

"Der Vater", dacht der Sohn verhohlen
"Hat einiges jetzt nachzuholen"
Und er grinste dabei breit,
"Was mangels an Gelegenheit,
Er auf See hat lang vermisst."

Er selbst noch jung und Onanist,
Tat im Schilf indessen nun
Was er an Bord nicht konnte tun
Weil ihm sonst der Herr Papa,
Der neben ihm saß ja ganz nah,
Anstatt ihm dabei zuzuschauen,
Hätt' auf die Flossen was gehauen.

***

Zwei Stunden gab der Sohnemann
Dem Vater um sich auszutoben.
In dieser Zeit hat irgendwann
Das Kriegsschiff er an Land gehoben,
Auf welchem sie im Freiheitsdrang
Neun harte, schlimme Tage lang,
Zu schlagen für Pausback Schlacht um Schlacht,
Hatten auf hoher See verbracht.

"Zum Fischen" dachte Höps spontan,
"Wenn ich die Lecks mach alle dicht,
Und neue Farbe auftrage morgen,
Reicht allemal der alte Kahn.
Pausback vermisst ihn sicher nicht.
Ich werd mir ihn für immer borgen!"

Bei dem Gedanken hupf, hupf, hupf,
Hüpfte er zum Unterschlupf
Welcher hinterm Binsenhag
Ganz nah am Lotosmeere lag
Und seiner lieben Frau Mama,
Seinem alten Herrn Papa,
Und auch ihm selbst, noch nicht so alt,
Seit jeher schon als Bleibe galt.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In der nächsten Folge steht.


wird fotgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.