Mittwoch, 27. November 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-10
Kunstexperten im Elysium
- Frans Francken Teil III -

Ein weiteres Bild des Malers Francken
Stellt dar, mit welcherlei Gedanken
Der Heilige Antonius ward versucht.
Kröten und Frösche, all verrucht,
Uns hässlich dort entgegen glotzen.
Einem kommt just grad das Kotzen,
So wird von Frans uns mitgeteilt,
Für ihr schändliches, obszönes Tun,
Die Höllenstrafe drauf ereilt.


 
Das Kunstwerk hängt im Louvre nun.

Noch so manche Froschgestalt
Hat Francken in sein Werk gemalt.
Auch im Gemälde - das jüngste Gericht -
Fehlt es an Frosch und Kröte nicht.
Lurche aller Lurchenarten
Dort auf die Erlösung warten.





Im - Höllensturze der Verdammten -
Dient er  auf seinem angestammten
Platz in der Höllenszenerie,
Denn, das wissen wir seit Bosch,
Dass die Kröte wie der Frosch
Galt als Satans- Allegorie.
So stand es selbst im Kirchenpsalter,
Dereinst bei uns im Mittelalter.



***

Frösche und Kröten überall.

In Franckens Ölbild  -Phaetons Fall -
Schnappt den Nacktlurch sich ein Weib,
Unbarmherzig just am Kragen,
Wie es scheint zum Zeitvertreib
Um ihn lüstern fort zu tragen.


Was die beiden dann für Sachen
Weiter in der Hölle machen
Ist aber nicht dort dargestellt.

Im Werk - Aineias in der Unterwelt -
Sind es sicher mehr als zehn
Frösche die dort sind zu seh'n."
(Ilias 5/468; 12/98 f; 17/754; 20/160;
Sohn des Anchises und der Aphrodite)
"Sie sollten mich das Fürchten lehren!"
Grinste da Anchises Sohn
(Anspielung auf  Vergils 6. Buch "Ainaias in der Unterwelt)
Und dann, mit Humor im Wort,
Fuhr er erklärend weiter fort:





"Doch ich wusste mich zu wehren!"
So sprach er lachend voller Hohn:
Glaubt mir, den Fröschen ging es schlecht!
Mit einem Helden aus troischem Geschlecht
Sich dort unten anzulegen
Das war wirklich arg verwegen."

"Ich hab sie," so hat er gelacht,
"Allesamt dort umgebracht."

So von Aineias animiert
Haben alle applaudiert.
Auch Peleus schloss sich da nicht aus.

Als schwächer wurde der Applaus
Sprach er: "Dem Maler Francken
Wir ein großes Werk verdanken
Ohn' das vom grünen Hexentier
Wir wüssten nur sehr wenig hier!"

Da stand ein Fremder auf und sprach.
"Ich bin zwar nicht vom Fröschefach
Und nur ganz kurz heute hier oben.
Ich will die Wolke nur erproben
Auf der ich, wenn ich demnächst komme,
Euch und dem Kroniden fromme
Um allen hier nebst Taktikdingen
Das Fußballspielen beizubringen."

"Doch zuvor," so fuhr er fort
"Zu Peleus' Vortrag noch ein Wort:"

"Auch Aristoquakes gebührt hier Dank
Der am Thema interessiert,
Die Bilder auf seiner Datenbank
Im Internet hat deponiert
Damit sie für euch virtuell
Verfügbar online sind nun schnell."

"Da hast du recht," sprach Antenor.
(Einer der greisen troischen Führer in der Ilias)
"Doch stell dich bitte erst mal vor
Damit wir wissen wer du bist."


Schlagartig waren alle still.
Nur einer nicht; Achill.
"Ich weiß wer dieser Fremde ist"
Rief er begeistert, "König Otto.
Das weiß unten ein jedes Kind.
- Modern spielt wer gewinnt -
Das ist des Mannes Motto.

Er hat das Kunststück einst vollbracht
Und uns zum Weltmeister gemacht.
Er ist wie du Pallas Athene,"
Dabei sah er zur Göttin hin.
"Seit jenem Tage ein Hellene,
So hab ich es im Sinn,
Der das Anrecht hat wie wir
Nach dem Tod zu leben hier."

Wie Schuppen ist es plötzlich allen
Von den Augen nun gefallen.
"Der alte Zeus, das ist bekannt"
Jubelte Apoll ohn' jeden Spott,
"Hat zum Griechen dich ernannt
Und zu unserm Fußballgott.
Sei willkommen uns all hier.
Nimm doch Platz gleich hier bei mir
Und erklär Achill dem Flegel
Als erstes mal die Abseitsregel."

Der Pelide, sich zu wehren,
Wollte just grad aufbegehren.
Da sprach Helena intim
Schelmisch lächelnd leis' zu ihm.
"Abseits ist wenn einer glaubt
Alles sei ihm hier erlaubt
Und er einen Korb bekommt
Der ihm ganz und gar nicht frommt."

Da lachten alle nur Achill
War wieder für ein Weilchen still.

Jetzt wandte Apoll in aller Ruh
Sich dem Fußballgotte zu.

"Ich halte nichts von diesem Spiel.
Doch wäre es ein  guter Stil,
Falls demnächst du willst leben hier
In der Ewigkeit wie wir,
Uns von Aristoquakes dem Filou,
Der ein Deutscher ist wie du,
Etwas mehr noch zu berichten."

"Ja, das wäre schön!" rief Antenor.

"Na gut;" sprach Otto und trug vor
Was er beim Landsmann dereinst fand,
Der ein Meister war vom Fache
Kunst in punkto Lurchensache,
In dessen Machwerk, wo es stand.

***

Was Rehhagel hat vorgetragen
Werde demnächst ich Euch sagen.

***
wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.