Freitag, 9. Januar 2015

Die Alliierten

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 37
- 9. Kriegstag -
- Die Alliierten -

aktische 

Zeichen gibt es viele.
Schotterporke mit dem Ziele
Pausbacks neuen Kriegsgetreuen
Dauerhaft sie einzubläuen,
Hat seine Sache gut gemacht.

"Die Hand vor der Knarre heißt habt Acht"
Hat der Truppe frontbewährt
Er als nächstes dann erklärt.


"Auf der Schulter abgelegt
Die Flinte mit dem Lauf nach oben,
Ohne dass man sie bewegt,
Bedeutet für eine Parade proben."

"Die Soldatenbraut, den Lauf nach unten,
Auf der Schulter deutet an,
Dass am Teich bei Pausback drunten
 Die Mäus sind friedlich momentan."



"Winken mit der linken Hand,
So wie Kollux es hier macht,
Heißt dicke Luft im Feindesland;
Gleich beginnt die Schlacht."

Eine Schwimmweste, oje,
Bedeutet Rückzug schnell zum See!"


"Ne Fliege mit dem Bajonett
Aufgespießt wie der Kadett
Es hier dem Oberst demonstriert,
Bedeutet ich hab kampfentschlossen,
Hundert Mäus' schon abgeschossen,
Und mir selbst ist nichts passiert.
Doch ich möchte für mein Morden,
Von Dir nun einen Orden."


"Beide Hände auf dem Rücken,
Dem Vorgesetzten zum Verdruss,
Heißt ich muss mich mal verdrücken
Weil ich aus der Hose muss."


"Das MG gar selbstbewusst,
Hochgehalten vor der Brust,
Bedeutet auf Marsch, marsch , nun geht es los;
Alles mir nach zum Gegenstoß."


"Eine Patrone hochgehalten
Bedeutet bringt mir Munition,
Ich hab nicht mehr genug davon
Um den Gegner auszuschalten."

"Klopfen auf den Stahlhelm heißt
Dass der Feind mit Erbsen schmeißt,
Und man nun bei jedem Schuss
Schnell in Deckung gehen muss
Um im Feld nicht zu riskieren
Seinen Kopf gar zu verlieren."

"Scheppern mit dem Kochgeschirr,
So laut als wär' es Kampfgeklirr,
Heißt kurz und bündig ohne Mampf
Geht nichts im Felde, auch kein Kampf."

"Die Kanone vor die Brust gehängt,
Der Gegner ist zurückgedrängt."


"Beine zusammen, Finger lang,
Heißt schlicht, klar zum Befehlsempfang."

"Die Flinte vor dem Körper heißt
Passt auf, der Feind ist heut sehr dreist."

***

Hundert taktische Zeichen oder mehr,
Brachte Schotterpork dem Heer
Der alliierten Frösche bei.
Und am Schuss noch diese zwei:

Die Waffe im Anschlag unterm Arm
Und den Stahlhelm aufgesetzt,
Bedeutet es ist Mausalarm.
Gebt Acht, dass keiner wird verletzt."


"Die Hände an der Hüfte heißt,
Wenn es ein Vorgesetzter macht,
Dass er den zusammenscheißt,
Welcher feig war in der Schlacht."



***

"Merkt euch die Zeichen alle gut!"
Hat Schotterpork am Schluss gequakt.

"Doch nebst der Taktik ist der Mut
In jeder Schlacht zuerst gefragt.
Also haltet euch daran
Denn sonst werdet irgendwann
Ihr den Vorgesetzten so erleben
Wie ich ihn hab geschildert eben."

***

Während Schotterpork die Zeichen
Der Heere versuchte anzugleichen,
Damit die alliierten Truppen
Sich besser in der Schlacht nachher,
Verstehen auf dem Feld der Ehr,
Marschierten zwischen den Maulwurfkuppen,
Die sich vor Pausbacks Reich auftürmten,
Die Froschheere der Allianz
In einsatzbereiter Militanz,
Nach einem geheimen Bündnisplan,
Von allen Seiten nun heran
Um Mausulina zu erstürmen.

***

Die Royal Marines, siebte Brigade,
Aufgereiht wie zur Parade,
Allesamt im Kampfanzug,
Die Waffen zwar noch geschultert trug,
Doch Finger lang und forscher Gang,
Mit wehenden Büschen und Gesang,
Zeigte, dass mit eben diesen
Sie gleich auf Mäuse würden schießen.


***

Zaba Quax von Mährensee
(Zaba schwedisch für Frosch)
Führte die tschechische Armee.
Sie hat den Weg durchs Schilf genommen.



Vom Storch im Rohre überfallen,
Sind deshalb nur noch fünf von allen,
Am Teich bei Pausback angekommen.

***

Dem Oberst Groda Sammakko
(Schwedische Worte für Froschund Kröte)
Erging es beinah ebenso.
Doch weil mit Mut hat seine Schar
Verjagt gar schnell den Adebar
Konnt' er die Truppe neu formieren
Und weiter in den Krieg marschieren.


***

Auch die Krauts nun Lurch für Lurch,
(Ursula Wiepen, S. 70;)
Kamen bis ins Froschland durch.
Hauptmann von Kraut, welcher sie brachte,
Pausback persönlich Meldung machte.



Der König hat sich sehr gefreut.

"Ihr" sprach er zu Hauptmann Kraut,
"Habt viel zu lang schon zugeschaut.
Ihr bringt uns sicher Glück im Krieg
Und wenn alles klappt schon heut,
Wie ich euch einschätze, den Sieg."

***

Alle seine Alliierten
Nun am Froschteich aufmarschierten,
In kleinen und in großen Gruppen,
Zu unterstellen ihm die Truppen.



***

In achtgliedrigen Marschkolonnen
Kamen sie dahermarschiert.



"Der Krieg" dacht Pausback, "ist gewonnen,
Wenn nichts besonders mehr passiert."

Zug um Zug, wie sich's gebührt,
Wurde nun herangeführt
Um für Physignatus den Sieg
Zu erstreiten im Froschmäusekrieg.


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.